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       # taz.de -- Windkraftanlagen im Meer: Ausbauziele in Gefahr
       
       > Die Windenergie auf See muss sehr viel stärker wachsen. Sonst werden die
       > Vorgaben der Bundesregierung nicht erreicht, mahnen Branchenverbände.
       
   IMG Bild: Davon braucht Deutschland mehr: Installation einer Windkraftanlage in der Nordsee nördlich von Borkum
       
       Frankfurt/Main afp | Die deutsche Offshore-Windindustrie hat einen
       schnelleren Ausbau der Windenergie auf See angemahnt. „Für die Erreichung
       der gesetzlichen Ausbauziele muss der Zubau bis 2030 drastisch anziehen“,
       [1][erklärten fünf Branchenverbände] am Dienstag gemeinsam in Frankfurt.
       Den Informationen nach sind in Deutschland aktuell 1.566 Anlagen mit einer
       Leistung von knapp 8,5 Gigawatt in Betrieb.
       
       Bis 2030 sollen die Kapazitäten nach den Plänen der Ampelregierung auf 30
       Gigawatt steigen. Dann sollen 80 Prozent des Stroms aus erneuerbaren
       Energien stammen. [2][Energie aus Windparks im Meer spielt dabei eine
       wichtige Rolle]. Im vergangenen Jahr seien auf See 27 Anlagen mit einer
       Leistung von 257 Megawatt erstmals ans Stromnetz angeschlossen worden,
       heißt es in der Erklärung des Bundesverbands Windenergie (BWE), des
       Fachverbands VDMA Power Systems und weiterer Branchenverbände. Im Laufe
       dieses Jahres sollen demnach weitere 718 Megawatt hinzukommen.
       Grundsätzlich sei es erfreulich, „dass der Offshore-Wind-Zubau langsam
       wieder Fahrt aufnimmt“, erklärten die Verbände weiter. Gleichzeitig werde
       deutlich, wie viel Leistung zum Erreichen der Ziele noch fehle, nämlich
       21,5 Gigawatt.
       
       „[3][Politische Ausbauziele] allein schaffen keine industriepolitische
       Umsetzungsgrundlage“, kommentierten die Verbände. Um die Zubaumenge
       bewältigen zu können, brauche die Wertschöpfungskette der Branche
       industriepolitische Maßnahmen. Aus den politischen Zielen müssten
       verlässliche Zuschläge und Investitionsentscheidungen werden. Außerdem
       leidet die Branche unter langen Genehmigungsverfahren.
       
       Bereits am Freitag hatte der Offshore-Wind-Verband BWO erklärt, die
       Ausbauziele der Bundesregierung in Gefahr zu sehen. Anlass dafür war ein
       Schreiben des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) an die
       Bundesnetzagentur, in dem es auf erwartete Verzögerungen bei einigen
       Netzanbindungen in der Nordsee von bis zu zwei Jahren hinwies. „Sollte sich
       diese Situation bestätigen oder sogar verschärfen, stellt dies die
       gesetzlich vereinbarten Ausbauziele in Frage und sendet ein Signal der
       Unsicherheit in die Wertschöpfungskette“, erklärte BWO-Geschäftsführer
       Stefan Thimm. (dpa)
       
       30 Jan 2024
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.vdma.org/viewer/-/v2article/render/87906210
   DIR [2] /Offshore-Windanlagen-in-der-Nordsee/!5927487
   DIR [3] /Ausbauplaene-der-EU/!5965373
       
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