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       # taz.de -- Klimaschädliche F-Gase: EU will saubere Kühlschränke
       
       > Das Europaparlament verbietet Geräte, die fluorierte Treibhausgase
       > ausstoßen. Öko-Verbände feiern die Entscheidung – obwohl es Ausnahmen
       > geben soll.
       
   IMG Bild: Abtauen reicht nicht
       
       Straßburg afp | Kühlschränke, Klimaanlagen und Wärmepumpen dürfen in der
       Europäischen Union künftig keine klimaschädlichen F-Gase mehr ausstoßen.
       Die Abgeordneten im Europaparlament beschlossen am Dienstag in Straßburg
       ein schrittweises Verbot von Produkten, die F-Gase verwenden. Der Ausstoß
       dieser besonders klimaschädlichen Treibhausgase soll in der EU demnach bis
       2050 auf null sinken.
       
       Mit der Entscheidung werde verhindert, dass gerade die für die Energiewende
       entscheidenden Wärmepumpen auf Dauer schädliche Chemikalien ausstoßen,
       erklärte der parlamentarische Verhandlungsführer für das neue Gesetz, Bas
       Eickhout. Die EU schaffe zudem klare Bedingungen für Hersteller, die F-Gase
       in ihren Geräten künftig ersetzen müssen. „Europäische Unternehmen sind
       bereits Vorreiter in der Entwicklung sauberer Alternativen für F-Gase“,
       fügte der niederländische Grüne hinzu.
       
       Neue Haushaltskühlschränke dürfen der Einigung zufolge bereits ab 2026
       keine F-Gase mehr verwenden. Klimaanlagen und einige Wärmepumpen mit
       F-Gasen dürfen ab 2027 nicht mehr verkauft werden. Für Wärmepumpen sind
       aber Ausnahmen möglich, um die europäische Energiewende sicherzustellen.
       
       Der umweltpolitische Sprecher der Union im Europaparlament, Peter Liese,
       begrüßte zudem eine [1][Ausnahme für Handwerksbetriebe wie Fleischereien
       oder Bäckereien]. Sie dürfen bestehende Anlagen zunächst weiterhin warten
       und mit recycelten F-Gasen betreiben. „Gerade in diesen schwierigen
       wirtschaftlichen Zeiten brauchen Handwerksbetriebe Investitionssicherheit“,
       erklärte Liese.
       
       ## F-Gase sind besonders schädlich für Ozonschicht
       
       Die Organisation Europäisches Umweltbüro (EEB) sprach von einem
       „historischen“ Erfolg für Gesundheit und Umwelt. Die EU setze auf
       internationaler Ebene „beispiellose Umweltstandards“, erklärte die
       Organisation, die sich als Brüsseler Plattform für Umweltverbände wie den
       Nabu und den BUND versteht.
       
       F-Gase sind fluorierte Treibhausgase, sie machen etwa 2,5 Prozent der
       Emissionen in Europa aus. Ihr Treibhauseffekt ist jedoch bis zu 25.000 Mal
       stärker als der von Kohlendioxid. Sie gelten zudem als besonders schädlich
       für die Ozonschicht.
       
       Die Gase setzen sogenannte ewige Chemikalien in der Atmosphäre frei. Solche
       [2][per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) sind in der Natur
       extrem langlebig] und könnten gesundheitliche Auswirkungen haben. Die
       EU-Kommission arbeitet bereits an einem Verbot von rund 10.000 dieser
       ewigen Chemikalien.
       
       Für das Verbot von F-Gasen stimmten in Straßburg 457 Abgeordnete, bei 92
       Gegenstimmen und 32 Enthaltungen. Die EU-Mitgliedstaaten müssen dem Gesetz
       im Rat noch formal zustimmen.
       
       16 Jan 2024
       
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