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       # taz.de -- Afrika-Workshop 2023/24: Von Berlin nach Brüssel
       
       > Der Afrika-Workshop der taz Panter Stiftung ist nach einem Aufenthalt in
       > Europa zu Ende gegangen.
       
   IMG Bild: Die Teilnehmer:innen des Afrika-Workshops auf dem Dach der taz
       
       [1][taz Panter Stiftung] | Es waren zehn bewegte Tage: Mitte Januar reisten
       [2][Journalist:innen aus 15 Ländern Afrikas] nach Berlin. Nach monatelangen
       digitalen Sessions konnten sich die Workshop-Teilnehmer:innen jetzt
       erfreulicherweise persönlich kennenlernen.
       
       Zu den Höhepunkten der Präsenzwoche in Berlin gehörte eine antikoloniale
       Tour durch das Humboldtforum und ein Treffen im Auswärtigen Amt, das den
       Workshop finanziert hat. Es gab auch eine [3][Abendveranstaltung in der
       taz], bei der das im Workshop entstandene und von der Südafrikanerin
       Nontokozo Tshabalala gestaltete Magazin [4][„trans.continental – Afrikas
       Zukunft und der Wettbewerb globaler Mächte“] vorgestellt wurde.
       
       Wie sich die 54 Länder Afrikas gegenüber der Einflussnahme globaler Player
       auf dem Kontinent verhalten, hatte sich als zentrale Frage des Workshops
       herauskristallisiert. Es bestehen zwar traditionell enge Beziehungen nach
       Europa, aber aufgrund der asymmetrischen kolonialen Vergangenheit sind
       diese [5][vorbelastet], was sich Länder wie [6][China], Russland, die
       [7][Türkei] und die [8][Golfstaaten] zunehmend zunutze machen.
       
       Zwischendurch ging es in Berlin aber auch um ganz praktische Dinge.
       [9][Sarah Harrison] von Wikileaks gab zum Beispiel Tipps zur digitalen
       Sicherheit – eine Hilfestellung, die durchaus goutiert wurde. Das Telefon
       einer der afrikanischen Kolleginnen wird etwa abgehört, seitdem sie in
       ihrer Heimat einen Korruptionsskandal aufgedeckt hat.
       
       ## Plädoyer für legale, zirkuläre Migration
       
       Im Anschluss an Berlin ging es weiter nach Brüssel, wo die Workshop-Gruppe
       unter anderem mit Mitgliedern des Europaparlaments zusammentraf, darunter
       Udo Bullman und Joachim Schuster (beide SPD), [10][Erik Marquardt] (Grüne)
       und die frühere Sea Watch-Kapitänin [11][Carola Rackete], die bei den
       anstehenden Europawahlen für die Linke antreten wird.
       
       Die afrikanischen Journalist:innen betonten dabei immer wieder, dass es aus
       ihrer Sicht mehr Möglichkeiten für eine [12][legale, zirkuläre Migration]
       aus Afrika geben sollte – nicht zuletzt, damit die lebensgefährliche und
       oft tödliche „irreguläre“ Migrationsroute über das Mittelmeer an Bedeutung
       verliert. Und Evelien van Roemburg, Leiterin des EU-Büros von Oxfam
       International, unterstrich, es sei für die Unterstützung des Globalen
       Südens unerlässlich, dass die entwickelten Länder endlich ihrer
       Selbstverpflichtung von 1970 (!) nachkommen, regelmäßig jeweils [13][0,7
       Prozent ihrer Wirtschaftsleistung für die Entwicklungszusammenarbeit] zu
       zahlen.
       
       Beim Abschied flossen einige Tränen und die Workshop-Teilnehmer:innen
       versicherten sich, untereinander in Kontakt zu bleiben – auch für
       länderübergreifende Recherchen. Schließlich hätten sie nun einen direkten
       Draht zu Kolleg:innen quer über den Kontinent.
       
       30 Jan 2024
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Panter-Stiftung/!v=e4eb8635-98d1-4a5d-b035-a82efb835967/
   DIR [2] /Afrika-Workshop/!vn5941429
   DIR [3] https://www.youtube.com/watch?v=RWnRf0iB9v8
   DIR [4] /!vn5981173/
   DIR [5] /Texte-aus-dem-Afrika-Magazin-2024/!5988214
   DIR [6] /Chinesische-Kredite-fuer-Kenia/!5975173
   DIR [7] /Schwimmende-Kraftwerke/!5975169
   DIR [8] /Umstrittener-Klimaschutzdeal-in-Liberia/!5975181
   DIR [9] https://de.wikipedia.org/wiki/Sarah_Harrison_(Journalistin)
   DIR [10] /EU-Abgeordneter-ueber-Asylrecht/!5941545
   DIR [11] /Carola-Rackete-ueber-ihre-EU-Kandidatur/!5945305
   DIR [12] /Strenge-Visabestimmungen/!5975183
   DIR [13] https://www.zdf.de/nachrichten/politik/g7-schulden-armut-klimawandel-oxfam-100.html
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Ole Schulz
       
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