URI: 
       # taz.de -- Studie zu Hass im Netz: Klare Kante gegen Hass
       
       > Die digitale Welt soll sicherer werden. Seit letztem Sommer schon sind
       > große Plattformen zu Maßnahmen gegen Hass verpflichtet – bald auch
       > kleinere.
       
   IMG Bild: Nadine Hadad, Lisa Paus und Elena Kountidou am Dienstag in Berlin
       
       Hass im Netz nimmt zu. Besonders jüngere Frauen, queere Personen und
       Menschen mit erkennbarem Migrationshintergrund sind von digitaler Gewalt
       und Hetze betroffen, das besagt eine neue repräsentative Studie des
       [1][Kompetenznetzwerks gegen Hass im Netz]. Überraschend sind die
       Erkenntnisse nicht. Um sich der feindseligen Stimmung auf Instagram, X und
       Co zu vergewissern, reicht ein Blick in die Kommentarspalten von Beiträgen
       zu Arbeitslosen, Geflüchteten oder natürlich: zur Genderdebatte.
       
       Die Folgen für Betroffene von digitaler Gewalt sind ernst zu nehmen. Neben
       psychischen Problemen und sozialer Abgrenzung ziehen sich die Betroffenen
       auch aus dem digitalen Diskurs zurück und überlassen Hater*innen die
       Bühne. Sowohl die Studienherausgeber, wie [2][HateAid] und die [3][Neuen
       Deutschen Medienmacher*innen], als auch die anwesende
       Bundesfamilienministerin Lisa Paus forderten am Dienstag neben einer
       Ausweitung der Medienkompetenz in Deutschland, die Anbieter der Plattformen
       zur Verantwortung zu ziehen.
       
       Da sich die Mehrheit der Befragten als Erstes an die Meldestellen der
       Plattformen wendet, scheint dies ein sinnvoller Schritt zu sein. Mit viel
       Hoffnung wird besonders nach vorne geschaut: Der [4][Digital Service Act],
       der ab dem 17. Februar auf EU-Ebene auch für kleine Unternehmen gilt, soll
       die digitale Welt für ihre Nutzer*innen sicherer machen. Dabei muss gar
       nicht in die Zukunft geblickt werden, um digitale Gewalt zu verhindern. Der
       Digital Service Act gilt bereits seit letztem August für Anbieter wie
       [5][Meta oder Google].
       
       Er sieht unter anderem vor, wirksame Beschwerdeverfahren einzuführen und
       Hetze gegen Minderheiten oder Desinformation stärker zu unterbinden. Längst
       sind die Anbieter zu Maßnahmen verpflichtet, die Hass im Netz verhindern.
       Man muss nicht kommende Verpflichtungen abwarten, sondern kann schon jetzt
       die bestehenden Maßnahmen der Anbieter bewerten und sich mit Zuckerberg,
       Musk und Co auseinandersetzen. Die gesetzlichen Grundlagen dafür existieren
       in der EU.
       
       13 Feb 2024
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://kompetenznetzwerk-hass-im-netz.de/
   DIR [2] https://hateaid.org/
   DIR [3] https://neuemedienmacher.de/
   DIR [4] https://commission.europa.eu/strategy-and-policy/priorities-2019-2024/europe-fit-digital-age/digital-services-act_de
   DIR [5] /Neue-EU-Regeln-fuer-Tech-Giganten/!5955996
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Anastasia Zejneli
       
       ## TAGS
       
   DIR Hate Speech
   DIR Hassverbrechen
   DIR Soziale Medien
   DIR Internet
   DIR taz Plan
   DIR IG
   DIR Sexualisierte Gewalt
   DIR Schwerpunkt Rechter Terror
   DIR Netzkultur
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Bewegungstermine in Berlin: Antifaschismus muss!
       
       In Friedrichshain konnte erneut ein Neonazi-Aufmarsch verhindert werden.
       Und schon geht es weiter mit Soli-Aktionen gegen rechte Hetze und
       Rassismus.
       
   DIR Instagram will unpolitisch werden: Subtile Botschaften
       
       Der Meta-Konzern kündigt an, politische Inhalte auf seinen Plattformen
       einzuschränken. Das wird zu einer noch subtileren politischen Kommunikation
       führen.
       
   DIR Digitale Gewalt: Hass im Netz nimmt zu
       
       Besonders Frauen und Personen mit Migrationshintergrund sind von Gewalt im
       Netz betroffen. Die Meinungsvielfalt leide, warnen die Studienherausgeber.
       
   DIR Rechtsextremer Hass im Netz: Jugendliche Terrorträume
       
       In Potsdam steht ein 18-Jähriger vor Gericht, der in Chats rechten Terror
       beschworen und Sprengstoff besorgt haben soll. Er ist kein Einzelfall.
       
   DIR „Hass im Netz“: Tödliche Wirkung des Internets
       
       Seit dem Tod der Ärztin Lisa-Maria Kellermayr wird über „Hass im Netz“
       diskutiert. Dabei ist Hass nicht nur digital. Er hat immer auch analoge
       Folgen.