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       # taz.de -- Streit um Streaminglizenen: Universal ist raus bei Tiktok
       
       > Zwischen Universal und Tiktok gibt es Streit über einen neuen Vertrag.
       > Jetzt will der Musikriese seine Songs auf Tiktok entfernen lassen.
       
   IMG Bild: TikTok ohne Taylor Swift? Schreckliche Vorstellung für diese Fans in den USA
       
       WASHINGTON afp | Der US-Musikriese Universal hat angekündigt, Songs seiner
       Künstler von der Onlineplattform Tiktok entfernen zu lassen. Die Universal
       Music Group erklärte am Dienstag (Ortszeit), beide Seiten hätten sich vor
       dem Auslaufen der bisherigen Vereinbarung am Mittwoch nicht auf einen neuen
       Vertrag geeinigt. Mit dem Ende der aktuellen Vereinbarung werde Universal
       keine Inhalte mehr für die Video-Plattform lizenzieren.
       
       In einem offenen Brief erhob Universal schwere Vorwürfe gegen Tiktok. Der
       Erfolg des Tochterunternehmens des chinesischen Internetriesen ByteDance
       als eine der größten Onlineplattformen der Welt fuße „zum großen Teil auf
       der Musik, die von unseren Künstlern und Songwritern erschaffen wurde“,
       erklärte Universal. „Tiktok will ein auf Musik basierendes Geschäftsmodell
       aufbauen, ohne einen fairen Preis für die Musik zu zahlen.“
       
       So wolle Tiktok Künstlern nur einen „Bruchteil“ dessen zahlen, was andere
       vergleichbare Online-Plattformen zahlen würden, erklärte der Musikkonzern,
       der Künstler wie [1][Taylor Swift], Bad Bunny, Sting, The Weeknd, Drake,
       Billie Eilish und Harry Styles unter Vertrag hat. So stehe Tikotok trotz
       des massiven Wachstums der Plattform nur für rund ein Prozent der Einnahmen
       von Universal.
       
       ## Stücke von wenig bekannten Universal-Musikern entfernt
       
       Tiktok habe im Verlauf der Verhandlungen gar versucht, Universal
       „einzuschüchtern“ und in einen Deal zu drängen, der weniger wert sei als
       der bisherige Vertrag, erklärte der Musikkonzern. So habe Tiktok „selektiv“
       Stücke von noch wenig bekannten Universal-Musikern entfernt.
       
       Tiktok wies die Vorwürfe in einer Erklärung als „falsch“ zurück. Es sei
       „traurig und enttäuschend, dass die Universal Music Group ihre eigene Gier
       über die Interessen ihrer Künstler gestellt“ habe, erklärte die Plattform.
       Universal verzichte auf die „kräftige Unterstützung einer Plattform mit
       deutlich mehr als einer Milliarde Nutzer“, die es erlaube, kostenlos
       Werbung für Musiker zu machen und neue Talente bekannt zu machen.
       
       Musikkonzerne erhalten Geld von Streaminganbietern und Onlineplattformen
       für abgespielte Songs. Bei den Verhandlungen für eine Verlängerung des Ende
       Januar auslaufenden Vertrages zwischen Universal und Tiktok ging es laut
       dem Musikriesen um drei Themen: „Eine angemessene Vergütung unserer
       Künstler und Songwriter, einen Schutz menschlicher Künstler vor den
       schädlichen Effekten von Künstlicher Intelligenz und Online-Sicherheit für
       Tiktok-Nutzer.“
       
       31 Jan 2024
       
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