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       # taz.de -- Bremer Demo gegen Rechts: Support your local Antifa
       
       > In Bremen ruft ein neues Bündnis am Sonntag zu einer Demo gegen Rechts
       > auf. Mit dabei: eine Antifa-Gruppe. Auf die haben es einige Medien
       > abgesehen.
       
   IMG Bild: Zuletzt kamen Zehntausende auf den Marktplatz vor der Bürgerschaft in Bremen, um gegen Rechtsextremisus zu demonstrieren
       
       Man könnte meinen, dass inzwischen alle verstanden haben, dass das einzige,
       was in der aktuellen Situation hilft, [1][ein entschiedener Antifaschismus]
       ist. In Bremen kann man aber einen anderen Eindruck bekommen.
       
       Nachdem es dort bereits am Sonntag [2][vor zwei Wochen eine Kundgebung]
       gegen Rechts gab, bei der Zehntausende Menschen auf der Straße waren, um
       unter dem Eindruck der am 10. Januar veröffentlichten Correctiv-Recherche
       gegen Menschenfeindlichkeit und die AfD zu demonstrieren, hat sich nun ein
       neues Bündnis gegründet. Das ruft am Sonntag unter dem Motto „Weil einmal
       laut sein nicht genug ist!“ zu einer zweiten großen Demo in Bremen auf.
       
       Das Bündnis ist breit aufgestellt und setzt sich aus verschiedenen Gruppen,
       wie der Seebrücke, dem Flüchtlingsrat oder den Klimaaktivist*innen
       von Ende Gelände zusammen. Mit dabei ist auch [3][die Basisgruppe
       Antifaschismus (BA)]- und auf die haben es einige lokale Medien abgesehen.
       
       Bereits am Mittwoch sendete das Regionalmagazin buten un binnen einen
       Beitrag unter dem Titel „Erneute Demo gegen Rechtsextremismus: Wer sind die
       Organisatoren?“, in dem darauf hingewiesen wurde, dass die BA im Bremer
       Verfassungsschutzbericht 2022 auftaucht.
       
       ## Innenbehörde warnt vor Demo-Organisator*innen
       
       Am Donnerstag zog dann der Weser Kurier nach und veröffentlichte einen
       Beitrag, in dem die Bremer Innenbehörde vor einem Teil der
       Demo-Veranstalter*innen warnte. Darunter seien, so eine Sprecherin der
       Innenbehörde im Weser Kurier, „auch linksextremistische Gruppierungen, die
       den Protest um ihre [4][verfassungsfeindlichen Ziele] erweitern wollen“.
       
       In Zeiten in denen Rechte ganz offen ihre Deportationspläne schmieden und
       antimuslimischer Rassismus und Antisemitismus stärker werden, sind solche
       Beiträge und Artikel unverantwortlich.
       
       Denn Worte, wie „linksextremistisch“ und „verfassungsfeindlich“ diffamieren
       genau diejenigen, die sich schon seit Jahrzehnten für eine bessere
       Gesellschaft einsetzen. Antifaschistische Gruppen haben in den 90ern mit
       Nachtwachen und Telefonketten Geflüchtete vor Nazis geschützt.
       
       [5][Antifaschistische Recherchekollektive] decken seit Jahrzehnten
       Nazi-Strukturen auf, beobachten [6][rechte Zeltlager], machen
       [7][Verbindungen zur AfD] sichtbar. Sie sorgen dafür, dass überall da, wo
       sie selbst stark, Rechte sich nicht ganz so wohlfühlen und marginalisierte
       Menschen [8][ein bisschen weniger in Gefahr] sind.
       
       ## Eine Gesellschaft, die dagegenhält
       
       In der aktuellen politischen Stimmung brauchen wir eine breite
       Solidarisierung. Nicht nur gegen die AfD, sondern gegen Rassismus,
       Antisemitismus, Behinderten- und Queerfeindlichkeit in der Gesellschaft und
       in den Parlamenten. In Zeiten in denen Bundespolitiker*innen zwar
       auf Demos gegen Rechts gehen, aber trotzdem [9][gleichzeitig die
       Forderungen der AfD in Gesetze gießen], braucht es eine entschlossen
       antifaschistische Gesellschaft, die dagegenhält.
       
       Und die muss sich sowohl aus der Lehrerin von nebenan als auch dem
       freundlichen Kommunisten aus der Nachbarschaft zusammensetzen. Denn beide
       sind Antifa, wenn sie zusammen gegen Rechts auf die Straße gehen. Und es
       ist kontraproduktiv, [10][wenn Zweifel an den Demo-Organisator*innen gesät]
       werden und darum einige Leute Zuhause bleiben.
       
       Klar, Demos lösen nicht alles, aber sie haben eine Wirkung. Die
       Umfrageergebnisse der AfD sinken jetzt schon. Demos führen dazu, dass die
       Mehrheit endlich nicht mehr schweigt und die Bilder von vollen Straßen und
       Marktplätzen geben Hoffnung und bestärken Menschen den Kampf gegen den
       Faschismus nicht aufzugeben.
       
       3 Feb 2024
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Protestwelle-gegen-Rechtsextremismus/!5989817
   DIR [2] https://www.instagram.com/laut_gegen_rechts_bremen/
   DIR [3] /FDP-macht-erfolgreich-Panik/!5965874
   DIR [4] /Maassen-und-Verfassungsschutz/!5985997
   DIR [5] https://recherche-nord.com/gallery/2023.07.15.W.html
   DIR [6] /Ausflug-zum-Nazi-Erbe/!5946458
   DIR [7] /Geld-fuer-Deportationstreffen/!5986031
   DIR [8] /Rechte-Gewalt-Notwehr-und-Nothilfe/!5563181
   DIR [9] /Neue-Restriktionen-fuer-Asylsuchende/!5985874
   DIR [10] /Bremer-Asta-knickt-vor-FDP-ein/!5962616
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Franziska Betz
       
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