# taz.de -- Tag des Energiesparens: Weniger Energie nutzen
> Die Welt muss ihren Energiebedarf deutlich senken, damit es mit
> Klimaschutz und Energiewende klappt. Größter Verbraucher ist die
> Industrie.
IMG Bild: Es brauche mehr erneuerbare Energien, damit die Einsparungen zum Klimaschutz beitragen können, sagt die Deutsche Umwelthilfe
Berlin taz | Am Dienstag ist der Tag des Energiesparens: Den
Energieverbrauch zu senken gilt als wichtig für Klimaschutz und
Energiewende.
Im vergangenen Jahr verzeichnete Deutschland dabei tatsächlich ein
historisches Tief: Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen rechnete zu
Jahresende mit einem Rückgang um 7,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr,
gegenüber 1990 sogar um mehr als ein Viertel. Das liegt der Organisation
zufolge allerdings nicht vordergründig an einer strukturell verbesserten
Energieeffizienz, sondern vor allem an einer schwächeren wirtschaftlichen
Leistung und einer recht milden Witterung. Ändert sich die Lage, besteht
also das Risiko, dass auch wieder mehr Energie verbraucht wird.
Laut dem Umweltbundesamt (UBA) verbrauchen Privatpersonen etwa 30 Prozent
der Energie. Der größere Rest geht auf das Konto der Industrie. Das
Statistische Bundesamt führt die Herstellung von chemischen Erzeugnissen,
die Metallerzeugung und die Mineralölverarbeitung als Top 3 der
Energieverbraucher im produzierenden Gewerbe auf.
Ihre aktuellen Daten beziehen sich noch auf 2022, auch damals gab es
demnach schon einen Rückgang um etwa 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Die Ursachen sieht das Bundesamt in den gestiegenen Energiekosten als Folge
des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine.
## Verwässerungen bei Energieeffizienzgesetz
[1][Damit der Energieverbrauch auch langfristig weiter sinkt], hat die
Ampel-Regierung ein Energieeffizienzgesetz auf den Weg gebracht, das der
Bundestag im November beschlossen hat. Das Gesetz zielt auf die Industrie,
private Haushalte sind nicht von Vorgaben betroffen.
Umweltschützer*innen beklagen aber [2][Verwässerungen im Laufe des
Gesetzgebungsprozesses]. Elisabeth Staudt von der Deutschen Umwelthilfe ist
beispielsweise „von der Ausgestaltung relativ enttäuscht“. Das Gesetz biete
„keinen Mechanismus, der das Einhalten der Ziele sicherstellt“. Erst 2027
solle zum ersten Mal kontrolliert werden.
Außerdem mahnte Staudt, dass die Effizienzziele [3][nur mit einer
Energiewende funktionieren]: „Effizienzziele allein sind nicht ausreichend,
um die Klimaziele zu erreichen.“
5 Mar 2024
## LINKS
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DIR [3] /Erneuerbare-Energien/!5994178
## AUTOREN
DIR Jonas Baur
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