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       # taz.de -- Italiens Asylpolitik: Albanien stimmt Abkommen zu
       
       > Das Parlament des osteuropäischen Nicht-EU-Staats gibt grünes Licht:
       > Künftig darf Italien in Albanien Geflüchtetenlager errichten und
       > Asylanträge prüfen.
       
   IMG Bild: Migrationsdeal zwischen Albanien und Italien steht: Diese Flüchtenden würden in Zukunft nach Albanien gebracht werden
       
       Tirana dpa/rtr | Albaniens Parlament hat am Donnerstag das
       Migrationsabkommen mit Italien ratifiziert. Damit ist der Weg frei dafür,
       dass Italien auf albanischem Territorium Flüchtlingslager einrichtet.
       Dorthin werden den Plänen zufolge Menschen gebracht, die von den
       italienischen Behörden auf hoher See an Bord genommen wurden. In den von
       Italien betriebenen Zentren werden dann ihre Asylanträge geprüft und, wenn
       nötig, schnelle Rückführungen ermöglicht. Der Plan wird von
       Menschenrechtlern kritisiert.
       
       Zur ersten Aufnahme soll demnach ein Zentrum in der Hafenstadt Shengjin an
       der [1][Adria] dienen. Dort soll es die ersten medizinischen Untersuchungen
       sowie die erste Prüfung geben. Von dort sollen die Menschen dann in ein
       Zentrum in Gjader gebracht werden, das Platz für etwa 3.000 Menschen
       bietet. Italien verwaltet die Zentren und ist für die Sicherheit darin
       zuständig. Albanien unterstützt die Behörden bei der äußeren Sicherheit,
       wie italienische Medien berichteten.
       
       Italiens Abgeordnetenkammer – die größere der zwei Parlamentskammern –
       hatte das Abkommen vor drei Wochen gebilligt. Es basiert auf einer im
       November unterzeichneten Absichtserklärung der ultrarechten
       Ministerpräsidentin [2][Giorgia Meloni] mit Albaniens Regierungschef Edi
       Rama.
       
       Die Opposition in Tirana hatte zunächst versucht, das Gesetz mit einer
       Klage vor dem [3][albanischen Verfassungsgericht] mit dem Argument zu
       stoppen, dass damit Territorium und Staatsgewalt an ein anderes Land
       übertragen würden. Das Verfassungsgericht hatte die Klage im vergangenen
       Monat zurückgewiesen. Die EU-Kommission hatte erklärt, die italienischen
       Pläne würden nicht gegen das Recht der Europäischen Union verstoßen.
       
       22 Feb 2024
       
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