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       # taz.de -- Zukunft des Gazastreifens: Netanjahus Plan für Zeit nach dem Krieg
       
       > Erstmals legt Israels Ministerpräsident seine Pläne dem Kabinett vor.
       > Vorgesehen ist eine vollständige Sicherheitskontrolle durch „lokale
       > Beamte“.
       
   IMG Bild: Zerstörung in Rafah am 23. Februar
       
       Tel Aviv/Gaza (dpa) | Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu
       hat dem Sicherheitskabinett einem Medienbericht zufolge seinen Plan für die
       Verwaltung des Gazastreifens nach dem Krieg vorgelegt. Dieser sehe – wie
       von Netanjahu zuvor immer wieder bekräftigt – die volle
       Sicherheitskontrolle über das gesamte Küstengebiet durch das israelische
       Militär vor, berichtete die Zeitung The Times of Israel in der Nacht zum
       Freitag.
       
       Bezüglich der künftigen Verwaltung des Gazastreifens heiße es in dem
       Grundsatzpapier in vager Formulierung, sie würde von „lokalen Beamten“ mit
       fachlicher Erfahrung geleitet. Dabei werde es sich um Personen handeln, die
       keine Verbindungen zu „Ländern oder Organisationen, die den Terrorismus
       unterstützen“, hätten.
       
       [1][Die im Westjordanland regierende Palästinensische Autonomiebehörde
       (PA)] werde in dem Plan nicht ausdrücklich genannt, hieß es in dem Bericht.
       Ihre Beteiligung an der künftigen Verwaltung des Gazastreifens werde darin
       aber auch nicht ausgeschlossen. Es handele sich bei dem Plan weitgehend um
       bekannte Grundsätze, die Netanjahu wiederholt seit Beginn des Krieges
       geäußert habe. Es sei aber das erste Mal, dass sie dem Kabinett formell
       vorgelegt worden seien, schrieb die Zeitung.
       
       Die USA setzen auf eine umgestaltete PA von Palästinenserpräsident Mahmud
       Abbas und wollen, dass sie auch im Gazastreifen wieder die Kontrolle
       übernimmt. Israel lehnt das ab und wirft der Autonomiebehörde vor, Terror
       zu unterstützen.
       
       Aber auch Forderungen einiger rechtsextremer Minister seiner Regierung nach
       einer Wiederbesiedlung des Gazastreifens lehnte Israels Ministerpräsident
       Netanjahu bislang ab.
       
       [2][Die USA als Israels wichtigster Verbündeter machen sich für eine
       Zweistaatenlösung stark], die ein friedliches Nebeneinander von Israel und
       einem künftigen palästinensischen Staat vorsieht. Israel beansprucht selbst
       im Falle einer Einigung mit den Palästinensern die umfassende militärische
       Kontrolle über alle palästinensischen Gebiete. Dies schließe das
       Westjordanland und den Gazastreifen ein, hatte Netanjahu kürzlich deutlich
       gemacht.
       
       23 Feb 2024
       
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