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       # taz.de -- Feministischer Kampftag 2024: Mit Haut und Haaren
       
       > Was bedeutet selbstbestimmte Schönheit im Jahr 2024? Dieser gar nicht
       > leichten Frage stellt sich die taz zum 8. März.
       
   IMG Bild: Spieglein, Spieglein in der Hand
       
       Berlin taz | Sind Sie eigentlich schön? Finden Sie mich schön? Und sind das
       Fragen, mit denen wir uns beschäftigen sollten? Ob wir wollen oder nicht:
       Die meisten von uns stellen sich solche Fragen manchmal. Im Wissen darum,
       dass gesellschaftliche Normen wie Schönheit uns einengen, dass wir mit
       ihnen hadern, dass wir sie doch eigentlich aufzubrechen versuchen. Veraltet
       kommen uns Fragen wie diese auch schnell vor. So als ob wir sie spätestens
       im vergangenen Jahrhundert zurückgelassen haben sollten, um selbstbestimmt
       zu leben.
       
       Überhaupt scheint Selbstbestimmung das wesentlich relevantere Thema zu
       sein. Körperliche Selbstbestimmung zum Beispiel ist als zentrales
       feministisches Thema kaum mehr wegzudenken. Das
       [1][Selbstbestimmungsgesetz], das die Rechte von trans, inter und
       nichtbinären Menschen stärken soll, soll demnächst im Bundestag beschlossen
       werden.
       
       Dass wir uns in der Debatte um Selbstbestimmung trotzdem mit
       Äußerlichkeiten auseinandersetzen müssen – dieser komplexen Gemengelage
       widmen wir die vorliegende Ausgabe zum feministischen Kampftag am 8. März.
       Mit dem Symbol unserer feministischen Kampftagsausgabe brechen wir das
       gängige Bild für Weiblichkeit auf: Das Venussymbol, das einen Spiegel
       darstellen soll, zerbricht.
       
       Was bedeutet selbstbestimmte Schönheit im Jahr 2024? Ist es unfeministisch,
       sich mit der Abnehmspritze Ozempic behandeln zu lassen? Wir berichten von
       Schönheitsnormen in der Rhythmischen Sportgymnastik – einer Sportart, die
       nur für Mädchen und Frauen bei Olympia zugelassen ist. Ästhetik spielt bei
       diesem Sport eine zentrale Rolle. Wir sprechen mit der [2][Grünen Tessa
       Ganserer], die als eine der beiden ersten Bundestagsabgeordneten offen
       trans lebt, und gehen mit ihr der Frage nach, ob Normschönheit für trans
       Personen auch die eigene Sicherheit betreffen kann. Eine Bilderstrecke
       zeigt ikonische Fotos des Protests, die Ästhetik des Widerstands. Wir
       widmen uns KI-generierten Influencerinnen, Haut und Haaren, dem Alter und
       natürlich der Jugend: Welche [3][Schönheitstrends] werden aktuell auf
       Tiktok verhandelt? Und nehmen Jugendliche diese als Druck wahr?
       
       ## Auch die Systemfrage wird gestellt
       
       Wir berichten aus einem antirassistischen Beautysalon und von Frauen, die
       sich als sogenannte Tradwives präsentieren wie in den 1950ern – auch das
       unter dem Deckmantel der Selbstbestimmung. Menschen mit Behinderung
       sprechen darüber, wie sie sich anziehen und welchen Einfluss das auf sie
       hat. Und ja, gegen Ende wird auch die Systemfrage gestellt.
       
       Ob schön und gut, entscheiden Sie selbst. Wir wünschen eine interessante
       Lektüre.
       
       Ulla Dahmen, Patricia Hecht, Manuela Heim, Anja Krüger, Martina Mescher,
       Adefunmi Olanigan, Nicole Opitz, Dinah Riese, Carolina Schwarz und Sonja
       Trabandt
       
       7 Mar 2024
       
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