# taz.de -- Kurswechsel bei Klima-Kleber: Blockadeaktionen geplant
> Die Letzte Generation will sich nicht mehr auf die Straße kleben. Nun hat
> die Gruppe ihre neue Strategie vorgestellt. Das Ziel: mehr Leute abholen.
IMG Bild: Aktivist:innen der Letzten Generation mit der Erklärung für Präsident Steinmeier vor dem Schloss Bellevue in Berlin
Die Aktivist:innen der Letzten Generation haben für nächsten Samstag
Proteste [1][in zehn Städten] angekündigt. Dabei handle es sich um
„ungehorsame Versammlungen“, sagten Vertreter:innen der Bewegung am
Montagvormittag vor dem Schloss Bellevue in Berlin.
Der Kleber, ein früheres Markenzeichen der Gruppe und ihrer
Straßenblockaden, bleibe zwar zu Hause. Doch die Kundgebungen sollten
„deutlich ungehorsamer“ sein als angemeldete Demonstrationen, aber „absolut
friedlich“. „Wir gehen an einem bestimmten Punkt nicht mehr weg“, sagte
Sprecherin Carla Hinrichs vor Journalist:innen. Mit den Protesten wolle die
Letzte Generation einen „Widerstands-Frühling“ einläuten.
Später am Montag übergaben die Aktivist:innen Frank-Walter Steinmeier
[2][eine Erklärung]: Da „Klimakatastrophen-Kanzler“ Olaf Scholz versagt
habe, solle der Bundespräsident in einer Rede an die Nation auf die
Klimakrise hinweisen und eine Debatte über Sofortmaßnahmen anstoßen – zum
Beispiel über den sofortigen Ausstieg aus fossilen Energien wie Öl, Kohle
und Gas.
Die Letzte Generation fordert in dem Schreiben eine Vermögensteuer zur
Finanzierung von Klimaschutz. Zudem begünstige die Klimakrise
Rechtsextremismus, heißt es in der Erklärung: Werde in der Klimapolitik
nicht umgesteuert, sei ein „erneuter Faschismus in Deutschland möglich“.
Schon Ende Januar [3][verkündete die Letzte Generation das Ende der
Klebeaktionen]. Im Februar teilte sie mit, [4][bei der Europawahl zu
kandidieren]. Nun will die Bewegung wieder in Schwung kommen. Die Erde
heize sich schließlich immer weiter auf, sagte Nikolaus Froitzheim,
Geologieprofessor und Mitglied der Gruppe. Außerdem müsse die
Landwirtschaft klimafreundlich reformiert werden, betonte Landwirt und
Aktivist Eberhard Räder.
Die Letzte Generation habe seit ihren Anfängen schon viele Leute
mobilisieren können, so Sprecherin Hinrichs. Mit den nun angekündigten
Protesten will die Bewegung noch zugänglicher werden. Man wolle weiterhin
stören, „aber wenn wir alle im Gefängnis sitzen, [5][bringt uns das auch
nicht weiter]“, sagte Hinrichs. Von Massenbesetzungen – ohne Festkleben –
erhofft sie sich eine größere Wirkung.
11 Mar 2024
## LINKS
DIR [1] https://letztegeneration.org/ungehorsam/
DIR [2] https://letztegeneration.org/erklaerung/
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DIR [4] /Letzte-Generation/!5991126
DIR [5] /Klimaschuetzerinnen-unter-Druck/!5988503
## AUTOREN
DIR Carlo Mariani
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