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       # taz.de -- Habecks Erklärung zum Ende der Energiekrise: Nur ein Etappensieg
       
       > Mit Kundtun, die Energiekrise sei beendet, nimmt Habeck den Schwarzmalern
       > den Wind aus den Segeln. Ganz krisenfest ist Deutschland aber noch nicht.
       
   IMG Bild: Habeck verkündet Ende der Energiekrise
       
       Bundeswirtschaftsminister [1][Robert Habeck] hat das Ende einer
       Energiekrise erklärt, an die sich viele wohl nur noch dunkel erinnern.
       Erstaunlich schnell ist in Vergessenheit geraten, wie groß im Sommer und
       Herbst 2022 die Angst vor einem Winter in kalten Wohnungen und ohne Strom
       war. Aber: Zu keinem Zeitpunkt gab es einen Versorgungsengpass. Die
       zwischenzeitlich extrem hohen Preise hat die Bundesregierung abgefedert,
       allerdings nicht völlig.
       
       [2][Für Menschen mit wenig Geld] waren und sind hohe Energiepreise hart.
       Dieses Problem zu lösen, gehört leider nicht zu den Prioritäten der Ampel.
       Habecks Feststellung vom Ende der Krise ist nicht nur ein Eigenlob, dass er
       und seine Leute die enorme Herausforderung gemeistert haben. Es ist zudem
       der Versuch, die Wogen in der aufgeregten politischen Diskussion zu
       glätten. Das ist auch nötig. Denn die deutsche Wirtschaft wird von
       Unionspolitiker:innen und Verbändefunktionär:innen geradezu in
       eine Depression geredet.
       
       Die Frage der Energieversorgung ist dabei stets ein willkommenes Vehikel,
       vom Heulen über den Atomausstieg über das Fabulieren von angeblich
       möglichen Blackouts bis zum Jammern über die hohen Strompreise für die
       Industrie. Die sich im Übrigen beruhigt haben, auch wenn sie in [3][China
       oder den USA] nach wie vor sehr viel niedriger sind. Und trotzdem: Nach der
       Krise ist vor der nächsten Krise. Deutschland hat beim Ausbau der
       erneuerbaren Energien zwar seit dem Antritt der Ampel enorm zugelegt.
       
       Doch das reicht nicht, um wirklich krisen- und vor allem klimafest zu
       werden. Beim Ausbau der Windkraft werden die von der Regierung gesteckten
       Ziele nach jetzigem Stand kaum erreicht. Viele Bundesländer bleiben weit
       hinter dem Möglichen zurück. Das ist nicht nur schlecht, weil der Bedarf an
       grünem Strom enorm steigen wird. Die nächste Energiekrise kann schnell
       kommen, etwa wenn Donald Trump US-Präsident wird und [4][den LNG-Hahn]
       zudreht, oder wenn Russland die Gaslieferungen in die europäische
       Nachbarschaft stoppt.
       
       19 Mar 2024
       
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