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       # taz.de -- Klimakrise im Winter: Der neunte Hitzerekord in Folge
       
       > Der EU-Klimawandeldienst Copernicus stellt fest: Der Februar 2024 war der
       > weltweit wärmste jemals gemessene. Neue Extreme dürften kommen.
       
   IMG Bild: Kein Schnee, nirgends: Bobbahn in Winterberg im Sauerland, wo gerade die Weltmeisterschaft stattfand
       
       Berlin taz/dpa | Mal wieder ein Hitzerekord für einen Monat, [1][der neunte
       in Folge] und die Meteorolog*innen überrascht es nicht: Die Menschen
       auf der Erde haben [2][laut EU-Klimawandeldienst Copernicus] den wärmsten
       Februar seit Beginn der Aufzeichnungen hinter sich. Die Lufttemperatur an
       der Erdoberfläche habe durchschnittlich 13,54 Grad Celsius betragen, teilte
       der Dienst am Donnerstag mit. Das seien 0,81 Grad mehr als im Schnitt des
       Referenzzeitraums von 1991 bis 2020 und 0,12 Grad mehr als im bisher
       wärmsten gemessenen Februar im Jahr 2016.
       
       In Europa war der Februar 2024 besonders warm: Dort lag er laut den Daten
       um 3,3 Grad über den zwischen 1991 und 2020 gemessenen
       Durchschnittstemperaturen. Ein Grund für die hohen Daten weltweit sind die
       aufgeheizten Ozeane: Laut Copernicus war der Februar der Monat mit den
       bislang höchsten gemessenen Oberflächentemperaturen überhaupt: Sie lagen im
       Schnitt bei 21,06 Grad, Rekordhalter war zuvor der August 2023 mit 20,98
       Grad gewesen. Die von Copernicus genutzten Daten gehen zurück bis auf das
       Jahr 1950, teilweise sind aber auch frühere Daten verfügbar.
       
       Dies sei der [3][neunte Monat in Folge], der im Vergleich zu den jeweiligen
       Vorjahresmonaten am wärmsten ausfalle. „So bemerkenswert das auch scheinen
       mag, ist es nicht wirklich überraschend, da die kontinuierliche Erwärmung
       des Klimasystems unweigerlich zu neuen Temperaturextremen führt“, teilte
       Direktor Carlo Buontempo mit. Das Klima reagiere auf die Konzentration von
       Treibhausgasen in der Atmosphäre. Solange es nicht gelinge, diese zu
       stabilisieren, „werden wir unweigerlich mit neuen globalen
       Temperaturrekorden und deren Konsequenzen konfrontiert werden“.
       
       Trotz der alarmierenden Werte befindet sich die [4][Erde rein rechnerisch
       noch nicht oberhalb des 1,5-Grad-Ziels], auf das sich die Pariser
       Weltklimakonferenz 2015 geeinigt hatte. Der aktuelle Februar liegt zwar
       1,77 Grad über dem Durchschnitt der Jahre 1850 bis 1900, die als
       vorindustrielle Referenzperiode gelten.
       
       ## 1,5 Grad-Ziel noch nicht verfehlt
       
       Copernicus hatte außerdem bereits für Januar mitgeteilt, dass die
       Erderwärmung nun erstmals über einen Zeitraum von zwölf Monaten (Februar
       2023 bis Januar 2024) durchschnittlich über 1,5 Grad im Vergleich zum
       vorindustriellen Zeitalter lag. Das heißt aber noch nicht, dass das Pariser
       1,5-Grad-Ziel verfehlt ist, da dafür auf längerfristige Durchschnittswerte
       geschaut wird.
       
       Der Klimawandeldienst Copernicus der Europäischen Union veröffentlicht
       regelmäßig Daten zur Temperatur an der Erdoberfläche, zur Meereisdecke und
       zu Niederschlägen. Die Erkenntnisse beruhen auf computergenerierten
       Analysen, in die Milliarden von Messungen von Satelliten, Schiffen,
       Flugzeugen und Wetterstationen auf der ganzen Welt einfließen.
       
       7 Mar 2024
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Extrem-warmer-Herbstanfang/!5962218
   DIR [2] https://climate.copernicus.eu/copernicus-february-2024-was-globally-warmest-record-global-sea-surface-temperatures-record-high?utm_source=socialmedia&utm_medium=tw&utm_id=pr-cb-feb-2024
   DIR [3] /Globale-Durchschnittstemperatur/!5964813
   DIR [4] /Studie-zu-Hitze-auf-der-Nordhalbkugel/!5950755
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Kai Schöneberg
       
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