# taz.de -- Wirtschaftsminister gegen kürzere Arbeit: Habeck kritisiert Streiks
> Die Bahngewerkschaft GdL streikt für kürzere Arbeitszeit. Der grüne
> Bundeswirtschaftsminister sieht darin keine Option – es müsse mehr statt
> weniger gearbeitet werden.
IMG Bild: Kein Verständnis für streikende Arbeitnehmer*innen: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne)
Berlin dpa/rtr | Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat sich kritisch
zu den zuletzt vielen Streiks in Deutschland geäußert. „Jedenfalls wird ein
bisschen im Moment zu viel [1][für immer weniger Arbeit gestreikt]
beziehungsweise geworben“, sagte der Grünen-Politiker am Mittwoch in
Berlin. „Und das können wir uns in der Tat im Moment nicht leisten.“
Deutschlands Wirtschaft stagniere nur.
Gleichzeitig seien 700.000 offene Stellen gemeldet, womöglich seien es aber
bis zu zwei Millionen. Dieses Problem werde sich bei stärkerem
Wirtschaftswachstum und zunehmender Alterung der Gesellschaft noch
verschärfen. Das Volumen aller Arbeitsstunden reiche nicht aus. Deswegen
brauche es beispielsweise finanzielle Anreize für Ältere, länger zu
arbeiten, sofern sie dies wollten.
Konkrete Tarifkonflikte nannte Habeck nicht. Im [2][festgefahrenen Streit
bei der Deutschen Bahn] streikt derzeit beispielsweise die
Lokführergewerkschaft GDL für eine [3][Absenkung der Arbeitszeit auf 35
Stunden pro Woche.]
Angesichts der schwierigen Wirtschaftslage in Deutschland treffen sich
Habeck und Finanzminister Christian Lindner (FDP) an diesem Mittwoch mit
Vertretern der führenden Wirtschaftsverbände und verschiedenen Ökonomen.
Bei der Zusammenkunft in Berlin soll es nach Informationen der Deutschen
Presse-Agentur vor allem um die Frage gehen, welche Maßnahmen zu einer
Erhöhung des Wachstums und der wirtschaftlichen Dynamik beitragen könnten.
Zuerst hatte die Rheinische Post über das Treffen berichtet. Nach
Informationen der Zeitung sind dort unter anderem der Bundesverband der
Deutschen Industrie (BDI), die Deutsche Industrie- und Handelskammer
(DIHK), die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) sowie
der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) vertreten.
14 Mar 2024
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