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       # taz.de -- Länder lehnen Vermittlungsausschuss ab: Gras ist in zehn Tagen legal
       
       > Im Bundesrat scheitert der Versuch, die Cannabis-Legalisierung zu
       > stoppen. Nach einer denkwürdigen Abstimmung tritt das Gesetz zum 1. April
       > in Kraft.
       
   IMG Bild: Entspannte Stimmung im Bundesrat: Gesundheitsminister Lauterbach vor der Sitzung mit den CDU-Ministerpräsidenten Günther und Wüst
       
       Berlin epd/taz | Die Bundesländer haben den Weg für die Legalisierung von
       Cannabis freigemacht. Der Bundesrat entschied sich am Freitag gegen [1][die
       Anrufung des Vermittlungsausschusses] und billigte damit das bis zuletzt
       umstrittene Cannabis-Gesetz. Mit dem Gesetz der Ampel-Koalition wird in
       begrenzter Menge Besitz und Anbau der Droge für Erwachsene erlaubt. Es kann
       wie geplant zum 1. April in Kraft treten.
       
       Mit der teilweisen Legalisierung will die Ampel-Koalition eine Wende in der
       Drogenpolitik einleiten. [2][Aus den Bundesländern kamen bis zuletzt
       zahlreiche Bedenken]. Sie müssen die neuen Regeln umsetzen, ihre Einhaltung
       kontrollieren und eine Amnestie für Cannabis-Vergehen umsetzen, die nach
       neuem Recht nicht mehr strafbar sind.
       
       ## Cannabis-Clubs ab Juli
       
       Erwachsene ab 18 Jahren dürfen künftig bis zu 25 Gramm Cannabis zum eigenen
       Verbrauch bei sich haben und zu Hause bis zu 50 Gramm aufbewahren. Im
       Eigenanbau werden drei Pflanzen erlaubt. Von Juli an sollen Cannabis-Clubs
       zum Anbau und begrenztem Erwerb der Droge erlaubt werden.
       
       Der öffentliche Konsum wird beschränkt erlaubt. In Sichtweite von Kinder-
       und Jugendeinrichtungen sowie Sportstätten ist er nicht erlaubt. In
       Fußgängerzonen darf ab 20 Uhr gekifft werden. Für Minderjährige bleibt
       Cannabis verboten.
       
       Höchst ungewöhnlich stimmten die Vertreter des Freistaats Sachsen ab. Laut
       Grundgesetz muss jedes Bundesland seine Stimmen im Bundesrat einheitlich
       abgeben. Am Freitag stimmte Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU)
       allerdings für den Vermittlungsausschuss, Wirtschaftsminister Martin Dulig
       (SPD) dagegen und Klimaminister Wolfram Günther (Grüne) mit Enthaltung. Die
       sächsischen Stimmen wurden daher als ungültig gewertet.
       
       22 Mar 2024
       
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