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       # taz.de -- Stadtforscherin über Kunstaktion: „Elbtower wäre Treffpunkt für alle“
       
       > Das Hochhaus in Hamburg ist halb fertig, ob und wann dort weitergebaut
       > wird, ist unklar. Nun erbarmen sich Kreative auf Raumsuche der
       > Investitionsruine.
       
   IMG Bild: Ob er je fertig wird? Die Bauruine des Elbtowers von den Elbbrücken aus gesehen
       
       taz: Frau Manz, warum interessiert Sie Hamburgs prominenteste Bauruine: das
       Hochhaus neben den Elbbrücken? 
       
       Nina Manz: Im Moment ist der [1][Elbtower eine Ruine der Spekulation]. Aber
       wir, die AG Ost, sehen Potenzial in dem Raum und haben Ideen. Die wollen
       wir bei unserer performativen Einweihungsfeier vorstellen.
       
       Wer genau ist in dieser AG Ost organisiert, einem „Netzwerk für
       radikaldemokratische & solidarische Stadtentwicklung“? 
       
       Wir sind ein [2][Bündnis aus verschiedenen Initiativen] mit vielfältigen
       Tätigkeitsfeldern aus dem Hamburger Osten, zum Beispiel aus Sport, Kunst
       und Kultur oder Erinnerungsarbeit. Mit dieser geballten Expertise darüber,
       was eine Stadt lebenswert macht, wollen wir den Tower mit Leben füllen.
       
       Und was verstehen Sie unter einer performativen Einweihungsfeier? 
       
       Das kann man sich als Kunstaktion vorstellen, in deren Zentrum eine Rede
       stehen wird. Sie nimmt Bezug auf den Elbtower selbst und auf die Frage, wie
       es so weit kommen konnte. Es geht aber auch darum, wie die AG Ost etwas zur
       Verbesserung der Lage beitragen könnte. Es wird Musik und Getränke geben,
       das wird schon auch ein freudiges Fest.
       
       Aber ein Fest mit einem ernsten Hintergrund. 
       
       Viele Mitglieder der AG Ost haben in den vergangenen Jahren ihre Räume
       verloren. Die Konflikte zwischen Stadtmacher:innen und
       profitorientierter Stadtentwicklung spitzen sich in ganz Hamburg zu. Der
       Osten ist in dieser Hinsicht ein besonders spannungsreicher Ort.
       
       Inwiefern? 
       
       Die Hafencity mit einem sehr hohen Durchschnittseinkommen auf der einen
       Seite, das einkommensschwächere Rothenburgsort auf der anderen. Da treffen
       Welten aufeinander. Und jetzt trifft da eben auch Benko auf die AG Ost,
       sozusagen.
       
       René Benko, der zuletzt finanziell strauchelnde Hochhaus-Erbauer … Wie
       würde die Zukunft des Projekts aussehen, wenn es nach Ihrem Nutzungskonzept
       ginge? 
       
       In unserem Elbtower würde es eine Werkstatt geben, die [3][die
       „Mundhalle“-Genossenschaft] betriebe …
       
       … die Arbeits- und Gemeinschaftsflächen vermietet … 
       
       … ein Stadtteilzentrum, bestimmt auch einen Club und eine Stadtteilkantine.
       Unser Elbtower wäre ein Treffpunkt für alle. Die AG Ost steht mit ihren
       vielen Initiativen und ihrem Ideenreichtum praktisch dieser leer stehenden
       Baustelle gegenüber. Ich glaube, es ist wichtig zu erkennen, dass es gar
       nicht so viel Neues braucht. Darüber sollte man nachdenken, wenn es um
       gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung auf Augenhöhe geht.
       
       Über dieses eine Haus hinaus. 
       
       Es gibt Bedarfe und Angebote aus dem Viertel. Sie brauchen nur einen Ort,
       an dem sie unterkommen können. Warum also nicht im Elbtower?
       
       6 Apr 2024
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Elbtower-Mieter-springt-ab/!5992490
   DIR [2] https://www.xn--soknnenwirnichtarbeiten-9kc.de/
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       ## AUTOREN
       
   DIR Clara Dünkler
       
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