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       # taz.de -- KI und die frühe Krebserkennung: Besser als das menschliche Auge
       
       > Eine Künstliche Intelligenz soll die Behandlungschancen von Tumoren
       > verbessern. Erste Studienergebnisse sind vielversprechend.
       
   IMG Bild: Bisher setzen Mediziner*innen zur Früherkennung von Krebs hauptsächlich flüssige Biopsien ein
       
       Je früher eine Krebserkrankung erkannt wird, desto größer sind die Chancen
       auf eine erfolgreiche Behandlung. Deshalb haben es sich Forscher*innen
       des Krebsfrüherkennungsinstituts der Universität Cambridge zur Aufgabe
       gemacht, mit neuen Tests verschiedene [1][Krebsarten so früh wie möglich zu
       erkennen]. Bisher setzen Mediziner*innen zur Früherkennung von Krebs
       hauptsächlich flüssige Biopsien ein, die allerdings keine besonders hohe
       Erkennungsrate haben und längst nicht alle verbreiteten Krebsarten
       zuverlässig erkennen können.
       
       Jetzt haben die Forscher*innen eine Methode zur Auswertung der Proben
       gefunden, die präzisere Ergebnisse verspricht. An der [2][Studie] haben 553
       Krebspatient*innen und als Vergleichsgruppe 426 gesunde Menschen mit
       ähnlichen demografischen Merkmalen teilgenommen. Das Forschungsteam lud die
       Proband*innen in ihr Labor ein und untersuchte dort sowohl Blutplasma-
       als auch Urinproben auf Krebs-Biomarker, sogenannte GAGome. Dabei handelt
       es sich um lange Zuckerketten, die Zellen auf ihrer Oberfläche tragen.
       Krebszellen verändern die Zuckerketten, was sie zu [3][geeigneten
       Biomarkern] macht.
       
       Basierend auf den erhobenen Daten trainierten die
       Wissenschaftler*innen eine künstliche Intelligenz, die Proben
       auswerten und Krebs in sehr frühen Stadien erkennen soll. Die Methode lässt
       auch Rückschlüsse darauf zu, um welche Art von Krebs es sich handelt. Auf
       diese Weise können sie nun Biomarker von 14 verschiedenen Krebsarten
       erkennen.
       
       ## Kostengünstig und flächendeckend einsetzbar
       
       Die Forscher*innen der Uni Cambridge experimentieren außerdem mit einer
       weiteren Art der Probenentnahme. Ihre Patient*innen schluckten eine
       kleine Kapsel, in der sich ein Schwamm mit einem Faden befindet. Er breitet
       sich im Magen aus. Zieht man ihn dann am Faden wieder hoch, sammelt er
       Gewebeproben aus der Speiseröhre, die auf bestimmte Krebs-Biomarker
       untersucht werden und auf ein erhöhtes Risiko von Speiseröhrenkrebs
       hindeuten können. In ersten Tests, berichten Proband*innen, erfolgte der
       Einsatz weitgehend schmerzfrei.
       
       Seit vielen Jahren versuchen Wissenschaftler*innen weltweit, Krebs mit
       neuen Erkennungsmethoden früher und zuverlässiger identifizieren zu können,
       um damit die Behandlungschancen der Erkrankten zu erhöhen. Die neuen
       KI-Methoden könnten ein erster Ansatz sein, der bei der früheren Diagnose
       helfen kann und gleichzeitig auch noch relativ kostengünstig einsetzbar
       wäre.
       
       Gerade der zweite Faktor ist entscheidend für eine flächendeckende
       Anwendung, mit der möglichst viele Menschen die bestmögliche Behandlung
       erhalten könnten. Denn: In Deutschland leben laut [4][Zentrum für
       Krebsregisterdaten] etwa 4,65 Millionen Menschen mit einer Krebsdiagnose.
       Das ist mehr als jede zwanzigste Person.
       
       14 Apr 2024
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Risiko-fuer-Darmkrebs/!5995056
   DIR [2] https://www.pnas.org/doi/10.1073/pnas.2115328119
   DIR [3] /Alzheimer-Forschung/!5961501
   DIR [4] https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Krebsarten/Krebs_gesamt/krebs_gesamt_node.html
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Yannik Achternbosch
       
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