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       # taz.de -- Dill in der Küche: Das magische Kraut
       
       > Dill werden magische Kräfte zugeschrieben. Er kann aber auch feine Küche.
       
   IMG Bild: Dill beruhigt den Bauch und hilft auch gegen Einschlafprobleme
       
       Als Heil- und Gewürzpflanze hat der Dill eine so lange Tradition, dass er
       sogar [1][in der Bibel] Erwähnung findet. Damals wurde das Gurkenkraut noch
       als Währung eingesetzt oder unters Bett gelegt, um böse Geister zu
       vertreiben. Die Zeiten, in denen man seine Steuern mit Dill begleichen
       konnte, sind zwar vorbei, ich bin aber trotzdem Fan.
       
       Denn Dill ist immer eine gute Wahl, egal ob zu Erdäpfeln, Saucen, Quark,
       Salaten oder Fisch und Meeresfrüchten. Ich finde, er passt auch zu vielen
       indischen Rezepten, etwa scharfen Currys. Den frischen Dill aber bitte erst
       gegen Ende zur Speise geben. Ansonsten wird er – wie jedes krautige Gewürz
       – laff und die Farbe ist dahin.
       
       Ich ziehe mir meinen Dill gerne selber. Im Sommer wird er zum blühenden
       Bienenfutter und bringt Farbe in den Garten. Werden die Blüten welk und
       braun, kann man sie sammeln und trocknen. Die daraus gewonnenen Dillsamen
       sind ein wunderbares Gewürz für Salate und Pasta. Aufgegossen in einem Tee
       entfalten die Samen außerdem eine größere Heilwirkung als das Kraut selbst.
       Sie enthalten besonders viele ätherische Öle und wirken krampflösend. Das
       beruhigt den Bauch und [2][hilft auch gegen Einschlafprobleme].
       
       Für einen Salat mit Dill, Orangen, Fenchel und Oliven zunächst zwei Orangen
       schälen und in dünne Scheiben schneiden. Dann einen Fenchel putzen und das
       Grün zum Garnieren des Salates aufheben. Dill und Koriander waschen und
       trocken schütteln, dann kleinschneiden. Den Fenchel mit etwas Öl in der
       Pfanne leicht anschmoren und mit Salz und Pfeffer würzen, anschließend mit
       den Orangen mischen.
       
       Für das Dressing kombiniere ich Weißweinessig, Walnussöl, Salz, Pfeffer und
       gerösteten Sesam. Wer mag, kann die Zeste der Orange dazugeben, aber nur
       wenn es Bio-Orangen waren. Darüber streue ich Koriander, Dill [3][und ein
       paar Oliven]. Und schon haben wir den Salat.
       
       Ich mag auch Apfel-Meerrettich-Suppe mit Dill. Hierfür schäle und würfle
       ich eine Zwiebel. Dann folgen 400 Gramm säuerliche Äpfel: kein Granny
       Smith, besser ist ein Boskoop. Schließlich erhitze ich Butter in einem Topf
       und dünste die Zwiebel darin an. Die Apfelstücke sollen kurz mitdünsten,
       dann fülle ich alles mit einem Viertel Liter Hühnersuppe und ebenso viel
       Apfelsaft auf. Circa 15 Minuten bei schwacher Hitze kochen.
       
       Inzwischen reibe ich Meerrettich nach Geschmack und rühre ihn zum Schluss
       ein, ebenso etwas Sahne. Dann püriere ich die Suppe und passiere sie durch
       ein feines Sieb, ehe ich sie mit Salz und Pfeffer abschmecke. Obendrauf
       kommt gewaschener und reichlich kleingehackter Dill. Dazu passt ein
       Saiblingsfilet. Guten Appetit!
       
       14 Apr 2024
       
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