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       # taz.de -- Verfahren gegen früheren US-Präsidenten: Trump hinterlegt reduzierte Kaution
       
       > Im Betrugsverfahren um falsch deklarierte Immobilienwerte kann der
       > Ex-Präsident Pfändungen verhindern. Er hinterlegte eine
       > Sicherheitsleistung.
       
   IMG Bild: Donald Trump ist aktuell in gleich vier Fällen strafrechtlich angeklagt
       
       New York afp | Der frühere US-Präsident Donald Trump hat am Montag in einem
       Zivilverfahren wegen Geschäftsbetrugs eine Sicherheitsleistung in Höhe von
       175 Millionen Dollar (163 Millionen Euro) hinterlegt, um Pfändungen von
       Vermögenswerten zu verhindern. Dies geht aus einem veröffentlichten
       Gerichtsdokument hervor.
       
       Trump hatte Berufung gegen die Verurteilung wegen Geschäftsbetrugs
       eingelegt und bis zum Donnerstag Zeit, die von einer
       Versicherungsgesellschaft aus Kalifornien gedeckte Sicherheitsleistung, die
       einer Kaution gleichkommt, zu hinterlegen.
       
       In dem zivilrechtlichen Verfahren wegen Geschäftsbetrugs waren Trump und
       seine Söhne für schuldig befunden worden, über Jahre hinweg die
       Vermögenswerte ihres Immobilienimperiums künstlich aufgebläht zu haben, um
       so von Banken und Versicherungen günstige Konditionen zu bekommen. Trump
       war deshalb im Februar zu einer Geldstrafe von rund 355 Millionen Dollar
       plus Zinsen verurteil worden, was sich auf etwa 454 Millionen Dollar
       summierte.
       
       Trump, der bei der Präsidentschaftswahl im November wieder für die
       Republikaner kandidieren will, legte Berufung gegen das Urteil ein und
       musste die Strafe deshalb vorerst nicht zahlen. Er musste jedoch die
       Sicherheitsleistung erbringen, damit es zu einem Berufungsverfahren kommt.
       
       ## Ursprünglich sollte Trump 454 Millionen Dollar hinterlegen
       
       Ursprünglich war Trump eine Kautionssumme von 454 Millionen Dollar
       auferlegt worden. Seine Anwälte hatten jedoch vergangenen Monat mitgeteilt,
       dass der Milliardär dazu nicht in der Lage sei. Hintergrund ist, dass der
       größte Teil von Trumps Vermögen in Immobilien gebunden ist und ihm nicht in
       Barmitteln unmittelbar zur Verfügung steht.
       
       [1][Ein Berufungsgericht in New York kürzte die zu erbringende
       Sicherheitsleistung] daraufhin deutlich auf 175 Millionen Dollar. „Ich
       respektiere die Entscheidung des Gerichts zutiefst und werde die 175
       Millionen Dollar in bar, in Anleihen oder Bürgschaften hinterlegen“, sagte
       Trump damals.
       
       Der Ex-Präsident hat [2][in mehreren Fällen Schwierigkeiten mit der
       Justiz]. Er ist in gleich vier Fällen strafrechtlich angeklagt, darunter
       wegen seiner Versuche, seine damalige Wahlniederlage gegen den amtierenden
       Präsidenten Joe Biden von den Demokraten nachträglich zu kippen.
       
       In einem Strafverfahren geht es um die mutmaßliche Fälschung von
       Geschäftsdokumenten zur Tarnung einer Schweigegeldzahlung an die
       Pornodarstellerin Stormy Daniels. In dem Prozess hatte der zuständige New
       Yorker Richter Juan Merchan vergangene Woche ein eingeschränktes Redeverbot
       gegen den Ex-Präsidenten angeordnet. Demnach ist es Trump untersagt, sich
       öffentlich über Zeugen, Staatsanwälte, Gerichtsmitarbeiter, deren Familien
       oder Geschworene zu äußern.
       
       ## Am 15. April beginnt strafrechtlicher Prozess gegen Trump
       
       Es wurde verhängt, nachdem Trump Richter Merchan und dessen Tochter zuvor
       in zahlreichen Einträgen auf seiner Onlineplattform Truth Social beschimpft
       hatte. Am Montag weitete der Richter das Verbot nun auf seine Familie und
       die des Staatsanwalts aus.
       
       Der Prozess dazu beginnt am 15. April und hat eine historische Dimension:
       Es ist der erste strafrechtliche Prozess gegen einen Ex-Präsidenten der
       US-Geschichte.
       
       Trump setzt in seinen juristischen Auseinandersetzungen auf eine
       Verzögerungstaktik, um Urteile möglichst bis nach der Präsidentschaftswahl
       im November hinauszuschieben, bei der er voraussichtlich erneut für die
       Republikaner gegen den Demokraten Biden antreten wird.
       
       2 Apr 2024
       
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