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       # taz.de -- taz🐾lage: Vielen Dank für die Blumen
       
       Wenn man morgens das taz-Haus betritt, stellt sich je nach Gemütslage immer
       wieder die Frage, ob man nun sportlich die Treppen hochsteigen oder ganz
       gemütlich in den Aufzug steigen will. Gerade montags kann das eine
       schwierige Entscheidung sein. Hat man ein Fahrrad, kann man den
       Fahrradkeller als Vorwand nehmen, die umweltschädlichere Variante zu
       nehmen. Ein weiteres Argument für den Aufzug ist die Möglichkeit einer
       netten Begegnung.
       
       Äußerst selten kommt es im vor, dass einem auf dem Weg nach oben ein
       Geschenk gemacht wird. Das war am Montag der Fall, als eine Kollegin, deren
       Name hier nicht genannt werden will (auch um die Gerüchteküche nicht
       brodeln zu lassen), eine Rose von einem Kollegen bekommen hat.
       
       Die Rose war angeblich ein Überbleibsel einer Geburtstagsfeier, die
       Kollegin könne sie haben. Sichtlich geschmeichelt nahm sie sie entgegen.
       Für weitere Fragen gab es keine Zeit, das Stockwerk war bereits erreicht,
       die erste Redaktionsrunde startete wenige Minuten später.
       
       Einen Platz fand die Rose dann auf ihrem Arbeitstisch, was dazu führte,
       dass sie mehrere falsche Geburtstagsgrüße von Kolleg:innen erhielt. Hast
       du Geburtstag?, wurde sie mehrfach gefragt. „Sie hat wohl einen heimlichen
       Verehrer“, scherzte ein anderer Kollege, als die Szene aus dem Aufzug
       erzählt wurde. Auch fragten andere interessiert nach, wer ihr denn diese
       Rose geschenkt hatte. „Die Rose war gar nicht für mich“, versucht die
       Kollegin die Gerüchte aus dem Weg zu räumen. Blöd nur, dass in dem Aufzug
       eine weitere Zeugin anwesend war. So ganz kam sie aus der Sache also nicht
       mehr heraus. Vielleicht wird sie beim nächsten Mal dann doch lieber die
       Treppen nehmen. Oder die Rose unter ihrem Schreibtisch verstecken.
       
       Sabina Zollner
       
       23 Apr 2024
       
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