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       Olaf Scholz redet gerne von Veränderung. Im Jahr 2022 verkündete der
       Bundeskanzler die „Zeitenwende“, nun lieh er sich zur Eröffnung der
       Hannover-Messe einen Begriff aus der Managementsprache. Die vergangenen
       zwei Jahre nannte er „Turnaround-Jahre“, die zur Neuaufstellung des Landes
       nötig gewesen seien. Was einst wie eine Verheißung klang, riecht nun nach
       Verwaltung. Fehlt dem aus seiner Kirche ausgetretenen Protestanten Scholz
       das Gespür für die existenzielle Dimension der Prophetie? Nur wer das
       eigene Leben radikal in Zweifel zieht, kann sich wirklich ändern. Für
       spitzfindige Geister stellt sich auch die Frage, ob ein zweimal umgedrehtes
       Land nicht dort ankommt, wo es vorher war. Doch Scholz hält mit dem
       „Turnaround“ an der Notwendigkeit eines Wandels fest. Seiner Vorgängerin
       Angela Merkel fiel dazu häufig nur ein: „Sie kennen mich.“
       
       Louis Berger
       
       27 Apr 2024
       
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   DIR Louis Berger
       
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