# taz.de -- Preview des neuen RBB-„Tatort“: Unter Autogrammjägern
> Der RBB zeigt seinen neuen „Tatort“ mit dem Titel „Am Tag der wandernden
> Seelen“ vorab auf großer Leinwand. Vorher gibt es die Stars in echt zu
> sehen.
IMG Bild: Fast die gesamte Filmcrew des neuen RBB-Tatort-Krimis steht nach der Review auf der Bühne im Delphi Filmpalast
Berlin taz | Vorm Kino wehen große Werbebanner sachte im eisigen Wind:
Dienstagabend hatte der [1][RBB] zur Preview mit dem Cast des neuen
„Tatort“ in den Delphi Filmpalast eingeladen. Es gibt einen Pressestand, wo
man Autogrammkarten mit den Konterfeis von Corinna Harfouch und Mark
Waschke, den Hauptdarstellern, mitnehmen kann. Es herrscht eine
erwartungsfrohe Aufmerksamkeit, die Blicke vieler Gäste wandern hin und
her: Wann kommen die Schauspieler:innen denn?
Eine ältere Dame mit Pelzhut hält die – noch nicht unterschriebenen –
Autogrammkarten vor der Brust wie eine Trophäe und ist wachen Blickes. Es
könnte ja jederzeit losgehen … Ist sie Autogrammjägerin? „Ich bin
Autogrammsammlerin!“, antwortet sie leicht entrüstet. „Das ist ein großer
Unterschied. Und passen Sie auf, hier sind auch Verkäufer unterwegs!“
Etliche Fotograf:innen sind schon da und laufen sich warm. Der riesige
Aufsteller mit dem legendären „Tatort“-Logo im Foyer ist noch verwaist. Ein
flaches Podium ein paar Meter davor füllt sich peu à peu: Für
Fotograf:innen und Fotoagenturen sind die Plätze vorgeschrieben, auch
für die Kamera des RBB. „Die gesamte Hauptstadtpresse ist hier versammelt“,
scherzt einer der Fotografen.
Um 19.43 Uhr geht es endlich los. Das Foyer ist rappelvoll. Die
Darstellerriege ist eingetroffen, man richtet sich in einer Ecke noch mal
kurz die Haare, die Kleider. Und dann Action. Die Fotograf:innen rasten
aus. Es wird tumultartig und laut. „Wo ist der Pfeil?“, witzelt Mark
Waschke.
## Hier posen Profis
Und da ist er tatsächlich: Eine Frau hält einen weißen Pfeil in die Höhe
und wandert von einer Ecke zur anderen, damit sich die
Schauspieler:innen im Blitzlichtgewitter mal zur einen, mal zur anderen
Seite wenden und alle „das beste Bild“ machen können.
Das dauert eine halbe Stunde: Hier posen Profis, die souverän und gelassen
mit den Kameras spielen. Dann ruft der erste Gong ins ausverkaufte Kino.
RBB-Kinoexperte Knut Elstermann begrüßt die Leute im Saal. „Es ist immer
toll, ein TV-Format auf großer Leinwand zu sehen“, sagt er, „vor allem
dann, wenn es ein so visuell starker Film wie dieser ist.“ Und Film ab!
Wow, das ist kein Vergleich mit dem heimischen Fernseher oder einem Laptop.
Der „Tatort“ mit dem schönen Titel „Am Tag der wandernden Seelen“ erzählt
eine grausame Geschichte, so viel kann man vorwegnehmen, auch wenn
Elstermann alle Beteiligten darum bittet, Stillschweigen über den Film zu
bewahren. „Verraten Sie bitte nichts, bis der Film am 5. Mai ausgestrahlt
wird. Sagen Sie nur, dass es ein guter Krimi ist!“
Nun, das lässt sich in der Tat behaupten. Davon zeugt auch lang anhaltender
Applaus, der schon während des Abspanns beginnt. Dann werden die
Schauspieler:innen auf die Bühne gebeten, am Ende steht dort die
gesamte Crew. Kurzer Smalltalk. Es ist schon nach 22 Uhr, alle haben Lust
über den Film zu sprechen, etwas zu trinken (auf Kosten des RBB), ach ja,
und noch ein paar Autogramme zu sammeln oder jagen.
Eine Rezension des RBB-„Tatort“ folgt in der Krimikolume in der wochentaz,
die am 4. Mai erscheint.
24 Apr 2024
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DIR [1] https://www.rbb-online.de/film/tatort/tatort.html
## AUTOREN
DIR Andreas Hergeth
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