# taz.de -- Nach Wahlkampfberichterstattung: Journalist in Mexiko getötet
> Der Reporter Roberto Carlos Figueroa wurde zusammen mit einer weiteren
> Person am Samstag erschossen. Ein Journalistenverband fordert eine
> Untersuchung.
IMG Bild: Protest gegen 15 ermordete Journalisten in Mexiko vor den Büros der Generalstaatsanwaltschaft im Jahr 2022
Mexiko-Stadt epd | In Mexiko ist erneut ein Journalist ermordet worden. Der
Reporter für Lokalpolitik Roberto Carlos Figueroa sei davor nahe der
Regionalhauptstadt Cuernavaca verschleppt worden, erklärte die
Journalistenorganisation [1][Article 19] am Samstag (Ortszeit).
Seine Entführer hatten der Polizei zufolge Lösegeld von seiner Familie
gefordert. Laut Article 19 wurde es auch bezahlt. Dennoch wurde wenige
Stunden später Figueroa nach Behördenangaben zusammen mit einer weiteren
Person erschossen am Rand der Bundesstraße zwischen Mexiko-Stadt und
Cuernavaca erschossen aufgefunden.
Article 19 und andere Journalistenverbände fordern von den Behörden eine
„sorgfältige und zügige Untersuchung“ des Mordes, getreu dem Protokoll für
[2][Verbrechen gegen die Meinungsfreiheit]. Laut Kollegen im Bundesstaat
Morelos hat Figueroa hauptsächlich über die Lokalpolitik berichtet. Seine
letzten Artikel befassten sich kritisch mit den Wahlen in Morelos, bei
denen der Nachfolger des aktuellen Gouverneurs Cuauhtémoc Blanco bestimmt
wird.
Mexiko gilt als eines der gefährlichsten Länder für Medienschaffende
weltweit. Im vergangenen Jahr registrierte Article 19 insgesamt 561
gezielte Angriffe auf Journalisten oder Medieneinrichtungen. Vor dem
Hintergrund der lokalen und [3][nationalen Wahlen] vom kommenden 2. Juni
warnte die Organisation vor einem „besonders schwierigen 2024“.
28 Apr 2024
## LINKS
DIR [1] https://www.article19.org/
DIR [2] /Gefahr-fuer-Presse-in-Mexiko/!5929845
DIR [3] /Drogenkartell-mischt-im-Wahlkampf-mit/!5996237
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