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       # taz.de -- Bundesnetzagentur plant Auflagen: Ein Stopf-Programm für Funklöcher
       
       > Die Bundesnetzagentur will Auflagen für Netzbetreiber deutlich
       > verschärfen. Das soll die Lage für Nutzer:innen verbessern – und
       > Konkurrenz fördern.
       
   IMG Bild: Ein weiteres Ziel: Mehr Internet im Zug
       
       Berlin taz | Die Bundesnetzagentur will dafür sorgen, dass bis zum Ende des
       Jahrzehnts nahezu alle Haushalte und Gegenden in Deutschland mit
       mittelschnellem bis schnellem mobilem Internet versorgt sind. So soll jeder
       der drei großen Netzbetreiber – Telekom, Vodafone und Telefónica – ab dem
       Jahr 2030 99,5 Prozent der Fläche der Bundesrepublik mit einer
       Geschwindigkeit von 50 Megabit pro Sekunde im Download versorgen. Außerdem
       sollen sie ab 2029 in jedem Bundesland 99 Prozent der Haushalte in
       Gemeinden im ländlichen Raum mit 100 Megabit pro Sekunde anbinden.
       
       „Eine spezifische Versorgungsauflage für den ländlichen Raum und eine
       Flächenauflage können gleichwertige Lebensverhältnisse in der Stadt und auf
       dem Land fördern“, sagte Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, bei
       der Vorstellung der [1][Pläne] am Montag.
       
       Die Auflagen sind Teil eines Entwurfs zum weiteren Vorgehen mit den
       Mobilfunkfrequenzen, den die Behörde am Montag vorgelegt hat. Ende
       kommenden Jahres läuft ein Bündel der aktuellen Nutzungsrechte aus. Zwei
       Optionen stehen dann grundsätzlich zur Disposition: Eine Möglichkeit wäre
       eine [2][Versteigerung], wie sie in der Vergangenheit bereits mehrfach
       durchgeführt wurde. Die zweite Möglichkeit ist eine Verlängerung der
       Nutzungsrechte.
       
       Diesen Weg will nun die Bundesnetzagentur gehen und hat dafür eine Reihe
       von Auflagen formuliert. „Ambitioniert, aber angemessen“ seien diese, so
       Müller. Was er mit „ambitioniert“ meint, zeigt sich etwa bei den oben
       genannten Zahlen zur Flächenversorgung: Bisher bezogen sich solche Auflagen
       auf den Anteil der Haushalte – und nicht auf die Fläche. Dünn besiedelte
       Gegenden fielen damit bislang statistisch nicht ins Gewicht, sodass sich
       die Netzbetreiber nicht besonders um einen Ausbau bemühten.
       
       ## Mehr Internet im Zug
       
       „Unsere vorrangigen Ziele sind die Verbesserung der Versorgung für alle
       Verbraucherinnen und Verbraucher und die weitere Förderung des
       Wettbewerbs“, sagte Müller. Weitere der geplanten Auflagen betreffen unter
       anderem die Internetversorgung an [3][Schienen]- und Wasserwegen sowie an
       Bundes- und Kreisstraßen.
       
       Zudem sollen die drei großen Netzbetreiber dazu verpflichtet werden, der
       United-Internet-Tochter 1&1, dem Neuling unter den Netzbetreibern, die
       Mitnutzung bestimmter Frequenzbereiche zu erlauben. So könnte der Anbieter
       schneller wachsen und den Wettbewerb ankurbeln.
       
       Bei den Auflagen handelt es sich zunächst um einen Entwurf. Bis Anfang Juli
       sind Unternehmen und Verbände dazu aufgerufen, sich zu den Plänen zu
       äußern. Eine Entscheidung will die Bundesnetzagentur dann im Herbst fällen.
       
       13 May 2024
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.bundesnetzagentur.de/mobilesbreitband.html?nn=659906
   DIR [2] /Ende-der-5G-Auktion/!5600122
   DIR [3] /Deutsche-Bahn-und-Mobilfunk/!5774380
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Svenja Bergt
       
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