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       # taz.de -- Russische Invasion in der Ukraine: Fruchtlose Friedensbemühungen
       
       > Europa hofft auf den Einfluss Chinas auf Russland, um den Krieg in der
       > Ukraine zu beenden. Doch das Schwellenland will sich nicht zwingend
       > beteiligen.
       
   IMG Bild: Kein Frieden in Sicht für die Menschen in der Ukraine
       
       Berlin taz | Manöver der Atomstreitkräfte, Bomben auf Energieversorger,
       Sabotageversuche: Das russische Regime zeigt derzeit keine Bereitschaft,
       sich auf Verhandlungen oder Friedensgespräche mit der Ukraine einzulassen.
       Stattdessen Drohgebärden und tödliche Attacken.
       
       Diplomatische Kanäle setzen nun verstärkt auf den Einfluss von China,
       Indien oder Brasilien. So auch Bundeskanzler Olaf Scholz. Beim Global
       Solution Summit am Dienstag in Berlin forderte er die großen
       Schwellenländer auf, sich für ein Ende des Krieges stark zu machen. Je mehr
       Länder Russland zu verstehen geben würden, dass es seine Truppen
       zurückziehen müsse, umso größer sei die Chance auf baldigen Frieden.
       [1][Scholz hofft vor allem auf eine Friedenskonferenz Mitte Juni in der
       Schweiz]. Bern und Kyjiw haben dazu Hunderte internationale Vertreter
       eingeladen, um Verhandlungen wenigstens vorzubereiten.
       
       Der Kanzler hatte [2][das Thema bereits vor wenigen Wochen mit Präsident Xi
       Jinping auf seiner China-Reise besprochen.] Auch Frankreichs Präsident
       Emmanuel Macron sowie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen
       sprachen das Thema bei ihrem Treffen mit Xi am Montag in Paris an.
       [3][China gilt als einer der engsten Partner Russlands]. Die westlichen
       Staaten hatten Peking mehrfach aufgefordert, Russland keine Waffen und auch
       keine sogenannten Dual-Use-Güter zu liefern, die für militärische Zwecke
       genutzt werden können. Allerdings ist Russland zur Konferenz in der Schweiz
       nicht eingeladen.
       
       Und genau da liegt offenbar auch der Knackpunkt. „Wir lehnen es ab, diese
       Krise zu nutzen, um anderen die Schuld zuzuschieben, ihrem Image zu schaden
       und einen neuen Kalten Krieg anzuzetteln“, sagte Xi während seines Besuchs
       in Frankreich. Ohne allerdings genau zu benennen, wer damit gemeint ist.
       Und: An einer Friedenskonferenz werde China erst dann teilnehmen, wenn ein
       solches Treffen sowohl von Russland als auch von der Ukraine akzeptiert
       wird.
       
       China wird damit wohl auch nicht im Juni in die Schweiz reisen, um sich bei
       dem internationalen Treffen um Friedensverhandlungen zu bemühen. Dort soll
       es auch darum gehen, dass es nicht zu einem Einsatz von Atomwaffen kommt.
       Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyi forderte derweil erneut den
       Westen auf, mehr Tempo bei den Waffenlieferungen zu machen. Den politischen
       Entscheidungen müsste echte Logistik folgen. Konkret nannte er eine bessere
       Koordination mit den USA.
       
       7 May 2024
       
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