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       # taz.de -- Onlinewerbung für Kindersnacks: Flunkernde Influencer
       
       > Irreführende Werbung: Für Kinder ungeeignete Produkte sollten nicht auf
       > Social Media angepriesen werden dürfen, fordert die Verbraucherzentrale
       > Hamburg.
       
   IMG Bild: Für Kinder ungesund: Süßigkeiten
       
       Berlin taz | Sie nennen sich Mom- oder Dadfluencer – und nutzen gerne auf
       Social-Media-Kanälen einen emotionalen Zugang, um für ungesundes Essen für
       Kinder oder Familien zu werben: „Capri-Sun begleitet ja auch mich seit
       meiner Kindheit. Wir wollten die neue Zero-Variante unbedingt mal
       ausprobieren. Die ist ohne raffinierten Zucker – dafür mit Süßstoff“,
       erklärt eine „franzisaidwhat“ genannte Influencerin.
       
       Das Produkt wird mit „zero sugar“ beworben. Süßstoffe haben jedoch laut
       Expert*innen in Kinderernährung nichts zu suchen, weil sie an Süßes
       gewöhnen, [1][monierte am Montag die Verbraucherzentrale Hamburg.]
       
       [2][Influencer würden es bei ihrer Werbung mit der Wahrheit nicht genau
       nehmen] – und für Kinder völlig ungeeignete Produkte anpreisen, haben die
       Verbraucherschützer nach der Überprüfung von Werbefilmchen für 13 Riegel,
       Kaugummis oder Süßgetränke festgestellt. Diese würden häufig als „gesund“,
       „zuckerfrei“ oder „ohne industriellen Zucker“ angepriesen – enthielten aber
       trotzdem viel Zucker, nicht empfehlenswerte Ersatzstoffe oder unnötige
       Vitamine.
       
       Der Staat müsse handeln: Die Verbraucherzentrale forderte [3][strengere
       Kontrollen und Regeln für die Vermarktung von Kinderlebensmitteln].
       Ungeeignete Produkte sollten nicht auf Social Media von
       Influencer*innen angepriesen werden dürfen.
       
       ## Vermeintlich „natürlich“, aber ungesund
       
       „Die kleinen Freuden im Alltag sind süß und bunt und von @juicydrop.de“
       bewirbt so „nadine6809“ das Fruchtgummi Bazooka Candy. 100 Gramm des
       Produkts enthalten jedoch über 51 Gramm Zucker. Es werde dennoch
       „verharmlosend als leckere Alltagsfreude für zwischendurch dargestellt“,
       urteilt die Verbraucherzentrale. Das Produkt sei nicht nur viel zu süß,
       sondern enthalte auch den Farbstoff Brillantblau, von dem die
       Expert*innen abraten.
       
       Selbst vermeintlich „natürliche“ Snacks wären oft ungesund. So sollen die
       gefriergetrockneten Erdbeeren von „Buah“ eine fruchtige Alternative zu
       frischem Obst sein, enthielten jedoch zehnmal mehr Kalorien- und Zucker als
       frische Erdbeeren. „Traumjob.Mama“ wirbt trotzdem: „Feeling: wie eine
       Süßigkeit. Tatsache: 100 Prozent Natur.“
       
       27 May 2024
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.vzhh.de/themen/lebensmittel-ernaehrung/einkaufsfalle-supermarkt/influencer-marketing-fuer-ungesunde-kinderlebensmittel
   DIR [2] /Einfluss-bei-Instagram-Tiktok-und-Co/!5958947
   DIR [3] /Werbeverbot-fuer-ungesundes-Essen/!5890389
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Kai Schöneberg
       
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