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       # taz.de -- Ausgabenkürzungen in Berlin: Koalition einigt sich auf Sparliste
       
       > Nach langem Hickhack verständigt sich Schwarz-Rot darauf, welche Ausgaben
       > in welcher Senatsverwaltung 2024 gekürzt werden können.
       
   IMG Bild: Das bisschen Haushalt: CDU-Finanzsenator Stefan Evers im Abgeordnetenhaus
       
       Berlin taz | Die Spitzen der schwarz-roten Koalition haben sich am
       Sonntagabend intern darauf verständigt, welche Ausgaben in welchem Ressort
       im laufenden Haushaltsjahr 2024 zusammengestrichen werden. Insgesamt geht
       es um mehr als 500 Millionen Euro, die eingespart werden müssen. Details
       sind noch nicht bekannt. Erwartet wird aber unter anderem, dass das
       29-Euro-Ticket nicht über das laufende Jahr hinaus verlängert wird.
       
       Nach taz-Informationen übersteigt der Gesamtbetrag aus den von allen
       Senatsverwaltungen eingebrachten Kürzungsvorschlägen sogar [1][die
       geforderte Summe von 557 Millionen Euro]. Die einzelnen Rotstift-Listen
       sollen dem Vernehmen nach noch am Dienstag an den für Haushaltsfragen
       zuständigen Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses weitergeleitet werden.
       Dort sollen die Einsparungen bis zum 1. Juli beschlossen werden. Zuerst
       hatte die Berliner Morgenpost berichtet.
       
       Über die Einsparvorgaben von Finanzsenator Stefan Evers (CDU) in Höhe von
       pauschal zwei Prozent des jeweiligen Ressortbudgets hatte es in den
       vergangenen Wochen in der Regierungskoalition ordentlich geknirscht.
       [2][Insbesondere Innen- und Sportsenatorin Iris Spranger (SPD) hatte sich
       auf die Hinterbeine gestellt.] Ihre Ankündigungen: Die Erneuerung des
       Fuhrparks der Polizei müsse jetzt verschoben werden, und die Bodycams
       würden auch nicht in dem Umfang kommen wie geplant.
       
       Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) schlug daraufhin schon Mitte Mai Alarm.
       Am Montag wiederholte sie ihre Kritik mit Verve. „Wir fragen uns schon, ob
       Berlins Koalition hier alles wie auf dem Basar verhandelt“, erklärte
       GdP-Landeschef Stephan Weh mit Blick auf die koalitionsinterne
       Verhandlungsrunde am Abend zuvor.
       
       ## Opposition fordert erneut Aktuelle Stunde
       
       Grüne und Linke haben unterdessen für die Abgeordnetenhaussitzung an diesem
       Donnerstag erneut eine Aktuelle Stunde zum „Haushaltschaos“ von CDU und SPD
       beantragt. „Wir erwarten, dass die schwarz-rote Koalition ihre
       halböffentlichen Selbstgespräche über den Umgang mit den Haushaltskürzungen
       endlich beendet“, sagte Linken-Haushaltspolitiker Steffen Zillich.
       
       Es ist [3][bereits der sechste Versuch], die Einsparungen im Haushalt in
       der zentralen Debatte des Landesparlaments auf die Agenda zu setzen. Alle
       Versuche scheiterten bisher. Wie aus Koalitionskreisen zu erfahren war,
       wird Schwarz-Rot auch am Donnerstag ein anderes Thema durchdrücken: „Berlin
       vor der Europawahl“.
       
       3 Jun 2024
       
       ## LINKS
       
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       ## AUTOREN
       
   DIR Rainer Rutz
       
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       können.