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       # taz.de -- Berliner Krankenhausbewegung: Mit alter Taktik zum neuen Erfolg
       
       > Krankenhaus-Beschäftigte des Sana-Klinikums in Lichtenberg streiken für
       > höhere Löhne
       
   IMG Bild: Sana-Klinikum-Beschäftigte fordern höhere Löhne
       
       Berlin taz | Die Krankenhausbewegung ist zurück. Zwei Jahre nachdem die
       Beschäftigten von der Charité und Vivantes für bessere Arbeitsbedingungen
       kämpften, sind es nun die Kolleg:innen des Sana-Klinikums in
       Lichtenberg. [1][Mit einem Warnstreik am Montag und Dienstag kämpfen die
       Pfleger:innen] für eine Lohnerhöhung von 12 Prozent. Sie beteiligen sich
       damit an den bundesweiten Tarifverhandlungen zwischen Verdi und dem
       Sana-Konzern.
       
       Die Kampfbereitschaft der Beschäftigten ist groß, wie sich auf der
       Demonstration durch Lichtenberg am Dienstagvormittag zeigte, an der sich
       circa 350 Menschen beteiligten. Neben den Klinikbeschäftigten beteiligten
       sich daran Unterstützer*innen des außerbetrieblichen Bündnisses
       „Gesundheit statt Profite“.
       
       Eine Beschäftigte berichtete, dass immer mehr Krankenhauspersonal in
       Klinken wechsele, [2][bei denen der Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes
       gilt]. Der Sana-Tarifvertrag sei wesentlich schlechter, so Verdi-Sekretär
       Max Manzey. Bei einer ersten Verhandlungsrunde Ende Mai habe Sana ein
       Angebot vorgelegt, das auf eine Lohnerhöhung von 4 Prozent hinauslaufe. Für
       die Gewerkschaft und die Beschäftigten ist das völlig inakzeptabel. „Wie
       können die uns nach einen solchen Angebot noch in die Augen schauen?“ Diese
       Frage stand auf einem Transparent auf dem Lautsprecherwagen.
       
       ## Der Sana-Tarifvertrag sei wesentlich schlechter
       
       Zusätzlich erzürnt hat die Beschäftigten, dass Sana mittels eines
       Arbeitsgerichtsbeschlusses durchsetzte, [3][dass bestimmte Bereiche der
       Klinik während des Warnstreiks nicht geschlossen werden durften] und für
       die Notbesetzung mehr Personal bereitgestellt werden musste, als Verdi
       eingeplant hatte. „Dabei hatten wir mit Sana über eine Notbesetzung
       verhandelt“, kritisiert Manzey. Doch der Konzern zog vor das
       Arbeitsgericht, das am Freitag ohne Anhörung von Verdi seinen Beschluss
       fällte.
       
       Wertschätzung sieht anders aus, sagte eine der Beschäftigten auf der
       Demonstration. Als darüber abgestimmt wurde, wie viele erneut in den Streik
       treten würden, wenn Sana am kommenden Donnerstag bei den erneuten
       Verhandlungen kein Angebot vorlegt, das sich an den gewerkschaftlichen
       Forderungen orientiert, gingen alle Hände hoch. „Die Beschäftigen sind sehr
       motiviert. Das liegt auch am Delegierten-Team, durch das alle Beschäftigten
       in die Entscheidungen einbezogen werden. Das ist eine Methode, die sich
       schon in der Krankenhausbewegung bewährt hat“, betont Manzey.
       
       11 Jun 2024
       
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