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       # taz.de -- Ballbesoffen (1): Spanien in Berlin: Die Rache am Ballermann
       
       > Immer mehr Spanier sind in Berlin zu Hause – und hinterlassen ihre
       > Spuren. Am Samstag startet das Team im Olympiastadion gegen Kroatien.
       
   IMG Bild: Samstagmorgen auf der Weserstraße
       
       Berlin taz | Was die Schinkenstraße auf Mallorca für Deutsche ist, ist
       [1][die Weserstraße in Neukölln] für Spanier:innen. Entlang des
       Hipster-Ballermanns lässt sich kaum eine Kneipe finden, in der nicht
       mindestens an einem Tisch Spanisch gesprochen wird.
       
       „La vida es demasiado corta para aprender alemán“ – „Das Leben ist zu kurz,
       um Deutsch zu lernen“, lautet schließlich eines der geläufigen Bonmots der
       Community. Fair, wenn man an die deutsche Lieblingsinsel denkt, wo sich
       beim Bäcker schon mal ein Hinweis finden lässt: „Wir können auch Spanisch.“
       
       17.600 spanische Staatsbürger:innen sind in Berlin gemeldet – etwa so
       viele wie Deutsche auf Mallorca. Tatsächlich dürfte die Zahl um einiges
       höher liegen: Fast 50.000 Mitglieder umfasst allein die Facebook-Gruppe
       Españoles en Berlín. Viele kamen infolge der Eurokrise, die nach 2009 zu
       einer dauerhaft hohen Arbeitslosigkeit führte, von der vor allem die junge
       Generation betroffen war. Seit 2011 hat sich die Zahl der Spanier:innen
       in Berlin verdoppelt.
       
       Tapas- und Wein-Bars, Buchläden, zweisprachige Kindergärten,
       Kulturveranstaltungen – Spanier:innen sind in der Stadt präsent; nur in
       Sachen Fußball haben sie kaum Spuren hinterlassen. Als bislang einziger
       Profi spielte Marc Torrejón zwei Spielzeiten lang für den 1. FC Union – und
       ab der neuen Saison hat Hertha mit Christian Fiél einen Trainer mit
       spanischen Wurzeln. Real Madrid, das noch im Winter in der Champions League
       bei Union zu Gast war, wird dagegen so schnell wohl nicht wiederkommen.
       
       Tausende spanische Fans werden sich am Wochenende in Berlin tummeln – auch
       wenn darunter gewöhnlicherweise viele rechte Ultras sind, [2][machen sie
       den Sicherheitsbehörden vergleichsweise wenig Sorgen]. Geguckt werden kann
       etwa in der Tapas-Bar El Comado am Alex oder der Pancho-Villa Cantin in der
       Reichenberger Straße.
       
       Samstag, 15.6., 18 Uhr: Spanien-Kroatien
       
       14 Jun 2024
       
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