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       # taz.de -- Rassistischer Vorfall in Grevesmühlen: Vier Jugendliche unter Verdacht
       
       > Neues zum mutmaßlich rassistischen Angriff in Grevesmühlen: Vier
       > Jugendliche aus der Region werden der Körperverletzung und Beleidigung
       > verdächtigt.
       
   IMG Bild: Grevesmühlen, Mecklenburg-Vorpommern, 20. Juni: Menschenkette als Zeichen gegen Gewalt und für Zusammenhalt
       
       Rostock epd/afp/dpa | Knapp zwei Wochen nach einem mutmaßlich rassistischen
       Vorfall in Mecklenburg-Vorpommern wird gegen vier männliche deutsche
       Jugendliche im Alter zwischen 14 und 17 Jahren ermittelt. Wie die
       Staatsanwaltschaft Schwerin am Mittwoch mitteilte, wird gegen sie wegen des
       Verdachts der gefährlichen Körperverletzung, Beleidigung sowie gegen einen
       der Jugendlichen wegen des Verdachts des Verwendens von Kennzeichen einer
       ehemaligen nationalsozialistischen Organisation ermittelt.
       
       Die Tatvorwürfe hätten ihren Ursprung in einem [1][Handgemenge in
       Grevesmühlen]. Dieses sei am 14. Juni entstanden, als der Vater eines
       achtjährigen, ghanaischstämmigen Mädchens die Beschuldigten wegen eines
       vorherigen Vorfalles zur Rede stellen wollte, hieß es. Das Mädchen hatte
       laut Staatsanwaltschaft seinen Vater darüber informiert, dass es zuvor
       durch einen strafunmündigen Elfjährigen aus dem Umfeld der Gruppe
       absichtlich an der Weiterfahrt mit ihrem Roller gehindert und dabei mit dem
       Fuß des Jungen am Kopf getroffen worden sei. Alle Beschuldigten stammen aus
       der Region.
       
       Im Rahmen einer Auseinandersetzung zwischen den Beschuldigten und dem Vater
       des Mädchens sei es zu Rempeleien und Drohgebärden der Jugendlichen
       gekommen, in deren Verlauf der Vater an der Hand verletzt worden sei, hieß
       es. Bei diesem Handgemenge habe es sich „um ein hochdynamisches Geschehen
       gehandelt“, das weiter geprüft werden müsse. Der Vorfall vor rund zwei
       Wochen [2][löste bundesweit Empörung aus].
       
       Die polizeiliche Ermittlungsgruppe habe mit einem hohen Personalaufwand
       bisher 27 Zeugen vernommen und angehört sowie die vorliegenden Bilddateien
       ausgewertet. Daraus ergebe sich, „dass einer der Beschuldigten bei dem
       Geschehnis ein Messer bei sich führte, von Personen aus der Gruppe aber an
       einer weiteren Eskalation gehindert wurde“, hieß es.
       
       Zudem sei davon auszugehen, dass ein anderer Beschuldigter einen
       sogenannten Nothammer mitführte, der nach derzeitigem Ermittlungsstand
       „aber nicht tatrelevant eingesetzt“ worden sei.
       
       Nach den bisherigen Ermittlungen bestehe zudem der Verdacht, dass der Vater
       des achtjährigen Mädchens aus der Gruppe der Beschuldigten rassistisch
       beleidigt wurde und „einer der Beschuldigten den sogenannten Hitler-Gruß
       entbot“, informierte die Staatsanwaltschaft.
       
       Zwei der Beschuldigten hätten gegen den Vater wegen des Handgemenges
       ihrerseits Strafanzeige wegen Körperverletzung gestellt, die ebenfalls
       geprüft werde. Derzeit werde den jugendlichen Beschuldigten die Gelegenheit
       gegeben, sich zu den Tatvorwürfen zu äußern.
       
       26 Jun 2024
       
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