URI: 
       # taz.de -- Robotikforschung in Deutschland: Neue Roboter dank KI
       
       > Mit der Gründung eines Robotics Institute Germany sollen die
       > wissenschaftlichen Akteure in der deutschen Robotikforschung vernetzt
       > werden.
       
   IMG Bild: Eindhoven: Fußballroboter bei einem Trainingstag im Vorfeld der Weltmeisterschaft der Roboter: RoboCup 2024
       
       Sie kicken noch recht ungelenk, die Fußballroboter, die gerade im
       niederländischen Eindhoven bis zum 21. Juli ihre
       „RoboCup“-Weltmeisterschaft austragen. Aber ihre „Trainer“, 300 Teams von
       Informatik- und Maschinenbau-Studierenden aus 45 Ländern, wollen dafür
       sorgen, dass die stählernen Gesellen sich in ihren Bewegungen immer mehr
       dem menschlichen Vorbild annähern. Wichtigstes Mittel dafür ist die
       „künstliche Intelligenz“ (KI), die auch in der Robotikszene aktuell für
       große Entwicklungssprünge sorgt.
       
       Wichtigste Neuerung in der deutschen Forschungspolitik ist die Gründung
       eines Robotics Institute Germany, das die wissenschaftlichen Akteure in der
       deutschen Robotikforschung vernetzen und neuartige Aus- und
       Weiterbildungsmaßnahmen für die Talentgewinnung anbieten soll. Im Juni
       wurde es vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 20 Millionen
       Euro gestartet. Auf der Tagung wurde deutlich, dass in der [1][deutschen
       Gründerszene eine Art „Robotikfieber“ grassiert]. Die Möglichkeiten der KI
       laden immer mehr Start-ups aus der Wissenschaft dazu ein, aus
       Forschungsprojekten Geschäftsmodelle zu entwickeln.
       
       So haben sich die sechs Gründer der Kinetik Space GmbH im bayerischen
       Oberpfaffenhofen vorgenommen, mit der [2][Vermüllung des Weltraums] Schluss
       zu machen. Seit der Entwicklung der Raumfahrt haben sich bis heute 128
       Millionen Trümmerstücke in der Erdumlaufbahn angesammelt, und 2.200 tote
       Satelliten trudeln im Orbit, berichtet Maximo Roa vom Kinetik-Start-up.
       Die Kernerfindung ist ein am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt
       entwickelter Robotergreifarm, der schon bei Weltraummissionen zum
       Einsatz kam. Auf 6 Milliarden Euro wird der Markt in den nächsten Jahren
       geschätzt.
       
       Deutlich bodenständiger ist der kleine transportierbare und 130 Kilogramm
       schwere Malerroboter der Berliner Gründerfirma ConBotics, der auf
       Baustellen automatisch Anstriche ausführen kann. Nach Programmierung der
       Raumkoordinaten werden von einem Pinselarm großflächige Farbbeschichtungen
       aufgetragen. Wie sich in ersten Probeläufen zeigte, kommt das
       Farbspritzgerät des Malerroboters mit 20 Prozent weniger Farbe aus als die
       menschlichen Anstreicher. Seit April können Malerbetriebe den Roboter für
       299 Euro pro Tag mieten. Am Nachfolgeprojekt wird gearbeitet: ein Roboter
       für die Beschichtung von Fußböden.
       
       Großen Anklang findet auch der kleine Kommunikationsroboter des Münchner
       Start-ups Navel Robotics GmbH. Seine Aufgabe ist es, in Alters- und
       Pflegeheimen für gute Stimmung unter den Bewohnern zu sorgen. „Wir stellen
       eine hohe Akzeptanz fest“, berichtet Geschäftsführer Jakob Biesterfeldt
       nach dem Einsatz von 15 Geräten.
       
       25 Jul 2024
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Kuenstliche-Intelligenz-in-der-Robotik/!5985192
   DIR [2] /Schrott-im-Weltraum/!5717494
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Manfred Ronzheimer
       
       ## TAGS
       
   DIR Wissenschaft
   DIR Roboter
   DIR Forschung
   DIR Schwerpunkt Künstliche Intelligenz
   DIR China
   DIR Stellenabbau
   DIR Forschung
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Chinas Technologiepläne: Roboter gegen die Angst vor dem Abschwung
       
       China will bei humanoiden Robotern die Technologieführerschaft erreichen.
       Die Maschinen sollen auch ein Demografieproblem des Landes lösen.
       
   DIR Chiphersteller in der Krise: Intel streicht jede sechste Stelle
       
       Chiphersteller Intel reagiert mit Stellenstreichungen auf schlechte Zahlen.
       Der Bau der Chipfabrik in Magdeburg soll dadurch nicht gefährdet sein.
       
   DIR Schwächen beim Wissenstransfer: Holpriger Weg in die Praxis
       
       Innovative Produkte und soziale Innovation soll der Wissenstransfer in
       Wirtschaft und Gesellschaft bringen. Es mangelt dabei nicht nur an Geld.