# taz.de -- GIZ in Afghanistan: GIZ zieht sich zurück
> Die Entwicklungsorganisation GIZ zieht sich vollständig aus Afghanistan
> zurück. Der Abzug folgt auf eine Entscheidung der Bundesregierung.
IMG Bild: Die Zentrale der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit steht in Eschborn, Hessen
Berlin afp | Die staatliche deutsche Entwicklungsorganisation GIZ zieht
sich einem Medienbericht zufolge personell vollständig aus Afghanistan
zurück. Projekte in dem Land würden ab dem kommenden Jahr ausschließlich
über Nichtregierungsorganisationen umgesetzt, berichteten die Zeitungen des
Redaktionsnetzswerks Deutschland (RND, Donnerstagsausgaben) unter Berufung
auf eine GIZ-Sprecherin.
„Eigene nationale Mitarbeitende wird die GIZ ab 2025 nicht mehr vor Ort
beschäftigen“, sagte die Sprecherin. „Die Verträge der nationalen
Mitarbeitenden laufen spätestens Ende des Jahres aus.“ Deutsche oder
internationale Mitarbeiter seien seit August 2021 [1][nicht mehr vor Ort].
Damals hatten die radikalislamischen Taliban in Afghanistan wieder die
Macht übernommen. Die RND-Zeitungen berichteten unter Berufung auf Kreise
der [2][Ortskräfte] in Afghanistan, derzeit beschäftige die GIZ noch rund
160 lokale Mitarbeiter.
Die Sprecherin sagte, mit dem personellen Rückzug folge die GIZ einer
Entscheidung der Bundesregierung. Bestehende und beauftragte Projekte
laufen demnach weiter. Die GIZ arbeite mit den lokalen Partnern ab 2025 in
sogenannter Fernsteuerung, also aus Deutschland oder einem Drittland
heraus, zusammen.
Schwerpunkt der Arbeit bleibe, die lokale Bevölkerung bei
Basisdienstleistungen zu unterstützen. Dazu gehöre, die Selbstversorgung in
ärmeren Gemeinden zu verbessern, Hebammen und weibliche
Gesundheitsfachkräfte zu schulen oder Unternehmerinnen und von Frauen
geführte [3][Organisationen] zu unterstützen.
4 Jul 2024
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