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       # taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Recht auf Fortsetzung des Krieges
       
       > Netanjahu fordert kurz vor den Waffenruhe-Verhandlungen, die Kämpfe gegen
       > die Hamas fortsetzen zu können. Nachts gab es Angriffe zwischen Israel
       > und der Hisbollah-Miliz.
       
   IMG Bild: Benjamin Netanjahu will „alle Kriegsziele erreichen“. Hier auf einer Pressekonferenz im Oktober 2023
       
       ## Vier Tote bei israelischem Angriff auf Schule in Gaza
       
       Bei einem neuerlichen israelischen Angriff auf eine Schule im
       [1][Gazastreifen] sind nach Angaben des von der radikalislamischen Hamas
       kontrollierten Katastrophenschutzes mindestens vier Menschen getötet
       worden. Unter den Opfern des Angriffs auf die Schule in der Stadt Gaza sei
       auch der Hamas-Vizearbeitsminister Ihab al-Ghusain, erklärte die Hamas am
       Sonntag. Die israelische Armee erklärte, die Schule sei von Hamas-Kämpfern
       als Versteck und als Werkstatt zum Waffenbau genutzt worden.
       
       Der Betreiber der Schule, das Lateinische Patriarchat in Jerusalem,
       verurteilte den Angriff und erklärte, dort hätten hunderte Zivilisten
       Zuflucht vor den seit Monaten andauernden Kämpfen im Gazastreifen gesucht.
       
       Bereits am Samstag waren nach Angaben des Hamas-Gesundheitsministeriums bei
       einem israelischen Angriff auf eine [2][vom UN-Flüchtlingshilfswerk UNRWA
       betriebene Schule] im Gazastreifen 16 Menschen getötet und dutzende weitere
       verletzt worden. Auch in diesem Fall richtete sich der Angriff nach
       israelischen Angaben gegen islamistische Kämpfer, die sich zwischen dort
       untergebrachten Zivilisten versteckt hätten. (afp)
       
       ## Netanjahu besteht auf Recht zur Fortsetzung des Krieges
       
       Israels Ministerpräsident [3][Benjamin Netanjahu] fordert kurz vor der
       Wiederaufnahme indirekter Verhandlungen über ein Geiselabkommen im
       Gaza-Krieg als Bedingung das Recht zur Fortsetzung der Kämpfe gegen die
       Hamas ein. „Jedes Abkommen wird Israel erlauben, die Kämpfe wieder
       aufzunehmen, bis alle Kriegsziele erreicht sind“, heißt es in einer Liste
       an Bedingungen, die das Büro des Ministerpräsidenten veröffentlichte.
       Netanjahus Erklärung löste laut Medienberichten prompt Verärgerung aus.
       
       Die indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe und einen Austausch von
       Geiseln gegen palästinensische Häftlinge sollen diese Woche in Kairo
       weitergehen. Ägypten, Katar und die USA vermitteln zwischen beiden Seiten.
       Auf dem Tisch liegt ein Stufenplan. Die Vermittler bemühen sich derzeit um
       Formulierungen, um die bestehende Kluft in strittigen Punkten zu
       überbrücken. Die Äußerungen von Netanjahu schadeten diesen Bemühungen,
       zitierte die Times of Israel einen namentlich nicht genannten ranghohen
       Vertreter der Vermittler.
       
       Nach wochenlangem Stillstand hatte es zuletzt Anzeichen für Fortschritte in
       den schwierigen Verhandlungen gegeben. So soll sich die islamistische Hamas
       flexibel zeigen und von ihrer Kernforderung abgewichen sein, Israel müsse
       sich vorab zum Ende des Krieges verpflichten. Das Büro des israelischen
       Ministerpräsidenten erklärte derweil, Israel werde auch versuchen, die Zahl
       der lebenden Geiseln, die im Rahmen eines Abkommens freigelassen werden
       müssten, zu maximieren. Auch werde es bewaffneten Kämpfern nicht erlauben,
       in den Norden Gazas zurückzukehren. Waffenschmuggel von Ägypten aus werde
       unterbunden. (dpa)
       
       ## Angriffe zwischen Israel und Hisbollah
       
       Die vom Iran unterstützte militante [4][Hisbollah-Miliz] hat einen
       Drohnenangriff auf ein wichtiges israelisches Überwachungszentrum auf dem
       Berg Hermon in den von Israel besetzten syrischen Golanhöhen verübt. Es sei
       der erste Angriff dieser Art seit Beginn der Kampfhandlungen mit Israel am
       8. Oktober, einen Tag nach dem Angriff der palästinensischen Hamas auf den
       Süden Israels, der den Gaza-Krieg ausgelöst hatte, erklärt die Hisbollah.
       Die Gruppe kündigt an, ihre Operationen erst nach dem Ende des Krieges
       einzustellen. Seit dem arabisch-israelischen Krieg im Oktober 1973 hat
       Israel auf dem Berg Hermon, der die syrische Hauptstadt überragt,
       umfangreiche Überwachungs-, Spionage- und Luftabwehranlagen installiert, um
       Syrien, Irak, Jordanien und Teile Saudi-Arabiens zu überwachen. Eine
       Stellungnahme der israelischen Streitkräfte zu dem jüngsten Angriff liegt
       zunächst nicht vor.
       
       Israel hat in der Nacht von Sonntag auf Montag Ziele der libanesischen
       Hisbollah-Miliz aus der Luft und mit Artillerie angegriffen. Das teilt die
       israelische Armee mit. (rtr)
       
       8 Jul 2024
       
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