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       # taz.de -- Die Wochenvorschau für Berlin: Unter dem Regenbogen wird es heiß
       
       > Der Hochsommer hat Einzug gehalten in Berlin. Die Hitzehife für
       > Obdachlose läuft auf Hochtouren und bekommt hohen Besuch. Auch beim CSD
       > wird es heiß.
       
   IMG Bild: Asphalt bedeutet Hitze. Das macht den Menschen zu schaffen. Beim CSD am Brandenburger Tor wird am Samstag trotzdem gefeiert
       
       Berlin taz | Es ist heiß, und wer kann, flüchtet sich an den See oder ins
       Freibad. Denn in der Stadt ist es vielerorts kaum auszuhalten. Das liegt
       auch daran, dass Berlin fast zur Hälfte versiegelt ist: Rund 47 Prozent
       sind im Schnitt [1][bebaut, betoniert oder asphaltiert], was zusätzlich für
       glühende Hitze sorgt.
       
       Das führt zu erheblichen [2][gesundheitlichen Belastungen]. Darunter leiden
       neben älteren Menschen insbesondere Obdachlose. Umso wichtiger sind Orte,
       die Menschen, die auf der Straße leben müssen, Abkühlung bieten. Etwa das
       AWO Kiezcafé in Friedrichshain, dem Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (SPD)
       am Montag einen Besuch abstattet.
       
       Hier werden bei hohen Temperaturen Schutzräume, Versorgungs- und
       Hygienemöglichkeiten zur Verfügung gestellt. Welche anderen Orte der
       Erfrischung es gibt, hat die taz in ihrer neuen Sommerserie „Im Schatten“
       aufgeschrieben.
       
       Zusätzlich zur akuten Hitzehilfe muss Berlin großflächig entsiegelt werden,
       [3][um klimaresilient zu werden]. Wie das aussehen kann, können sich die
       Betonköpfe im Senat im Nachbarland angucken: Von den zehn am wenigsten
       versiegelten Städten in Deutschland kommt die Hälfte aus Brandenburg.
       
       Laut einer Studie aus dem Jahr 2023 liegt Königs Wusterhausen mit 31
       Prozent auf Platz zwei, gefolgt von Falkensee mit 33 Prozent. Platz fünf,
       sechs und acht belegen Bernau (38,7), Potsdam (38,8) und Oranienburg
       (38,9). Die Versiegelung in den Köpfen hat die Studie leider nicht erhoben,
       die scheint gemessen an den [4][Zustimmungswerten für die AfD] jedoch
       diametral zur Entsiegelung des Bodens zu verlaufen.
       
       ## Auf die Straße für die Vielfalt
       
       Heiß wird es auch am Wochenende, wenn der Pride Month mit dem CSD am
       Samstag seinen Höhepunkt erreicht. Europas größte Veranstaltung der
       LGBTIQ*-Community wird in diesem Jahr allerdings nicht wie sonst [5][vom
       Regierenden Bürgermeister eröffnet].
       
       Kai Wegner hatte beim letzten CSD versprochen, sich für eine Erweiterung
       des Grundgesetzes um den Schutz von queeren Menschen einzusetzen. Übrig
       geblieben ist davon, wie von den meisten Versprechen des CDU-Politikers
       (Bürgeramtstermine in 14 Tagen bis Ende 2023), allerdings: nichts.
       
       Teilnehmen will Wegner aber trotzdem. Wem die Open-Air-Party, die ab 12 Uhr
       vom Spittelmarkt zur Siegessäule zieht und bei der eine halbe Million
       Menschen erwartet werden, [6][zu voll oder kommerziell] ist, findet in der
       Stadt der Vielfalt zahlreiche Alternativen.
       
       Definitiv ohne den Regierenden findet etwa der [7][Dyke March für lesbische
       Sichtbarkeit] am Freitag um 18 Uhr am Karl-Marx-Platz statt. Und wer
       findet, dass Großkonzerne im Kampf gegen Unterdrückung nichts verloren
       haben, kann am Samstag um 15 Uhr zum [8][Internationalist Queer Pride ] am
       Herrmannplatz gehen. Statt Regenbogen-Kapitalismus bedeutet queere
       Befreiung hier immer auch Klassenkampf.
       
       22 Jul 2024
       
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   DIR Marie Frank
       
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