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       # taz.de -- Streik bei Samsung: Ausstand geht unbefristet weiter
       
       > Der Streik beim südkoreanischen Technologiekonzern Samsung Electronics
       > sollte eigentlich nur drei Tage dauern. Nun ist er auf unbestimmte Zeit
       > verlängert worden.
       
   IMG Bild: Mitglieder der National Samsung Electronics Union versammeln sich zu Beginn des dreitägigen Streiks vor dem Hwaseong-Campus von Samsung Electronics
       
       Seoul dpa | Die größte Gewerkschaft beim Speicherchip- und
       Smartphone-Weltmarktführer Samsung in [1][Südkorea] will ihren ursprünglich
       befristeten Streik auf unbestimmte Zeit fortsetzen. Damit will die
       Nationale Gewerkschaft von Samsung Electronics (NSEU), die mehr Lohn
       fordert, ihren Druck auf das Management erhöhen.
       
       Sie wirft der Konzernleitung in einer Erklärung fehlende
       Verhandlungsbereitschaft vor. Die Gewerkschaft rufe daher ihre Mitglieder
       zu einem unbefristeten Streik auf. „Das Unternehmen bleibt entschlossen,
       mit gutem Willen Verhandlungen mit der Gewerkschaft zu führen“, hieß es
       dagegen in einer Stellungnahme von Samsung.
       
       Der Ausstand gilt als der erste vollwertige Streik [2][in der 55-jährigen
       Unternehmensgeschichte]. Tausende NSEU-Mitglieder beteiligten sich seit
       Montag an den Streikaktionen. Von ihnen ist der Großteil, oder mehr als
       5.000, nach Angaben der Vereinigung im Bereich der Halbleiterproduktion
       beschäftigt. Der Streik war anfangs für drei Tage geplant. Die NSEU zählt
       etwa 30.000 Beschäftigte, das sind nahezu 24 Prozent der Gesamtbelegschaft,
       zu ihren Mitgliedern.
       
       In ihrer jüngsten Erklärung fordert die Gewerkschaft 3,5 Prozent mehr
       Grundlohn, Verbesserungen des Systems für Leistungszulagen sowie eine
       Ausgleichszahlung an Mitglieder für ihre wirtschaftlichen Verluste infolge
       des Streiks. Statt wie bisher einen Tag mehr Urlaub im Jahr möchte sie
       zudem einen eintägigen Sonderurlaub anlässlich der Gründung der
       Gewerkschaft durchsetzen.
       
       Samsung äußerte sich zunächst nicht zu den Forderungen. Das Unternehmen
       werde sicherstellen, dass es in den Produktionslinien zu keinen
       Unterbrechungen komme, hieß es. Beide Seiten verhandeln bereits seit
       Januar. Viele Jahre war Samsung vorgeworfen worden, [3][eine
       gewerkschaftsfeindliche Politik] zu betreiben. Vor vier Jahren versprach
       die Unternehmensführung, das Recht der Beschäftigten anzuerkennen,
       Gewerkschaften zu bilden, Tarifverträge auszuhandeln und sich friedlich zu
       versammeln.
       
       10 Jul 2024
       
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