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       # taz.de -- „Apple Pay“-Monopol wird aufgehoben: Apple wendet Strafe ab
       
       > Der IT-Konzern Apple gibt seine für die Bezahldienste nötige
       > NFC-Schnittstelle auch für die Konkurrenz frei. Die EU-Kommission zeigt
       > sich zufrieden.
       
   IMG Bild: Apple ist eingeknickt, IPhone-BesitzerInnen müssen nicht mehr nur mit Apple Pay bezahlen
       
       Brüssel afp | Der iPhone-Hersteller [1][Apple] hat im Streit um den
       Bezahldienst Apple Pay eine Einigung mit der EU-Kommission erzielt und so
       eine mögliche Milliardenstrafe abgewendet. Der Konzern habe mit seinen
       Zugeständnissen die wettbewerbsrechtlichen Bedenken der Kommission
       ausgeräumt, teilte die Behörde am Donnerstag mit. Auf Druck aus Brüssel
       hatte Apple im Januar angekündigt, künftig auch Bezahldienste anderer
       Anbieter auf iPhones zuzulassen.
       
       Andere Anbieter – wie etwa der geplante Bezahldienst Wero von deutschen
       Banken – würden von nun an „in der Lage sein, bei mobilen Zahlungen mit dem
       iPhone in Geschäften mit Apple Pay zu konkurrieren“, erklärte
       EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. „Die Verbraucherinnen und
       Verbraucher werden also eine größere Auswahl zur Verfügung haben.“
       
       Bislang konnten iPhone-Nutzer mit ihren Geräten lediglich den Apple-Dienst
       für das kontaktlose Zahlen nutzen. [2][Damit habe Apple seine dominante
       Position als iPhone-Hersteller missbraucht und dem eigenen Dienst einen
       unfairen Vorteil verschafft], betonte Vestager. „Das schadet den
       Verbrauchern und ist nach den EU-Wettbewerbsregeln illegal.“
       
       Nun verpflichtete sich der Konzern nach Angaben der Kommission, die für die
       Bezahldienste nötige NFC-Schnittstelle auch für die Konkurrenz freizugeben.
       Dafür darf Apple von Wettbewerbern keine Gebühren erheben.
       
       ## Zusagen gelten ab 25. Juli
       
       Die Bezahldienste der Konkurrenz sollen zudem die gleichen Funktionen
       bekommen, die für Apple Pay Standard sind: Gesichtserkennung, die
       Aktivierung mit einem Doppelklick und die Möglichkeit, die App als Standard
       einzustellen.
       
       Die Zusagen sind ab dem 25. Juli für zehn Jahre rechtlich bindend, sie
       gelten in allen EU-Ländern sowie Island, Liechtenstein und Norwegen. Apple
       versicherte am Donnerstag, der eigene Bezahldienst Apple Pay werde in
       diesen Ländern unverändert weiter zur Verfügung stehen.
       
       Gegen Apple laufen in Brüssel weitere Verfahren. Nach Einschätzung der
       Kommission verstößt der Konzern etwa mit seinem App Store gegen die
       europäischen Wettbewerbsregeln. Der Konzern muss sich seit März an das
       Gesetz für digitale Märkte (Digital Markets Act, DMA) halten, mit dem die
       EU die Marktmacht sogenannter Gatekeeper – also Torwächter – des Internets
       einschränken will.
       
       11 Jul 2024
       
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