# taz.de -- Bahamonde-Schnabelwal angespült: Extrem seltene Art
> Bahamonde-Schnabelwale sind für die Wissenschaft bisher ein Rätsel. Jetzt
> ist eines der letzten Exemplare aufgetaucht.
IMG Bild: Wurde noch nie lebend im Meer gesichtet: Bahamonde-Schnabelwal an einem Strand in der Region Otago in Neuseeland
Dunedin dpa | Ein Exemplar einer der seltensten und am wenigsten bekannten
Walarten der Welt ist an einen Strand in Neuseeland gespült worden. Bei dem
Kadaver des fünf Meter langen Meeressäugers, der am 4. Juli in der Nähe von
Dunedin auf der Südinsel entdeckt wurde, handele es sich aller
Wahrscheinlichkeit nach um einen Bahamonde-Schnabelwal, teilte die örtliche
Naturschutzbehörde (DOC) mit. Der Wissenschaft sind bis heute nur gut eine
Handvoll Exemplare dieser Tierart bekannt.
„Bahamonde-Schnabelwale sind eine der am wenigsten bekannten
Großsäugetierarten der Neuzeit“, sagte DOC-Operationsleiter Gebe Davies.
„Aus Sicht der Wissenschaft und des Tierschutzes ist das eine riesige
Sache.“ Das gerade erst verstorbene Tier biete eine wichtige Gelegenheit,
es zu sezieren und die Art weiterzuerforschen.
## Maori sollen einbezogen werden
Genetische Proben wurden bereits zur Analyse eingesandt. Derzeit befindet
sich der Wal in einem Kühlhaus, um seine Überreste zu konservieren, bis die
nächsten Schritte entschieden seien, schrieb DOC in einer Mitteilung. Auch
[1][die neuseeländischen Ureinwohner, die Maori], sollen hinzugezogen
werden, damit dem Tier der angemessene Respekt entgegengebracht werde, hieß
es.
Denn für die Maori sind [2][Wale] mehr als Tiere: Sie sehen eine direkte
Verbindungslinie zwischen sich und den Meeressäugern und betrachten sie als
ihre Vorfahren. Zusammen mit anderen indigenen Inselbewohnern im Südpazifik
hatten Maori-Anführer erst im April [3][Wale] zu juristischen Personen
erklärt.
## Noch nie im Meer gesichtet
Der Bahamonde-Schnabelwal heißt mit wissenschaftlichem Namen Mesoplodon
traversii. 1874 waren erstmals Kieferteile und Zähne dieser Walart gefunden
worden. Seither gab es nur eine Handvoll weiterer Funde – darunter 2010
erstmals zwei komplette Exemplare. Die Mutter und ihr Kalb waren damals auf
der neuseeländischen Nordinsel angeschwemmt worden und kurze Zeit später
gestorben. Lebend im Meer wurden die Tiere noch nie dokumentiert.
15 Jul 2024
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