# taz.de -- Zuschüsse für klimafitte Mietshäuser: Mehr Geld für die Sanierung
> Gebäudesanierung für mehr Klimaneutralität ist teuer, dafür muss es
> Anreize geben. Vor allem aber sollten die Mieten nicht noch weiter
> steigen.
IMG Bild: Anreize zur energetischen Sanierung schaffen
Auf dem Weg in die Klimaneutralität gehören die Gebäude in Deutschland zu
den ganz großen Hindernissen. Die meisten Häuser lassen zu viel Energie
ungebremst entweichen, zu wenige werden gedämmt, mit neuen Fenstern und
Heizungen ausgestattet. Dass [1][großer Handlungsbedarf] besteht, ist
unbestritten. Bei Bürger:innen aber herrscht eine große Beklommenheit:
Wer soll das bezahlen? Das betrifft nicht nur Eigentümer:innen.
Viele Mieter:innen fürchten, dass die Vermietenden die Kosten für eine
klimagerechte Sanierung inklusive neuer Heizung einfach auf sie abwälzen.
Angesichts der [2][jetzt schon überbordenden Mieten] wäre das vor allem,
aber nicht nur, für Haushalte mit niedrigem Einkommen ein enormes Problem.
Der Deutsche Mieterbund fordert zusätzlich zur bisherigen staatlichen
Förderung einen weiteren Bonus für Vermietende, die ihr Objekt energetisch
sanieren.
Im Gegenzug sollen die Eigentümer:innen für zehn Jahre eine Obergrenze
der Miete akzeptieren, deren Höhe mindestens 10 Prozent unterhalb der
ortsüblichen Vergleichsmiete liegt. Das ist ein wichtiger Vorstoß, den die
Bundesregierung aufnehmen sollte. Durch so eine Koppelung könnte der Staat
verhindern, dass durch die [3][klimagerechte Sanierung] die Mieten weiter
stark steigen – sie sind jetzt schon viel zu hoch, nicht nur in den
Ballungsräumen.
Denn beides muss sein: die Gebäude in Deutschland flächendeckend klimafit
machen und gleichzeitig die Mietkosten in den Griff bekommen. Ohne eine
soziale Flankierung der Schritte gegen die Erderhitzung wird Klimapolitik
auf Dauer nicht durchsetzbar sein, weder von dieser noch von einer anderen
Bundesregierung.
Deshalb ist auch ein weiterer Vorschlag des Mieterbunds richtig: Er
fordert, dass der Staat mehr Geld in die [4][energetische Sanierung] von
Sozialwohnungen steckt. Denn so würden die Energiekosten gerade auch für
Haushalte mit sehr wenig Geld bewältigbar bleiben. Außerdem könnte auf
diesem Weg die Sozialbindung von Wohnungen verlängert werden – was
ebenfalls ein großer Fortschritt wäre.
1 Aug 2024
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## AUTOREN
DIR Anja Krüger
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