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       # taz.de -- Alzheimer bei Downsyndrom: Das große Vergessen
       
       > Menschen mit Downsyndrom bekommen fast immer auch Alzheimer. Im
       > Unterschied zu Deutschland haben Länder wie Irland und Spanien das längst
       > verstanden.
       
   IMG Bild: Im Wohnheim in Dublin ist Platz für zwölf Menschen mit Downsyndrom und Demenz, Fachleute aus aller Welt reisen an
       
       Welcher Tag ist heute?“ Melanie Hoffmann*, 46 Jahre alt, lässt den Blick
       durch das Sprechzimmer wandern und schaut hilfesuchend zu ihrem Vater. Ihr
       gegenüber sitzt die Neuropsychologin Elisabeth Wlasich. Sie blickt Hoffmann
       freundlich an und fragt weiter: „Welcher Monat?“ – „Nein“, antwortet
       Melanie.
       
       „Wer ist das?“, fragt Wlasich und zeigt auf ein Bild von Queen Elizabeth
       der II. „Tot die Frau“, antwortet die Probandin, reibt sich die Augen und
       schmiegt den Kopf in die Achselhöhle ihres Vaters. „Es wird deutlich, wie
       anstrengend das für sie ist“, sagt die Neuropsychologin zu ihm. Dieter
       Hoffmann*, 68, sitzt neben seiner Tochter und sieht ebenfalls müde aus. „Wo
       sind wir?“, fragt Wlasich weiter. Melanie nennt den Ort im Saarland, in dem
       sie mit ihren Eltern lebt. „Wo bist du jetzt gerade?“ – „Hier.“
       
       „Hier“, das ist die [1][Ambulanz „Alzheimer bei Downsyndrom“] an der
       Neurologischen Poliklinik der Universitätsklinik München. Fünf Stunden mit
       dem Auto von Schiffweiler entfernt. „Hier“, das ist einer der wenigen Orte
       in Deutschland, wo es Hilfe für Menschen wie Melanie Hoffmann und ihre
       Familien gibt.
       
       „Wir könnten noch eine Spinalpunktion machen, um die Diagnose zu sichern“,
       bietet Anna Stockbauer, die behandelnde Ärztin, an. Sie schaut erst zur
       Patientin, dann zu den Eltern. Stille. Alle wissen, dass auch eine Analyse
       der Rückenmarksflüssigkeit nur bestätigen wird, was auf der Hand liegt:
       Dass Melanie Hoffmann Alzheimer hat. Sie lebt nun nicht mehr nur mit dem
       Downsyndrom, sondern auch mit Demenz – und das mit 46 Jahren.
       
       Der Kognitionstest bestätigt den Abbau, den die Eltern beobachten: Hoffmann
       hat 28 von 109 möglichen Punkten erreicht. Vor einem Jahr war sie zum
       ersten Mal hier, da waren es noch 40. „Wichtig ist jetzt, alles zu tun, um
       die Lebensqualität zu erhalten“, betont Elisabeth Wlasich. Hoffnung auf
       Heilung gibt es nicht.
       
       Die Alzheimerkrankheit wird Melanie Hoffmanns Gehirn zerstören. Sie wird
       ihr die Erinnerungen nehmen und schleichend auch jede einzelne der
       Fähigkeiten, die sie sich mühsam angeeignet hat. Sie wird ihre
       Persönlichkeit verändern. Irgendwann, vielleicht in einem, vielleicht in
       fünf Jahren, wird sie ihre Eltern nicht mehr erkennen, nicht mehr laufen
       und nicht mehr selbstständig essen können.
       
       Aller Wahrscheinlichkeit nach wird sie an dieser Krankheit sterben, denn
       Alzheimer zerstört auch lebenswichtige Regionen des Gehirns. [2][Die
       Krankheit ist die Todesursache Nummer eins für Erwachsene mit Downsyndrom].
       Zwischen Diagnose und Tod liegen bei ihnen im Schnitt fünf Jahre.
       
       Alzheimer ist eine brutale Krankheit, und ein Dieb. Sie raubt den
       Betroffenen erst die Selbstständigkeit, dann die Persönlichkeit, dann das
       Leben. Über 1,8 Millionen Menschen in Deutschland leben derzeit mit Demenz,
       Alzheimer ist die häufigste Form. Sogenannte Antidementiva mildern zwar
       mitunter Symptome, den Verlauf beeinflussen oder heilen können sie nicht.
       
       Was nur wenig bekannt ist: Menschen wie Melanie Hoffmann, die mit dem
       Downsyndrom leben, haben im Vergleich zur „neurotypischen Bevölkerung“ ein
       viel höheres Risiko, an Alzheimer zu erkranken. [3][Zwischen 80 und 90
       Prozent der Menschen mit Trisomie 21 sind davon betroffen] – auch wenn
       nicht alle die entsprechende Diagnose erhalten. Als „neurotypisch“
       bezeichnet man ein durchschnittlich entwickeltes Gehirn; eines, das als
       „normal“ angesehen wird.
       
       In Deutschland leben schätzungsweise 50.000 Menschen mit dem Downsyndrom.
       So gut wie alle werden an Alzheimer erkranken, es ist ihr „genetisches
       Schicksal“, wie Johannes Levin, Experte für neurodegenerative Erkrankungen
       am Klinikum der Universität München, es ausdrückt. Er hat die Ambulanz ins
       Leben gerufen, in der Melanie Hoffmann getestet wird. Zu Beginn „aus reinem
       Forschungsinteresse, aber dann ist da schon bald viel mehr draus
       entstanden“, sagt er. In seiner Arbeitsgruppe bündelt sich, was Deutschland
       an Kompetenz und Forschung zum Thema „Downsyndrom im Alter“ zu bieten hat.
       Viel ist das nicht.
       
       Umso wichtiger ist die Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen aus
       anderen Ländern. Im Rahmen von [4][Horizon 21], einer internationalen
       Kooperation, haben sich Kliniker*innen und Forschende aus ganz Europa
       auf einheitliche Fragebögen und Testmethoden verständigt, um das Thema
       voranzubringen.
       
       Denn der Körper von Menschen mit Trisomie 21 funktioniert anders, auch was
       das Altern angeht: Sie altern im Zeitraffer, entwickeln früh tiefe
       Hautfalten. Frauen kommen fünf bis acht Jahre früher in die Menopause,
       Autoimmunerkrankungen treten häufiger auf. Warum, das ist eine der
       Forschungsfragen, der die Münchner Arbeitsgruppe nachgeht. Auch die ersten
       Symptome von Demenz zeigen sich bei Menschen mit Downsyndrom häufig schon
       mit Mitte, Ende vierzig – so wie bei Melanie Hoffmann.
       
       ## Vielversprechendes Medikament nicht zugelassen
       
       Es gibt Anlass zu vorsichtiger Hoffnung: Antikörperbasierte Wirkstoffe wie
       Lecanemab und Donanemab greifen zum ersten Mal die Ursache der
       Alzheimerkrankheit an. Lecanemab ist unter anderem in den USA, in Japan,
       China und Südkorea bereits zugelassen und wird als Durchbruch gefeiert. Die
       Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat jedoch im Juli 2024 überraschend
       die Zulassung abgelehnt, mit der [5][Begründung,] der Effekt des Präparats
       wiege das Risiko von beobachteten Nebenwirkungen nicht auf. Für alle, die
       auf das Medikament warten, ist die Ablehnung niederschmetternd. „Die
       Entscheidung ist nicht nachvollziehbar“, so Johannes Levin. Viele Fachleute
       halten die Zulassung des Wirkstoffs in Europa für eine Frage der Zeit.
       
       Ironie des Schicksals: Die Tatsache, dass Menschen mit Trisomie 21
       typischerweise an Alzheimer erkranken, war für die Forschung ein
       Glücksfall. Wissenschaftler*innen untersuchten an ihnen bereits in den
       1980er Jahren, wann und wie sich Alzheimer entwickelt. Die
       „Amyloidtheorie“, auf der die neuen Wirkstoffe wie Lecanemab aufbauen,
       gäbe es nicht ohne Menschen mit Downsyndrom.
       
       Ob Lecanemab, als Medikament Leqembi genannt, auch für die Menschen mit
       Trisomie 21 irgendwann ein Glücksfall sein wird, steht allerdings in den
       Sternen: Wissenschaftler*innen raten derzeit davon ab, Leqembi bei
       Menschen mit Downsyndrom einzusetzen. Der Grund: Fehlende Datenlage.
       Menschen mit Trisomie 21 werden bislang nicht in Medikamentenstudien
       miteinbezogen.
       
       Noch mal zusammengefasst: Menschen mit Downsyndrom entwickeln aufgrund
       ihres genetischen Baukastens fast immer eine Alzheimerdemenz. Rechtzeitig
       diagnostiziert werden nur wenige, fehlbehandelt die meisten. Und das,
       obwohl auch in Deutschland seit 2009 die
       [6][UN-Behindertenrechtskonvention] gilt. Artikel 25 besagt, dass „die
       Vertragsstaaten […] das Recht von Menschen mit Behinderungen auf das
       erreichbare Höchstmaß an Gesundheit ohne Diskriminierung aufgrund von
       Behinderung [anerkennen]“. Das betrifft auch die medizinische Versorgung im
       Alter – so die Theorie.
       
       „Extrem unfair“, fand die Irin Mary Mc Carron den Umgang mit Menschen mit
       Downsyndrom bereits in den 1980er Jahren. Wer sich auf die Suche nach Best
       Practice macht, landet unweigerlich bei ihr, in Dublin. Mc Carron läuft im
       Stechschritt über den Campus des altehrwürdigen Trinity College, ein nasser
       Wind weht ihr durch Fönfrisur und Seidentüchlein, während sie erzählt. Nur
       im Gehen hat sie Zeit.
       
       Die Mittfünfzigerin leitet eine weltweit einzigartige Einrichtung: das
       [7][Trinity Centre for Ageing and Intellectual Disability] (TCAID, Zentrum
       für Menschen mit kognitiver Einschränkung im Alter). Begonnen hat sie als
       Krankenschwester mit Spezialisierung auf Menschen mit geistiger Behinderung
       – ein Berufsbild, das es in Deutschland nicht gibt.
       
       „Als ich angefangen habe zu arbeiten, habe ich viele Menschen mit
       Downsyndrom gesehen, die gesundheitlich in schlimmem Zustand waren. Man
       schien zu denken: ‚Das ist halt so, die werden eben alt und dement‘ – und
       damit war die Sache erledigt. Damals habe ich mir gedacht: Das werde ich
       ändern.“
       
       Und das hat sie getan. Bereits Mitte der 1990er Jahre beginnt Mc Carron zum
       Zusammenhang von Downsyndrom und Alzheimer zu forschen und schreibt ihre
       Doktorarbeit darüber. Eine der Kohorten begleitet sie seit mittlerweile 25
       Jahren in einer Längsschnittstudie. Im Jahr 2011 wird sie zur Dekanin der
       Fakultät für Gesundheitswissenschaften ernannt.
       
       Sie ruft [8][am Universitätsklinikum Tallaght eine Einheit ins Leben, die
       auf Diagnostik und Behandlung von Menschen mit Trisomie 21 und Alzheimer
       spezialisiert ist.] Hausärzt*innen im ganzen Land überweisen ihre
       Patient*innen mit Downsyndrom hierher, damit sie von der Dubliner
       Expertise profitieren.
       
       Ein weiteres Zentrum der Expertise befindet sich 2.000 Kilometer südlich
       von Dublin in Barcelona, wo der Neurologe Juan Fortea, 45, am [9][Hospital
       de la Santa Creu i Sant Pau] zur Frühdiagnose neurodegenerativer
       Erkrankungen und dem Zusammenhang zwischen Downsyndrom und Alzheimer
       forscht.
       
       Mittlerweile ist klar: Die Alzheimer verursachenden Ablagerungen im Gehirn
       bilden sich bereits Jahrzehnte bevor die Krankheit ausbricht. „Alzheimer
       ist eine Krankheit der Jungen, die sich im Alter manifestiert“, fasst
       Fortea zusammen. Darum ist frühes Monitoring so wichtig.
       
       Fortea hat maßgeblich dazu beigetragen, dass es in der Provinz Katalonien
       mittlerweile [10][standardisierte Gesundheitspläne] für Menschen mit
       Downsyndrom gibt. Jede*r Betroffene wird dort ab dem Alter von 35 Jahren
       jährlich untersucht. „Das ist auch deshalb wichtig, weil es gängige
       Krankheiten gibt, die mit dem Downsyndrom einhergehen“, sagt Fortea. An
       angeborenen Herzfehlern, Infekten oder Leukämie, früher häufig
       Todesursachen bei Kindern mit Downsyndrom, stirbt heute kaum noch jemand.
       [11][Schilddrüsenprobleme, Diabetes mellitus, Schlafapnoe und andere
       Erkrankungen bleiben aber Risiken], die im Erwachsenenalter mit dem Syndrom
       einhergehen und ähnliche Symptome wie Demenz hervorrufen können. Sie sind
       gut behandelbar – bis auf Alzheimer.
       
       ## Melanie Hoffmann hatte ein prall gefülltes Leben
       
       Es wäre schön, erzählen zu können, ein niedergelassener Neurologe
       oder eine Hausärztin hätte Melanie Hoffmann an die Ambulanz in München
       überwiesen. De facto war es ihr fünf Jahre jüngerer Bruder Philipp. Der
       Ingenieur wohnt mit seiner Familie eine Straße weiter; seit zwei Jahren
       beobachtet er die Veränderungen bei seiner Schwester. Irgendwann googelt er
       „Downsyndrom+Demenz“ und stößt auf die Münchner Ambulanz. So ist das in
       Deutschland: Die Informationen sind zwar da, aber sie sind nur für die zu
       finden, die genau wissen, wonach sie suchen.
       
       Im Münchner Untersuchungszimmer hat Melanie Hoffmann die kleine faltige
       Hand in die ihrer Mutter Birgit* gelegt und schaut zwischen Ärztin und
       Neuropsychologin hin und her. Die Ärztin fragt: „Was hat sich verändert?“
       Melanie Hoffmann guckt zu ihrer Mutter und sucht in deren Gesicht nach der
       Antwort.
       
       Brigit Hoffmann zählt auf, was alles nicht mehr geht: Alleine anziehen,
       Brot schneiden, aufs Klo gehen, die Schuhe finden oder das Handy, den Tisch
       abräumen, Wäsche in den Schrank legen. „Eigentlich ist kaum noch etwas beim
       Alten“, fasst Dieter Hoffmann zusammen.
       
       Das Alte, das ist bei Melanie Hoffmann ein prall gefülltes Leben: Seit 26
       Jahren arbeitet sie in der Kantine einer Werkstatt der Lebenshilfe. Sie
       malt für ihr Leben gern und sie liebt Schlager. Jeden Tag nach der Arbeit
       setzt sie sich zu Hause an ihre Staffelei und dreht die Anlage auf. Andrea
       Berg und Helene Fischer schallen dann durchs Haus, „bis es einem zu den
       Ohren rauskommt“, sagt ihre Mutter.
       
       Melanie Hoffmann ist eine unternehmungslustige Frau, vor allem mit ihrem
       Partner macht sie viel: Gemeinsam mit dessen Eltern gehen sie auf Konzerte
       und in schicke Restaurants, sie knutschen gern und verbringen Tage und auch
       Nächte miteinander. Das alles erzählt die Mutter im Präsens und sagt dann:
       „Das war einmal.“ Die Stimme bricht ihr weg, sofort steht Melanie Hoffmann
       auf und nimmt ihre Mutter tröstend in den Arm.
       
       Die Veränderung kam wie über Nacht. Im Juli 2022 beginnt Melanie Hoffmann
       Körper zu zucken. Mal sind es die Arme, mal der Kopf, immer passiert es in
       den Morgenstunden. Das Zucken kommt plötzlich und ist nach einer Stunde
       vorbei, „wie ein Spuk“, erinnert sich der Vater. Er geht mit Melanie
       Hoffmann zum Hausarzt, dann zum Neurologen, von beiden fühlt sich die
       Familie „komplett alleingelassen“.
       
       Einige Tage später stürzt Melanie zum ersten Mal, im Bad, und fällt mit dem
       Gesicht aufs Waschbecken, sie schlägt sich zwei Schneidezähne ein. Im
       Dezember fällt sie zwei weitere Male, sie hat nun Hämatome und Schürfwunden
       im Gesicht und bewegt sich immer unsicherer. Das Zucken wird stärker, eines
       Morgens im Januar liegt Melanie im Bett und ist nicht mehr ansprechbar. Der
       Vater ruft den Notarzt, es folgt ein Krankenhausaufenthalt in der
       Neurologie.
       
       Das medizinische Personal dort weiß wenig mit ihr anzufangen, Versuche mit
       Medikamenten zeigen keinen Erfolg. Auch in der Klinik fällt Melanie
       Hoffmann wiederholt aus dem Bett. „Sie wurde entlassen, und dann ging alles
       weiter wie gehabt“, erzählt der Vater. Zur Arbeit geht Melanie Hoffmann in
       dieser Zeit nicht mehr, die Eltern versorgen sie zu Hause. Die Verzweiflung
       wächst. Bis Bruder Philipp den Kontakt zur Ambulanz in München herstellt.
       Ende März 2023 wird Melanie Hoffmann dort das erste Mal untersucht.
       
       Das Team an der LMU ist „wahnsinnig hilfreich“, sagt der Vater. Endlich
       gibt es Erklärungen. Die Zuckungen, die Melanie Hoffmann überfallen, sind
       sogenannte myoklonische epileptische Anfälle. Bei etwa zwei Dritteln der
       Betroffenen sind sie die ersten Hinweise auf Alzheimer.
       
       „Wenn Sie so etwas morgens bei Ihren Angehörigen beobachten, und wenn es
       das erste Mal ist, dann stellen Sie das Frühstück außer Reichweite, rufen
       den Notarzt und lassen Ihren Angehörigen auf der Neurologie durchchecken“,
       sagt Evelyn Reilly vom [12][Tallaght Memory Service in Dublin.] In Irland
       gilt, wie in Katalonien, seit einigen Jahren die Maßgabe: Alle Menschen mit
       Downsyndrom stellen sich im Alter von 35 Jahren für einen Ausgangsbefund
       vor.
       
       Das empfiehlt auch die Münchner Ambulanz: „Kommen Sie mit ihren Angehörigen
       dann, wenn sie noch keine Symptome zeigen“, sagt Johannes Levin. Der Sinn
       des Ganzen: Es braucht einen Referenzwert. Die Diagnose wird erst gestellt,
       wenn sich, wie bei Melanie Hoffmann, bei einer zweiten Testung zeigt, dass
       die kognitiven Fähigkeiten nachgelassen haben.
       
       Wie erkennt man, ob jemand dement wird? Bei neurotypischen Menschen fällt
       es früher oder später im Alltag auf: Betroffene vergessen und verlegen
       Dinge, sind verwirrt, haben Orientierungsschwierigkeiten, die sich meist
       zuerst an unbekannten Orten bemerkbar machen. Menschen mit kognitiver
       Einschränkung kommen jedoch nur selten in solche Situationen.
       
       Selbst speziell auf Trisomie 21 entwickelte Tests sind nur im Verlauf
       aussagefähig – zu unterschiedlich sind die individuellen Fähigkeiten der
       Betroffenen. Einige wenige machen Abitur, viele lernen nie schreiben,
       manche haben lebenslang Probleme, sich durch Sprechen zu verständigen.
       Gerade bei Letzteren sind es daher „eher Veränderungen im Verhalten, die
       auffallen“, sagt Levin. „Menschen, die fröhlich und impulsiv waren, ziehen
       sich vielleicht zurück, werden ängstlich oder auch aggressiv.“ Für
       Angehörige und nicht geschultes Betreuungspersonal kann das verwirrend sein
       und unter Umständen auf die falsche Fährte führen.
       
       Eine noch unveröffentlichte Studie aus einer Kollaboration der LMU München
       mit der Universität Duisburg-Essen hat die Versorgung von Menschen mit
       Downsyndrom und Alzheimer untersucht. Das vorläufige Ergebnis laut Levin:
       „Die Demenz bleibt bei den Betroffenen oft unerkannt. Sie erhalten seltener
       etablierte Antidementiva als die Normalbevölkerung. Dafür werden bei ihnen
       deutlich häufiger Psychopharmaka verschrieben.“
       
       ## Keine Leitlinie für Menschen mit Downsyndrom
       
       Warum ist die medizinische Versorgung von Menschen mit Trisomie 21
       hierzulande so miserabel? Vielleicht, weil in Deutschland gerade zum ersten
       Mal eine ganze Generation von Betroffenen alt wird. Das liegt zum einen am
       medizinischen Fortschritt. Durch die neuen Möglichkeiten der Herzchirurgie
       ist die Lebenserwartung von Menschen mit Trisomie 21, die vor 100 Jahren
       noch bei zehn Jahren lag, auf heute rund sechzig gestiegen.
       
       Zum anderen ist da die deutsche Geschichte, die ihren Schatten wirft: Der
       Nationalsozialismus hat mit der sogenannten Aktion T4 ganze Generationen an
       Menschen mit Behinderung ausgelöscht. Menschen mit Downsyndrom wurden in
       Nachkriegsdeutschland zwar geboren, aber noch einige Jahrzehnte lang wurden
       sie nur selten älter als Mitte dreißig.
       
       In der Gegenwart gibt es noch einen anderen Grund für die schlechte
       Versorgung. Wenn Menschen mit Downsyndrom krank sind, gehen auch sie erst
       mal zu Hausärzt*innen vor Ort. Für die sind diese Patient*innen in
       der Regel ein Sonderfall. Sie müssen schon sehr motiviert sein, um sich
       eingehender mit ihnen zu beschäftigen.
       
       Eine Leitlinie für die medizinische Versorgung von Menschen mit Trisomie 21
       gibt es in Deutschland nicht. „Menschen mit Downsyndrom brauchen vor allem
       Zeit“, sagt Elisabeth Wlasich. Wie geht das zusammen mit einem
       durchökonomisierten Gesundheitssystem?
       
       In der Praxis meist gar nicht. Aus diesem Grund wurde im Jahr 2015 ein
       Gesetz verabschiedet, das vorsieht, für Menschen mit starker Einschränkung
       sogenannte interdiziplinär arbeitende [13][„ambulante Medizinische
       Behandlungszentren für Erwachsene mit geistiger Behinderung oder schweren
       Mehrfachbehinderungen“ (MZEB)] zu schaffen. Im Prinzip wären sie der
       geeignete Ort, wo sich Menschen mit Downsyndrom bei Verdacht auf Demenz
       vorstellen könnten.
       
       Allerdings: Der anvisierte flächendeckende Aufbau von MZEBs geht, so das
       Deutsche Ärzteblatt im Dezember 2023, „nur sehr schleppend voran“. 57
       solcher Zentren arbeiten derzeit bundesweit, mit teilweise sehr begrenzten
       Kapazitäten. Der ländliche Raum ist schlecht versorgt; im Saarland, wo
       Familie Hoffmann lebt, gibt es keines.
       
       Wenn Menschen mit Trisomie 21 nahezu zwangsläufig Alzheimer entwickeln,
       wozu dann überhaupt eine Diagnose? „Um zu wissen, wo im Verlauf die Person
       steht, und um die Krankheit planbar zu machen“, sagt Alzheimerforscher
       Johannes Levin.
       
       Die Diagnose ist für die Familie Hoffmann ein bescheidenes Glück im
       Unglück: Sie ist niederschmetternd, aber auch erleichternd – denn sie gibt
       Orientierung. Die behandelnde Ärztin empfiehlt Melanie Hoffmann bereits
       beim ersten Termin in der Ambulanz ein Antiepilektikum. „Das hat sofort
       geholfen, schon am nächsten Tag hatte sie keine Anfälle mehr“, berichtet
       der Vater.
       
       Für die Familie macht das einen großen Unterschied: Melanie Hoffmann geht
       wieder zur Arbeit, die Lebenshilfe passt ihre Tätigkeit in der Kantine an
       die abnehmenden Fähigkeiten an. In der Einrichtung trifft sie ihren Freund,
       sie hat dort Freunde und Bekannte. Die Eltern können ein paar Stunden am
       Tag die Verantwortung abgeben.
       
       Trotzdem bleibt es schwer. Über Ostern erleidet Birgit Hoffmann einen
       Schlaganfall. Es folgen Krankenhausaufenthalt und Reha, das nimmt die
       Tochter emotional stark mit. Im Juni 2023 stürzt Melanie erneut, sie
       handelt sich einen Haarriss im Schienbeinknochen ein, der sie stark und
       lange einschränkt. Erst mittels eines zweiten Röntgenbildes wird er
       erkannt, weil Melanie Hoffmanns Klage über Schmerzen von den Ärzt*innen
       nicht ernst genommen wurde. Die Folge: Sie arbeitet seitdem nur noch vier
       Stunden am Tag. Seit diesem Sturz traut sie sich nicht mehr in den Bus, der
       sie jahrelang zur Arbeit abgeholt hat.
       
       Die Abwärtsspirale kommt damit weiter in Gang, denn: „Erhalten, was an
       Fähigkeiten da ist, ist das A und O“, sagt Neuropsychologin Wlasich. Dieter
       Hoffmann verbringt nun viel Zeit im Auto: Er fährt seine Tochter in die
       Werkstatt und zurück, außerdem zu diversen Physio- und
       Ergotherapieterminen.
       
       Bruder Philipp beobachtet das Ganze mit Sorge. Er verbringt jeden
       Donnerstagnachmittag mit seiner Schwester, wenn die Eltern nach Saarbrücken
       zu einer Selbsthilfegruppe für Angehörige von Menschen mit Demenz fahren.
       „Ich liebe meine Schwester. Aber schon ein einziger Nachmittag mit ihr ist
       irre anstrengend. Ich frage mich, wie das alles weitergehen soll. Meine
       Eltern können nicht mehr.“
       
       Wie viele Menschen mit geistiger Behinderung lebt Melanie Hoffmann bei
       ihren Eltern. Eltern und Kinder werden oft gemeinsam alt, beobachtet
       Neuropsychologin Wlasich. „Wenn das Leben der alternden Eltern kleiner
       wird, dann zwangsläufig auch das der Kinder.“ Sie ermutige die Familien
       dazu, sich Einrichtungen anzuschauen, denn: „Wenn die Demenz mal da ist,
       ist eine Umgewöhnung schwierig.“
       
       Für Melanie Hoffmann und ihre Familie ist dieser Zug abgefahren. Die
       Familie erhält 300 Euro Pflegegeld, darüber hinaus haben die Eltern
       keinerlei Unterstützung bei der Pflege, die sie mittlerweile rund um die
       Uhr beansprucht. Hätten sie darauf nicht Anspruch? Dieter Hoffmann fehlt es
       an Zeit und Energie, sich auch darum noch zu kümmern.
       
       1.500 Kilometer weiter westlich, in Dublin: Betroffene Familien haben hier
       die Möglichkeit, sich auch mal auszuruhen. Das preisgekrönte [14][Haus
       Willowview des Avista St Josephs Centre] im Westen der Stadt wurde in
       Zusammenarbeit mit dem Trinity College konzipiert. Mary Mc Carron hat auch
       hier maßgeblich mitgewirkt und ihre Vision in die Tat umgesetzt: Menschen
       mit geistiger Behinderung und Demenz sollen optimal versorgt werden. Die
       Einrichtung bietet Platz für zwölf Menschen. Das ist erst einmal nicht
       viel, aber das Haus wirkt als Leuchtturmprojekt, Nachahmer gibt es bereits,
       Fachleute aus aller Welt schauen sich hier um. Anfragen aus Deutschland gab
       es bislang nicht.
       
       Willowview hält auch zwei „Pausenbetten“ vor. Sie können für ein paar Tage
       von Demenzkranken belegt werden, deren Angehörige dringend eine Pause
       brauchen. „Die Nachfrage ist groß“, sagt Eilish Madden,
       Pflegedienstleiterin des Hauses. Willowview will sowohl die
       Bewohner*innen als auch die Pflegenden optimal unterstützen, das zeigt
       sich schon in der Architektur.
       
       Das Haus ist kreisförmig aufgebaut, Menschen mit Demenz können so ihren
       Bewegungsdrang ausleben, ohne verloren zu gehen. In Willowview gibt es
       allerorten Sitzgelegenheiten für die Momente, in denen die Kraft plötzlich
       nachlässt. Die Ecken sind gerundet, um Verletzungen zu vermeiden, der Boden
       ist von durchgängiger Farbe. „Das ist wichtig, weil sich in der Demenz oft
       die Tiefenwahrnehmung verändert“, sagt Madden. „Schon eine dunkle Fuge im
       Boden oder ein Farbwechsel kann dann die Angst auslösen, in einen Abgrund
       zu fallen.“
       
       In Willowview ist jedes Zimmer liebevoll eingerichtet, das eigene Bad eine
       Selbstverständlichkeit. Ein digitales Fotoalbum ermöglicht es dem speziell
       geschulten Personal, sich der Person mit ihrer individuellen Vergangenheit
       zuzuwenden – auch wenn die Sprache nicht mehr da ist und vielleicht auch
       Erinnerungen fehlen. „Wir nehmen Bezug auf alles, was das Leben unserer
       Bewohner*innen reich und schön gemacht hat“, so die
       Pflegedienstleiterin. Aus dem Wohnzimmer tönt ABBA, es wird getanzt – zwei
       Tage zuvor waren drei Bewohnerinnen auf einem Konzert, der Eindruck ist
       noch frisch und die Freude groß.
       
       Wie unterscheiden sich Menschen mit und ohne geistige Behinderung in puncto
       Demenz? „Schmerzen sind ein großes Thema“, sagt Madden, „das wird oft
       übersehen, wenn Menschen nicht verbal kommunizieren.“ Deshalb verfügt in
       Willowview jedes Zimmer über eine sogenannte Schmerztafel. Auch ohne
       Sprache lässt sich damit zeigen, ob und wo etwas wehtut, und wie stark.
       
       Dass Menschen mit geistiger Behinderung dement und pflegebedürftig werden
       und dann anders betreut und versorgt werden müssen, ist eigentlich keine
       Überraschung. Flächendeckend und systematisch vorgedacht, geplant und im
       Zweifel auch passend gebaut wurde allerdings in vielen Fällen nicht. Die
       Lebenshilfe, der größte Träger bundesweit, unterstützt etwa 170.000
       Menschen mit geistiger Behinderung und betreibt knapp 1.500 Wohnstätten und
       ambulant betreute Wohnungen sowie über 700 Werkstätten.
       
       Wie viele der dort lebenden und arbeitenden Menschen das Downsyndrom haben
       und wie alt sie sind, das kann niemand sagen. Die unabhängig agierenden
       Ortsverbände tauschen keine Zahlen aus. Das hat zur Folge, dass jeder
       einzelne Fall, wie der von Melanie Hoffmann, als Überraschung daherkommt.
       So hat Wolf-Dietrich Trenner vom Arbeitskreis Downsyndrom Deutschland e.
       V., einer Eltern-Selbsthilfe-Vereinigung, regelmäßig verzweifelte Eltern am
       Telefon, die „wie vom Blitz getroffen“ sind, weil sie nie auf die ihren
       Kindern drohende Krankheit vorbereitet wurden.
       
       Was tun, wenn den Eltern oder auch dem Personal im Wohnheim die Pflege über
       den Kopf wächst? Die wenigsten Einrichtungen sind auf pflegebedürftige
       Menschen mit Behinderung eingestellt. Klassische Pflegeheime hingegen sehen
       sich durch Menschen mit Behinderung überfordert. „Man denkt, die sind
       untergebracht, wir können jetzt in Ruhe alt werden. Und dann kommt die
       Demenz, und die Einrichtung sagt: Das können wir nicht leisten“, sagt
       Trenner.
       
       Die Anzahl der Menschen, die weltweit jährlich an Demenz erkranken, wird
       immer größer, die WHO hat daher einen Globalen Handlungsplan verabschiedet.
       Seit 2020 hat auch Deutschland eine [15][Nationale Demenzstrategie], ein
       133 Seiten langes Dokument, das formuliert, wie Menschen mit Demenz in der
       „Mitte der Gesellschaft“ bleiben und „mit ihren Bedürfnissen und Bedarfen
       wahrgenommen“ werden sollen. Menschen mit Trisomie 21 werden darin genau
       einmal erwähnt, es wirkt wie nachträglich hineingeschrieben. Eine 50.000
       Menschen große Gruppe, die laut genetischem Bauplan fast zwangsläufig
       Alzheimer entwickelt, taucht in dieser Strategie also so gut wie nicht auf.
       
       In Irland hat Mary Mc Carron dafür gesorgt, dass Menschen mit Downsyndrom
       in der irischen Demenzstrategie mit ihren besonderen Bedürfnissen
       berücksichtigt werden. Wie sie das gemacht hat? „Wir hatten die Daten“,
       sagt sie. Mc Carron hat sie mit ihrem Team selbst erhoben. Denn:
       „Verlässliche Daten sind das Fundament jeder guten Strategie.“
       
       Daten zu Downsyndrom? Nicht in Deutschland. Eine Anfrage beim Statistischen
       Bundesamt endet in stundenlangem Kopfzerbrechen. Der Schätzwert von 50.000
       ergibt sich aus Zahlen der Eingliederungshilfe, aus Geburten- und
       Abtreibungsstatistiken. Niemand weiß, wie viele Menschen mit Trisomie 21 in
       Deutschland leben, niemand weiß, wie alt sie sind und wo sie leben. Diese
       Daten werden nicht erhoben – aus historischen Gründen. Das mag gut gemeint
       sein, und doch führt es, fast 80 Jahre nach Kriegsende, zu erheblicher
       Benachteiligung. Es führt dazu, dass niemand weiß, wo es wieviel
       Versorgungsbedarf gibt.
       
       Früher oder später wird es auch in Europa Medikamente gegen Alzheimer
       geben. Johannes Levin geht davon aus, dass „Alzheimer irgendwann eine
       chronische Krankheit sein wird, mit der es sich unter guter ärztlicher
       Betreuung lange und gut leben lässt, so wie heute schon mit Bluthochdruck
       oder auch mit einer HIV-Infektion.“
       
       Melanie Hoffmann wird davon nicht mehr profitieren. Ihre Familie und sie
       werden zurechtkommen müssen, wie so viele andere auch. Und doch: „Es gibt
       Hoffnung“, sagt Juan Fortea aus Barcelona, er meint damit die neue
       Generation der Alzheimermedikamente. „Die Menschen mit Downsyndrom, die
       heute Kinder sind, werden wir schon ganz anders behandeln können.“*Name von
       der Redaktion geändert
       
       7 Aug 2024
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.lmu-klinikum.de/neurologie/fur-patienten/ambulanzen/ambulanz-alzheimer-bei-downsyndrom/36e8b1bb53ad7ff2
   DIR [2] /Neurologe-ueber-Alzheimer-und-Downsyndrom/!5984897
   DIR [3] https://www.alzheimer-forschung.de/alzheimer/wasistalzheimer/genetische-grundlagen/down-syndrom/
   DIR [4] https://horizon-21.org/
   DIR [5] https://www.ema.europa.eu/en/medicines/human/EPAR/leqembi
   DIR [6] https://www.behindertenbeauftragter.de/SharedDocs/Downloads/DE/AS/PublikationenErklaerungen/Broschuere_UNKonvention_KK.pdf?__blob=publicationFile&v=8
   DIR [7] https://www.tcd.ie/tcaid/
   DIR [8] https://www.hse.ie/eng/dementia-pathways/care-pathways/dementia-in-people-with-an-intellectual-disability/the-national-intellectual-disability-memory-service/
   DIR [9] https://santpaumemoryunit.com/about-us/
   DIR [10] https://santpaumemoryunit.com/alzheimer-down-unit/health-plan-of-the-alzheimer-down-unit/
   DIR [11] https://www.aerzteblatt.de/archiv/229046/Erkrankungen-von-Menschen-mit-Trisomie-21-im-mittleren-und-hoeheren-Lebensalter
   DIR [12] https://www.hse.ie/eng/dementia-pathways/care-pathways/dementia-in-people-with-an-intellectual-disability/the-national-intellectual-disability-memory-service/
   DIR [13] https://bagmzeb.de/mzeb-finden/
   DIR [14] https://avista.ie/wp-content/uploads/2021/11/11082016-DOC-Annual-Report-2014.pdf
   DIR [15] https://www.nationale-demenzstrategie.de/
       
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   DIR Dunja Batarilo
       
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