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       # taz.de -- Paralympische Spiele 2024: Auf dem Tandem nach Paris
       
       > Nach Paris zu den Paralympics fahren drei Tandems aus sehenden und
       > sehbehinderten Fahrern. Auf ihren Rädern wollen sie Botschafter für
       > Inklusion sein.
       
   IMG Bild: Auf solch freundliches Wetter hoffen auch die Tandemfahrer auf ihrem Weg nach Paris zu den Paralympics
       
       Berlin taz | Auf dem Pariser Platz macht sich um 8 Uhr morgens Vorfreude
       breit. Die Sonne blitzt in den Felgen von drei Tandems, die vollbepackt
       vorm Brandenburger Tor stehen. Drum herum hat sich eine kleine
       Menschengruppe versammelt. Die sechs Fahrer*innen der Tandems werden
       gleich zu einer großen Reise aufbrechen: Sie fahren von Berlin nach Paris,
       ungefähr 1.160 Kilometer misst ihre Strecke.
       
       Etwa drei Wochen haben sie dafür Zeit, denn in Paris haben sie einen
       Termin: [1][Am 28. August werden dort die Paralympischen Spiele eröffnet,]
       und zur Feier wollen sie dabei sein. Die drei Tandems bestehen jeweils aus
       einem sehenden Piloten und einem blinden oder sehbehinderten Co-Piloten.
       [2][Pilot Michael hat die Route geplant.] Es gäbe in den Teams eine klare
       Aufgabenverteilung, meint er: „Der Vordere lenkt, und der Hintere tritt.“
       Hinter ihm wird Co-Pilot Jürgen in die Pedale treten. Für ihn ist die Fahrt
       nach Paris der zweite Versuch, zu den paralympischen Spielen zu kommen:
       2020 war er mit dem Tandem nach Tokio unterwegs, in Warschau war wegen
       Corona Schluss.
       
       Diesmal soll alles gut gehen, deswegen sind vor Abfahrt überall
       Imbusschlüssel im Einsatz, Muttern und Schrauben werden noch mal
       festgezogen. Freunde und Verwandte schmücken die Tandems mit bunten
       Plastikblumen. Im Hintergrund stimmt die Musikerin AnniKa von Trier ihr
       Akkordeon. Sie singt das [3][Chanson „Göttingen“ von Barbara.]
       
       ## Ein Sportsommer, der sich gut anfühlt
       
       Der französische Botschafter hat die Schirmherrschaft für die Tour
       übernommen, kann aber heute nicht da sein. Stattdessen beglückwünscht seine
       Vertreterin die Fahrer*innen: „Ihr macht das Unmögliche möglich“, sagt sie
       und freut sich über den deutsch-französischen Sportsommer, der sich hier
       gerade richtig gut anfühlt.
       
       „Wir hoffen, dass wir ankommen“, meint Co-Pilot Bernd aus Berlin. Dass das
       klappt, sei nicht selbstverständlich, denn auf dem Weg könne viel
       schiefgehen. Der vorne sitzende Pilot muss genau navigieren und
       Schlaglöchern ausweichen, denn die komplizierte Technik vom Tandem ist sehr
       anfällig. Das Wetter muss auch mitspielen, es darf nicht zu heiß oder zu
       nass werden.
       
       Nachdem die Reden gehalten, gute Wünsche und Gummibärchentüten verteilt
       sind, kommt Bewegung in die Gruppe. Die Fahrer*innen streifen sich blaue
       T-Shirts über, auf dem Rücken oder auf der Brust steht, was sie sich
       vorgenommen haben: Sie wollen „Botschafter der Inklusion“ sein. Mit 15
       Minuten Verspätung rollen sie los. Wenn alles gut geht, schlafen sie am
       Abend in Brandenburg an der Havel.
       
       6 Aug 2024
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Schwerpunkt-Paralympics-2024/!t5033370
   DIR [2] https://www.potsdam.de/de/tandemrad-tour-vom-pariser-platz-nach-paris-vom-brandenburger-tor-berlin-zum-arc-de-triomphe
   DIR [3] /Portraet-der-Chansonlegende-Barbara/!5465642
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Luisa Faust
       
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