URI: 
       # taz.de -- US-Kartellurteil gegen Google: Offiziell Monopolist
       
       > Es ist nun gerichtsfest: Google hat über Jahre systematisch
       > Monopolbildung betrieben. Jetzt ist ein langer Atem von Justiz und
       > Politik gefragt.
       
   IMG Bild: Google: Die meisten Nutzer:innen nutzen genau dieses Tool für ihre Recherchen
       
       Die Suche im Internet muss schnell gehen, effizient sein, unkompliziert –
       und vor allem treffsicher. Dass die Suchwünsche erfüllt werden, das
       verspricht und hält die Suchmaschine Google par excellence. Kein Wunder
       also, dass die meisten Nutzer:innen genau dieses Tool für ihre
       Recherchen nutzen. Aber: Wer sucht, hat mitnichten die Auswahl, wer bei der
       Suche hilft. Google hat über Jahre Milliarden bezahlt an Gerätehersteller,
       damit sie Google als Suchmaschine voreinstellen – und sich somit eine
       Monopolstellung erkauft, enorme Gewinne bei der Preisbestimmung für Werbung
       eingefahren, dafür gesorgt, dass weder Nutzer:innen noch
       Konkurrenzfirmen an dem Tech-Giganten vorbeikommen.
       
       Damit soll nun Schluss sein. [1][Jahrelang versuchten US-Behörden, Google
       in die Knie zu zwingen]. Ein Bundesgericht in Washington, D.C. bescheinigte
       dem Konzern nun, [2][mit der Suchmaschine illegal eine Monopolbildung
       betrieben zu haben] – ein klarer Verstoß gegen das Kartellrecht. Schon ist
       die Rede von einem „historischen Sieg“ für Verbraucher:innen, von der
       Rettung des Internets und dessen besserer Zukunft.
       
       Der Prozess ist unbenommen einer der wichtigsten Kartellverfahren der
       vergangenen Jahrzehnte, und er entlarvt Machenschaften, denen
       Regulierungsbehörden und politische Entscheider:innen nicht
       entgegengewirkt haben. Zugleich zeigt sich die Machtlosigkeit gegenüber
       einem entfesselten Tech-Markt, der ein Eigenleben entwickelt hat mit
       klaren, aber ungeschriebenen Regeln und eindeutigen Gewinnern.
       
       Apple und Mozilla profitierten von den Zahlungen. Einen Deal gab es auch
       mit Reddit – ohne den wäre ein Börsengang des sozialen Netzwerks wohl nicht
       möglich gewesen. Schon jetzt befürchten Analyst:innen, dass die fehlenden
       Einnahmen schmerzhaft werden. Die gegenseitigen Abhängigkeiten dauerhaft
       aufzulösen und echten Wettbewerb zu ermöglichen im Sinne der
       Verbraucher:innen, braucht einen langen Atem – in der Politik wie in
       der Justiz. Ohnehin ist unklar, mit welchen Folgen Google rechnen muss.
       Kommt es lediglich zu einer Strafzahlung, bleibt die Geschäftsstrategie
       wohl dieselbe.
       
       7 Aug 2024
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Tech-Unternehmen-im-US-Kongress/!5704893
   DIR [2] /US-Gericht-urteilt/!6028662
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Tanja Tricarico
       
       ## TAGS
       
   DIR Google
   DIR Kartellrecht
   DIR GNS
   DIR Big Tech
   DIR Plattformökonomie
   DIR Google
   DIR USA
   DIR Google
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Google: Zerschlagung wird Thema vor US-Gericht
       
       Ein US-Richter bescheinigte Google ein Monopol bei der Web-Suche. Das
       Justizministerium fordert nun die Zerschlagung des Konzerns.
       
   DIR Entscheidung in den USA: Auflagen für Googles App-Geschäft
       
       Im mehr als vier Jahre langen App-Store-Streit kann der
       „Fortnite“-Entwickler Epic Games einen Erfolg gegen Google in den USA vor
       Gericht verbuchen.
       
   DIR US-Gericht urteilt: Google ist Monopolist
       
       Ein US-Gericht fällt ein wichtiges Urteil: Google habe ein Internet-Monopol
       – und verteidige es auf unfaire Weise. Der Techgigant will sich wehren.
       
   DIR Tech-Unternehmen im US-Kongress: Alles nur Show?
       
       Die Chefs von Amazon, Google, Facebook und Apple haben sich am Mittwoch vor
       dem US-Kongress gerechtfertigt. In Bedrängnis kamen sie dabei nicht.
       
   DIR EU-Kommission will 4,3 Milliarden Euro: Rekordstrafe für Google
       
       Die EU-Kommission verhängt wegen Missbrauchs der Marktmacht eine Strafe von
       4,3 Milliarden Euro gegen den Internetkonzern. Google will Einspruch
       einlegen.