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       # taz.de -- Möglicher Wahlbetrug in Venezuela: Demokratie-Anstrich misslungen
       
       > Amtsinhaber Nicolás Maduro wird nach einer chaotischen Wahl rasch zum
       > Sieger erklärt. Sein Regime tat alles dafür, dass es nicht anders kommt.
       
   IMG Bild: Trotz zweifelhaftem Wahlausgang: Maduro-Unterstützer feiern
       
       Bei den Präsidentschaftswahlen in Venezuela ist das wohl schlimmste
       Szenario eingetreten. Der Wahlrat hat [1][Nicolás Maduro zum Sieger
       erklärt]. Die Opposition ihren Kandidaten, Edmundo González. Das Ganze in
       den Morgenstunden nach einem Wahltag, an dem viele stundenlang vor den
       Wahlstätten anstanden – manche sogar seit dem Vorabend.
       
       Was in Venezuela passiert, war von Anfang an [2][weder „fair“ noch „frei“
       noch „Wahl“]. Im Vorfeld hatte das Regime vielen Kandidat:innen die
       Teilnahme verboten, Parteien ausgehöhlt, Werbung gab’s nur für Maduro, dazu
       krasse Zensur. Am Wahltermin wurden den Wähler:innen dann Teilnahme und
       Zugang zum Wahllokal erschwert, wo es nur ging. Aus „betrügerischen Wahlen“
       könnte „Wahlbetrug“ geworden sein.
       
       Statt Antworten nach Monaten der Anspannung zu bekommen, fragt sich
       Venezuelas Bevölkerung: und jetzt? Die Opposition und ihre Anhängerschaft
       haben wie noch nie auf einen Wandel gehofft. Werden sie jetzt komplett in
       Lethargie verfallen? Oder auf die Straßen gehen und protestieren? Wie wird
       das Maduro-Regime reagieren? Macht es seine Drohungen wahr und nutzt die
       Vorwände, um Gegner:innen auszuschalten?
       
       Die internationale Gemeinschaft, die ja bei den Wahlbeobachtungsmissionen
       quasi nicht präsent war, darf nicht nur Transparenz fordern als Bedingung,
       um die Wahl anzuerkennen. Wenn sie das ernst meint, muss sie auch
       unabhängige ausländische Unterstützung ins Land bringen, um diese
       Transparenz zu schaffen – und zwar schnell, bevor die Beweise vernichtet
       sind.
       
       ## Wunsch nach Legitimität
       
       Fest steht: Ziel der Wahlen war für Maduro, seinem Regime nach Jahren der
       internationalen Nicht-Anerkennung und dem Debakel um Interims-Präsident
       Juan Guaidó wieder [3][einen demokratischen Anstrich zu verpassen]. Egal,
       was in den kommenden Tagen passiert: Das ist gründlich misslungen.
       
       Ein Wahlsieg Maduros unter diesen Umständen bedeutet, dass sowohl die
       Massenmigration aus Venezuela als auch die internationalen Sanktionen
       weitergehen werden – und das sind düstere Aussichten.
       
       29 Jul 2024
       
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       ## AUTOREN
       
   DIR Sarah Himmel
       
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