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       # taz.de -- Strategiewechsel in der Ukraine: Krieg nach Russland tragen
       
       > Die militärische Übermacht Putins ist eine nicht haltbare Behauptung. Das
       > haben die jüngsten ukrainischen Eroberungen in Russland gezeigt.
       
   IMG Bild: Präsident Selenskyj wechselt die Kriegsstrategie
       
       Der Krieg in der Ukraine wird nicht in der Ukraine entschieden, sondern in
       Russland. Diese Analyse bestimmt jetzt offensichtlich die ukrainische
       Militärstrategie, indem die ukrainischen Streitkräfte den Krieg nach
       Russland tragen.
       
       In [1][wenigen Tagen hat die Ukraine mit vergleichsweise geringen Mitteln
       mehr russisches Territorium unter ihre Kontrolle gebracht] als Russland in
       der Ukraine mit massiven Dauerangriffen im vergangenen halben Jahr.
       Russlands Armee hat all ihre Kräfte an der ukrainischen Front im Einsatz
       und für die Heimatfront nichts in Reserve. Russlands Übermacht erweist sich
       als Papiertiger. Für Russlands Präsident Wladimir Putin ist das die
       brenzligste Situation seit dem [2][Marsch auf Moskau] des Söldnerführers
       Prigoschin im Juni 2023.
       
       Natürlich wird die ukrainische Armee nicht nach Moskau marschieren. Sie
       wird aber, [3][wenn sie sich im Gebiet Kursk halten] kann, Russland dazu
       zwingen, Kräfte aus der Ukraine abzuziehen und im eigenen Land einzusetzen.
       Berichten zufolge läuft das bereits, chaotisch und ineffektiv – Putin hat
       die Abwehr dieses Angriffs zur „Antiterroroperation“ unter Kontrolle des
       Geheimdienstes erklärt, was Reibereien mit dem Generalstab nach sich zieht.
       
       Wirren im Moskauer Machtapparat sind zu erwarten, während russische Bürger
       über ukrainische Panzer auf ihren Straßen staunen. So hat sich Putin seine
       dritte Amtszeit nicht vorgestellt.
       
       ## Strategischer Sieg mit hohem Risiko
       
       Für die Ukraine ist das – sofern diese Angriffe nicht nach hinten losgehen,
       was ein reales Risiko darstellt – ein strategischer Sieg. Sie versucht eben
       nicht mehr nur zunehmend vergeblich, ihr eigenes Territorium zu befreien.
       Sie eröffnet eine zweite Front, um Russlands Armee auf das eigene
       Staatsgebiet zurückzudrängen und damit ein Ende des Krieges in Sichtweite
       rücken zu lassen.
       
       Denn erst wenn der Krieg, den Russland der Ukraine aufgezwungen hat, auf
       russischem Gebiet ausgetragen wird, wird auch in Moskau ein Interesse daran
       entstehen, ihn zu beenden. Das drängt Putin neben der militärischen auch in
       die politische Defensive. Jeder, der einen gerechten Frieden sucht, sollte
       daher der Ukraine beistehen. Jetzt erst recht.
       
       11 Aug 2024
       
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