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       # taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Luftangriff auf Krankenhaus-Gelände
       
       > Das israelische Militär bestätigt 50 Luftangriffe in Gaza seit Samstag.
       > Diplomatische Bemühungen für eine Waffenruhe und die Freilassung von
       > Hamas-Geiseln brachten weiter keine Fortschritte.
       
   IMG Bild: Ein Palästinenser inspiziert die von israelischen Kampfflugzeugen angegriffene Hamama-Schule im Stadtteil Sheikh Radwan in Gaza
       
       ## Luftangriff auf Zelt innerhalb des Geländes des Al-Aksa-Krankenhauses
       
       Bei einem israelischen Luftangriff auf ein Zelt innerhalb des Geländes des
       Al-Aksa-Krankenhauses im Zentrum des Gazastreifens sind nach
       palästinensischen Angaben mindestens fünf Menschen getötet worden.
       Mindestens 18 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte die von der
       radikal-islamischen Palästinenser-Organisation Hamas kontrollierte
       Gesundheitsbehörde mit. Der Angriff habe zudem ein Feuer ausgelöst.
       
       Das israelische Militär erklärte, es habe einen militanten Extremisten
       angegriffen, der „Terroraktivitäten“ unternommen habe. Danach sei es zu
       Folgeexplosionen gekommen, was darauf hindeute, dass in dem Bereich Waffen
       gewesen seien. Das Krankenhaus befindet sich in einem Gebiet in Deir
       Al-Balah, wo Tausende Menschen vor den seit Monaten andauernden Kämpfen
       Zuflucht gesucht haben. Israel wirft der Hamas vor, Krankenhäuser und
       andere zivile Einrichtungen als Unterschlupf zu missbrauchen. Die Hamas
       bestreitet dies.
       
       Die israelische Armee setzt ihre Angriffe auf die islamistische
       Terrororganisation Hamas im Gazastreifen nach eigenen Angaben fort.
       Soldaten seien sowohl im zentralen Teil des Küstenstreifens als auch in der
       Stadt Rafah im Süden im Einsatz, teilte die Armee mit.
       
       Demnach sind eine ungenannte Zahl von bewaffneten Gegnern getötet und
       Waffenlager zerstört worden. Seit Samstag habe die Luftwaffe zudem rund 50
       Angriffe auf Terrorziele geflogen, hieß es weiter. Genauere oder
       unabhängige Angaben aus dem umkämpften Gebiet gab es nicht. Die Berichte
       lassen sich derzeit auch nicht unabhängig überprüfen.
       
       Diplomatische Bemühungen für eine Waffenruhe die Freilassung israelischer
       Geiseln aus der Gewalt der Hamas brachten weiter keine Fortschritte. Eine
       hochrangige israelische Delegation war am Samstag zu neuen Verhandlungen in
       Kairo eingetroffen, jedoch bereits wenig später wieder zurückgekehrt, wie
       die ägyptische Flughafenbehörde mitteilte und israelische Medien
       berichteten. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und die Hamas
       wiesen sich erneut gegenseitig die Verantwortung für das Stocken der
       Gespräche zu. (dpa/rtr)
       
       ## Zwei Menschen in Holon getötet
       
       Die Zahl der Todesopfer bei der Messerattacke eines Palästinensers in der
       israelischen Stadt Holon ist auf zwei gestiegen. Neben einer älteren Frau
       sei auch ein älterer Mann bei dem Angriff getötet worden, teilen die
       Gesundheitsbehörden mit. Zwei weitere Menschen seien verletzt worden. Der
       Angreifer sei von einem Polizisten erschossen worden, sagt ein
       Polizeisprecher.
       
       In Israel hatte ein palästinensischer Angreifer bei einer Messerattacke auf
       offener Straße nach Angaben der Behörden eine Frau erstochen und drei
       weitere Menschen verletzt. Der Vorfall habe sich am Morgen in der Stadt
       Holon bei Tel Aviv in der Nähe einer Tankstelle und eines Parks ereignet,
       teilt der Rettungsdienst mit. Eine 66-jährige Frau sei getötet worden. Drei
       Menschen seien verletzt worden, darunter zwei weitere ältere Menschen
       schwer. Der Angreifer sei niedergeschossen und außer Gefecht gesetzt
       worden, erklärt die Polizei. Ob der Angreifer dabei getötet wurde, war
       zunächst nicht klar. (rtr) 
       
       ## Frankreich fordert seine Staatsbürger dazu auf Libanon zu verlassen
       
       Frankreich hat seine Staatsbürger im Libanon aufgefordert, das Land wegen
       der Gefahr einer militärischen Eskalation im Nahen Osten zu verlassen. Dies
       teilt das Außenministerium in Paris in einer neuen Reisewarnung mit. Das
       Ministerium bekräftigte zudem, dass es von Reisen in den Libanon abrät.
       Auch andere Länder wie etwa Deutschland und Großbritannien haben ihre
       Staatsbürger bereits zur Ausreise aus dem Libanon aufgefordert.
       
       Die Fluggesellschaft Air France und ihre Tochtergesellschaft Transavia
       wollen ihre Flüge zwischen Paris und Beirut angesichts der zunehmenden
       regionalen Spannungen nun bis mindestens 6. August aussetzen. Damit
       verlängern sie eine zuvor genannte Frist bis zum 3. August. „Angesichts der
       Sicherheitslage (…) verlängert die Fluggesellschaft die Aussetzung ihrer
       Flüge zwischen Paris und Beirut bis einschließlich 6. August“, teilt Air
       France mit. Die Wiederaufnahme des Flugbetriebs werde von einer neuen
       Bewertung der Situation vor Ort abhängen. (rtr)
       
       ## Hamas kündigt Wahl eines neuen Anführers nach Tötung von Hanijeh
       
       Drei Tage nach der Ermordung von Ismail Hanijeh, dem Gesicht der
       internationalen Hamas-Diplomatie, in Teheran, kündigt die
       radikal-islamische Hamas einen „umfassenden Konsultationsprozess“ zur Wahl
       eines neuen Anführers an. Iran und Hamas geben Israel die Schuld am Tod von
       Ismail Hanijeh und versprechen Vergeltung. Israel hat die Verantwortung
       weder bestätigt noch dementiert. (rtr)
       
       ## Luftangriff auf Schulgebäude in Gaza
       
       Bei einem israelischen Luftangriff auf ein Schulgebäude in Gaza-Stadt sind
       nach palästinensischen Angaben mindestens zehn Menschen getötet worden. In
       der Schule im Scheich-Radvan-Viertel hätten sich Vertriebene aufgehalten,
       teilt das Medienbüro der radikal-islamischen Hamas mit. Das israelische
       Militär erklärt indes, die Schule sei von der Hamas als Kommandozentrale
       genutzt worden, um Kämpfer zu verstecken und Waffen herzustellen. Die Hamas
       weist die israelischen Anschuldigungen zurück, dass sie von zivilen
       Einrichtungen wie Schulen und Krankenhäusern aus operiert. (rtr)
       
       4 Aug 2024
       
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