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       # taz.de -- CSD in Leipzig: Blamierte Neonazis
       
       > Sie wollten den CSD stören und kamen nicht mal aus dem Hauptbahnhof raus.
       > Gut so. Es braucht antifaschistischen Gegenwind für freies queeres Leben.
       
   IMG Bild: Bunt und munter und kein Nazi weit und breit – CSD in Leipzig
       
       In Leipzig haben [1][Neonazis versucht, den Christopher Street Day (CSD) zu
       stören – und sind gescheitert]. Ihrem Kundgebungsaufruf folgten nicht – wie
       angemeldet – 1.000, sondern nur etwa 400 Rechtsextreme, und die kamen noch
       nicht mal aus dem Hauptbahnhof raus. Statt gegen den lebensfrohen, queeren
       Protest zu hetzen, warteten sie teilweise bis zum Abend darauf, dass die
       Polizei ihre Identität feststellte.
       
       Dieses Fiasko für die Neonazis zeigt: Damit zum Beispiel queere Menschen
       frei von Bedrohungen und Gewalt leben können, braucht es ordentlichen
       [2][antifaschistischen Gegenwind]. Schön, dass er die Rechten in Leipzig
       umgeblasen hat. Schade, dass das in Bautzen und anderen kleinen Städten so
       nicht funktioniert.
       
       Klar, nicht der antifaschistische Gegenprotest hat die Gitter aufgebaut,
       die Identitäten der Neonazis einzeln geprüft und sie wieder zurück in die
       Züge gesetzt. Das war die Polizei. Doch eine Woche zuvor brüllten eben in
       Bautzen vermutlich dieselben Neonazis dieselben Neonazi-Parolen. Trotzdem
       durften sie demonstrieren. In Leipzig provozierte offenbar erst der
       ankündigte Antifa-Protest, dass die Polizei gegen die menschenfeindliche
       Kundgebung vorging. Das Resultat: 80 Ordnungswidrigkeiten und 40
       Straftaten. In Bautzen stellte die Polizei nicht halb so viele fest, obwohl
       dort fast doppelt so viele Rechtsextreme marschierten.
       
       Durchs Verbieten oder Ignorieren gehen die Neonazis nicht weg. Im
       Gegenteil, in Sachsen haben sie starken Zuwachs. Auch das war in Leipzig zu
       sehen. Unter den 400 festgesetzten Neonazis waren 160 Jugendliche und vier
       Kinder. Wenn die gemeinsam „Ganz Deutschland hasst den CSD“ brüllen,
       erzeugt das Gefühl, in der Mehrheit zu sein. Das [3][stimmt zwar nicht,
       aber es mobilisiert]. Steht ihnen aber ein großer antifaschistischer
       Protest gegenüber, bröckelt das Narrativ.
       
       Jede neonazistische Versammlung ist eine zu viel. Der Neonazi-Protest in
       Leipzig ist für die Organisator:innen blamabel. Trotzdem geht es
       jetzt um sie statt um den fröhlichen CSD in Leipzig, seine rund 20.000
       Teilnehmer:innen und deren politische Forderungen.
       
       18 Aug 2024
       
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