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       # taz.de -- AKWs im Ukrainekrieg: Vermittler dringend benötigt
       
       > Will man einen GAU an den AKWs Saporischschja und Kursk verhindern,
       > braucht es Vermittler, die von beiden Seiten akzeptiert werden.
       
   IMG Bild: Ein russischer Soldat beeacht das AKW Saporischschja
       
       Russland beschuldigt die Ukraine, das AKW Kursk militärisch angreifen zu
       wollen. Dass es selbst das Land ist, das zum ersten Mal in der
       Menschheitsgeschichte ein AKW militärisch überfallen hat, scheint der Kreml
       „vergessen“ zu haben.
       
       Nun mag in dem russischen Vorwurf viel Propaganda drin sein. Die offizielle
       Ukraine hat diesen Vorwurf scharf zurückgewiesen. Gleichwohl gibt es in der
       ukrainischen Öffentlichkeit Stimmen, die einer Eroberung des AKW Kursk oder
       zumindest der Androhung einer Eroberung das Wort reden.
       
       Für den gut informierten ukrainischen Militärhistoriker Michail Schirochow
       beispielsweise ist in einem Gespräch mit dem renommierten Portal nv.ua ein
       Versuch der Ukraine, das AKW Kursk einzunehmen, ein mögliches Szenario. Und
       somit eine gute Chance, Russland zur Rückgabe des AKW Saporischschja an die
       Ukraine zu bringen.
       
       ## IAEA oder Katar könnten vermitteln
       
       Kampfhandlungen im Umfeld eines AKW können dieses auch dann beschädigen,
       wenn es niemand gewollt hat. Das [1][AKW Kursk] hat wegen der Kämpfe sein
       Personal reduziert. In der Folge haben die verbliebenen Mitarbeiter mehr
       Stress und Arbeit. Sicherer machen diese Personalkürzungen das AKW bestimmt
       nicht.
       
       Will man einen GAU an den AKWs Saporischschja und Kursk verhindern, braucht
       es Vermittler, die von beiden Seiten akzeptiert werden und die Kompetenz
       und Erfahrung in Verhandlungen mit Russland und der Ukraine haben. Und da
       kommen aktuell nur zwei infrage: Rafael Grossi, der Chef der
       [2][Atomenergiebehörde IAEA], und die politische Führung von Katar.
       
       Grossi hatte in zähen Verhandlungen mit Kiew und Moskau die Zustimmung
       beider Seiten zu einer Beobachtermission der IAEA im AKW Saporischschja
       durchgesetzt und kein Staat der Welt hat in der jüngsten Vergangenheit so
       viele Gefangenaustauschaktionen zwischen Russland und der Ukraine
       vermittelt wie Katar. Und so ist es auch kein Zufall, dass ausgerechnet
       Katar russisch-ukrainische Verhandlungen eingefädelt hatte, die wegen des
       [3][ukrainischen Angriffs auf russisches Gebiet] auf Eis gelegt worden
       sind.
       
       19 Aug 2024
       
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