# taz.de -- Psychische Gesundheit bei Minderjährigen: Depressive Jugend
> Bei Kindern und Jugendlichen ist jede fünfte Krankenhausbehandlung auf
> eine psychische Erkrankung zurückzuführen – vor allem Depressionen nehmen
> zu.
IMG Bild: Im Jahr 2022 waren gut 22.600 der zehn- bis 17-Jährigen wegen sogenannter depressiver Episoden stationär in Behandlung
Berlin Reuters | Psychische Erkrankungen sind nach Verletzungen und
Vergiftungen die zweithäufigste Ursache für stationäre
Krankenhausbehandlungen von Kindern und Jugendlichen. Gut 81.000 der rund
435.900 Krankenhauspatienten im Alter von zehn bis 17 Jahren wurden im Jahr
2022 wegen psychischer Erkrankungen und Verhaltensstörungen behandelt.
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag weiter mitteilte,
entsprach dies 19 Prozent aller Krankenhausbehandlungen in dieser
Altersgruppe. Insgesamt werden seit einigen Jahren anteilig immer mehr
Kinder und Jugendliche wegen dieser Problematik stationär behandelt. Im
Jahr 2012 traf dies noch auf 13 Prozent der Klinikpatienten im Alter von
zehn bis 17 Jahren zu.
[1][Psychisch erkrankte Kinder und Jugendliche] werden am häufigsten wegen
Depressionen im Krankenhaus behandelt. Im Jahr 2022 waren gut 22.600 der
zehn- bis 17-Jährigen wegen sogenannter depressiver Episoden stationär in
Behandlung. Das entspricht einem Anteil von mehr als einem Viertel an allen
aufgrund von psychischen Erkrankungen und Verhaltensstörungen stationär
behandelten Kindern und Jugendlichen.
Zu den psychischen Erkrankungen und Verhaltensstörungen zählen auch solche,
die durch Alkohol bedingt sind. Sie umfassen unter anderem Folgen von
Alkoholmissbrauch und akuten Alkoholvergiftungen wie Abhängigkeits- oder
Entzugssyndrome.
Unter den psychischen Erkrankungen und Verhaltensstörungen waren 2022 die
alkoholbedingten mit gut 8800 Behandlungsfällen die zweithäufigste Diagnose
für Kinder und Jugendliche (elf Prozent). Bei knapp 7900 oder zehn Prozent
der aufgrund psychischer Erkrankungen und Verhaltensstörungen behandelten
10- bis 17-Jährigen standen Reaktionen auf schwere Belastungen und
Anpassungsstörungen im Fokus der Behandlung.
6 Aug 2024
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