URI: 
       # taz.de -- KI beleidigt dein Insta-Profil: Rebellischer Teenager
       
       > Ein neues Tool von ChatGPT bewertet Inhalte von Instagram-Profilen. Auch
       > das der taz wurde geroastet.
       
   IMG Bild: Mach meinen Account so richtig fertig!
       
       Ein nerviges Kind, das ungefragt auf Partys über Politik redet. So
       beschreibt Insta Guru den Instagram-Account der taz. Dabei wolle er
       eigentlich der „rebellische Teenager unter den deutschen Medien sein“. Das
       ist erstaunlich lustig für eine Künstliche Intelligenz und trifft auch noch
       zu.
       
       Seit ein paar Wochen kann man das Social-Media-Profil von [1][Insta Guru
       mit einem neuen KI-Werkzeug des beliebten Chatbots ChatGPT] „roasten“
       lassen. Dafür muss man Screenshots seines Profils zur Verfügung stellen und
       fragen: Kannst du meinen Account so richtig fertig machen?
       
       Dann bewertet die KI die Beiträge (bei der taz: „Quantität über Qualität“),
       die Profilbeschreibung („Du nennst dich selbst radikal? Mutig“) und Dinge
       wie die Themenmischung und das Farbschema. „Eine Pfote gehört auf eine
       Tierfuttermarke, nicht auf eine Zeitung.“
       
       ## Instagram-Profile als Trainingsdaten
       
       Tja, und warum das Ganze? Manche Leute stehen einfach drauf, mal so richtig
       fertiggemacht zu werden. Das scheinen nicht wenige zu sein. In den letzten
       Wochen haben auf Instagram viele die Ergebnisse der „Roasting-Challenge“
       gepostet.
       
       Man kann die KI sogar fragen, ob sie „noch härter“ beim Fertigmachen sein
       kann. Künstliche Intelligenz als Werkzeug zum Heruntermachen hat aber nicht
       ChatGPT erfunden. So gibt es seit ein paar Jahren ein Tool der
       Datenjournalismus-Plattform „[2][The Pudding“, das testet, „wie schlecht“
       der Musikgeschmack bei Spotify ist]. Manche nutzen den neuen Insta Guru
       vielleicht auch, weil sie wirklich wissen wollen, wie ihr Profil von außen
       wirkt.
       
       Gut, dass Insta Guru dann auch noch nützliche Tipps zur Verbesserung
       bereitstellt. Bei der taz empfiehlt die KI etwa, leichtere Inhalte mit den
       schweren Themen zu mischen. [3][OpenAI] dürfte sich auch die Hände reiben,
       denn während alle ihren Spaß haben, bekommt das Unternehmen ganz
       automatisch Instagram-Profile als Trainingsdaten für ihre Künstliche
       Intelligenz. Was mit den Daten passiert? Keine Ahnung.
       
       25 Aug 2024
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://chatgpt.com/g/g-cNLNWsBdX-insta-guru
   DIR [2] https://pudding.cool/2021/10/judge-my-music/
   DIR [3] /Beschwerde-gegen-OpenAI-in-der-EU/!6007268
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Ann-Kathrin Leclere
       
       ## TAGS
       
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