# taz.de -- Hisbollah-Angrif auf Israel: Unnütze Panikmache
> Ständig wird vor der großen Eskalation in Nahost gewarnt. Tatsächlich
> schürt das nur Ängste. Hisbollah und Israel wollen den Krieg nicht
> ausweiten.
IMG Bild: Das israelische Raketenabwehrsystem „Iron Dome“ zerstört Raketen der Hisbollah
Israel bombardiert nach eigenen Angaben in einem Präventivschlag
Raketenabschussstellen der Hisbollah im Libanon: Ein Angriff der Miliz habe
bevorgestanden. Diesen führte die Hisbollah am frühen Sonntagmorgen auch
tatsächlich aus und schickte Hunderte Raketen und Drohnen Richtung Israel.
Sie wurden fast alle abgefangen.
Ist das der Beginn der ganz großen Eskalation?, fragen sich viele.
[1][Manche ehrlich angsterfüllt], andere dagegen – vor allem außerhalb des
Nahen Ostens – eher sensationsheischend.
Mit nüchternem Blick betrachtet haben beide Seite mit ihren Angriffen
gezeigt, wo sie stehen: Die Hisbollah hat auf den [2][Tod ihres Kommandaten
Fuad Shukr] mit einer Gegenattacke reagiert. Und sie hat wieder einmal
belegt, dass sie über ein [3][großes Arsenal an Raketen] verfügt und auch
befähigt ist, einen koordinierten Angriff durchzuziehen.
Israel hat wiederum gezeigt, dass es über solide Informationen zur
Infrastruktur der Hisbollah hat und auch eine signifikante Attacke abwehren
kann.
## Hisbollah setzt auf Masse, Israel auf präzise Informationen
Es ist gewissermaßen eine Pattsituation: Weder Israel noch die Hisbollah
verfügen offenbar derzeit über einen realen militärstrategischen Vorteil.
Während die Hisbollah über viele Raketen gebietet und ihre Infrastruktur –
etwa ihr Tunnelsystem – wohl immer ausgeklügelter wird, wächst Israel mit:
Die Luftabwehrsysteme – auch in Zusammenarbeit mit anderen Staaten – halten
zumindest bisher stand. Und während die Hisbollah auf Masse setzt, agiert
Israel im Libanon bisher eher mit der Macht präziser Informationen.
Die Hisbollah selbst verkündete: Mit dem Angriff von Sonntagmorgen war es
das vorerst. Sicherlich könnte sie bluffen. Doch eine andere Strategie, als
die Attacke von Sonntagfrüh zu wiederholen – möglicherweise mit einer
höheren Zahl an Raketen oder zusammen mit anderen Milizen –, scheint
unwahrscheinlich.
Das Ergebnis eines erneuten Angriffs würde wohl dem vom Sonntagmorgen
gleichen. Und wäre somit kaum einer weiteren Eskalationsschleife wert.
25 Aug 2024
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## AUTOREN
DIR Lisa Schneider
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