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       # taz.de -- Besuch des IAEA-Chefs in Kursk: Eine Absage wäre falsch
       
       > Die Reise des IAEA-Chefs nach Kursk ist richtig, denn es ist die beste
       > Gelegenheit klazustellen, wer der Aggressor im Ukraine-Krieg ist.
       
   IMG Bild: IAEA-Chef Rafael Grossis geplanter Besuch in Kursk ist umstritten
       
       IAEA-Chef Rafael Grossi soll seine Reise zum AKW Kursk in der Stadt
       Kurtschatow absagen, findet die Sektion Zentral- und Osteuropa von
       [1][Greenpeace. Mit dieser Reise würde Grossi nur die Interessen Russlands
       bedienen].
       
       Die Befürchtungen von Greenpeace sind berechtigt. Wenn Grossi in Russland,
       und das ist nun mal kein neutrales Territorium, eine Pressekonferenz gibt,
       kann es schnell passieren, dass ihm die Kontrolle über die Veranstaltung
       entgleitet, seine Rede manipulativ der Öffentlichkeit präsentiert wird und
       der Eindruck entstehen könnte, Rosatom und die IAEA seien eine Firma.
       
       Gleichwohl gibt es auch gute Gründe, die für die Reise sprechen. Wenn ein
       Betreiber die IAEA offiziell über Gefahren informiert, die einem AKW in
       seinem Verantwortungsbereich drohen, dann muss diese Befürchtung geprüft
       werden – selbst dann, wenn sich der Verdacht aufdrängt, die entsprechende
       Seite schüre Ängste, um die eigene Agenda durchzusetzen.
       
       Russland jedenfalls behauptet, die Ukraine habe das AKW mit Drohnen
       angegriffen. Ganz ausschließen sollte man diese Möglichkeit nicht, gibt es
       doch zumindest einen Fall, bei dem die ukrainischen Behörden selbst erklärt
       haben, das AKW Saporischschja mit einer Drohne angegriffen zu haben.
       
       ## Nicht vereinnahmen lassen
       
       Grossis Besuch im Kriegsgebiet ist richtig, das erfordert die
       [2][gefährliche Situation um die AKWs Kursk und Saporischschja]. Aber er
       sollte sich nicht von Rosatom und der russischen Regierung vereinnahmen
       lassen. Und er sollte internationale Journalisten mit auf die Reise nehmen.
       
       Man stelle sich vor, Grossi spricht auf einer Pressekonferenz im russischen
       AKW Kursk über die Gefahren, die diesem AKW drohen, und erklärt in einem
       zweiten Schritt, dass es dazu nicht gekommen wäre, wenn Russland nicht,
       allen Regeln des internationalen Rechts und der IAEA zum Trotz, das [3][AKW
       Saporischschja] überfallen hätte. Das wäre doch eine wirkmächtige Aussage.
       Es gibt keinen besseren Ort, über das Verbrechen des Überfalls auf das AKW
       Saporischschja zu sprechen als das Pressezentrum des AKW Kursk.
       
       26 Aug 2024
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.greenreconstruction.com/news/greenpeace-condemns-grossis-visit-to-kursk-npp-and-calls-for-its-cancellation
   DIR [2] /Krieg-in-der-Ukraine/!6027898
   DIR [3] /Brand-im-AKW-Saporischschja/!6026799
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Bernhard Clasen
       
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